Davy Knowles & Back Door Slam

Coming Up For Air

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.01.2010
Jahr: 2010
Stil: (Blues-)Rock

Links:

Davy Knowles & Back Door Slam Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Davy Knowles & Back Door Slam
Coming Up For Air, Blix Street Records, 2010
Davy KnowlesVocals, Electric & Acoustic Guitars, Mandolin, National Steel Guitar
Kevin McCormickBass
Mauricio 'Fritz' LewakDrums
Benmont TenchHammond Organ, Wurlitzer
Peter FramptonLead & Rhythm Guitars, Bass
Christine Collister, Christy DeHavenBacking Vocals
Jonatha BrookeVocals, Acoustic Guitar (Bonus Track)
Christian McBrideUpright Bass (Bonus Track)
Steve GaddDrums (Bonus Track)
Joe SampleB-3 Hammond (Bonus Track)
Gil GoldsteinAccordion (Bonus Track)
Produziert von: Peter Frampton & Davy Knowles, Bob Clearmountain & Jonatha Brooke Länge: 46 Min 23 Sek Medium: CD
01. Coming Up For Air07. You Can't Take This Back
02. Riverbed08. Country Girl
03. Mistakes09. Keep On Searching
04. Hear Me Lord10. Saving Myself
05. Amber's Song11. Taste Of Danger (Bonus Track)
06. Tear Down These Walls

Neulich stellten wir hier im Hooked On Music den Erstling "Roll Away" dieses vielversprechenden britischen Bluesgitarristen Davy Knowles vor und ich scheute mich nicht, wahre Lobeshymnen auf diesen vielseitigen Musiker zu singen. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich allerdings auch schon den dieser Tage hier in Deutschland veröffentlichten neuen Tonträger "Coming Up For Air".

Stellte "Roll Away" schon weitaus mehr dar als nur biederen Blues-Rock Durchschnitt, zeigt Davy Knowles mit dem bereits schon im vergangenen Sommer in den USA herausgebrachten aktuellen Longplayer noch ein paar weitere Facetten seines einnehmenden Könnens. Die komplette, altbekannte BACK DOOR SLAM-Mannschaft wurde ausgetauscht - was ihm viele Stammfans der ersten Stunde zum Vorwurf machen - und vor allen Dingen zog er einen, ja, quasi ex-Weltstar zu Rate: niemand geringeren als Peter Frampton, der selbst als blutjunger Musiker einst in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern mit THE HERD und HUMBLE PIE zu Ruhm und Ehren kam und sich 1976 mit seinem unsterblichen Live-Doppeldecker "Frampton Comes Alive" unauslöschlich in die Annalen der Musikhistorie einschrieb.

Erstaunlicherweise stellte Frampton dem jungen Davy Knowles keine altgedienten und hochversierten Bluesmucker an die Seite, sondern wagte ein kleines Experiment, indem er Knowles mit Musikern zusammenbrachte, die aus einem entfernteren Umfeld stammen. Kevin McCormick am Bass und der Drummer Mauricio 'Fritz' Lewak spielten einst in Melissa Etheridges Band und aus den letzten paar Jahren kennt man sie aus Jackson Brownes Band, insofern operieren sie seit etlichen Jahren als kompaktes und verlässliches Rhythmusteam für hochkarätige Künstler. Als Keyboarder, dessen große Fähigkeiten ganz ohne Zweifel sind, verpflichtete Frampton den famosen Tom Petty & The Heartbreakers Tastenmagier Benmont Tench. Wow, was für eine Band.
Der alte Frampton selbst greift hin und wieder auch in die Saiten, trifft sich unterdessen mit Klein-Davy zu blitzenden Gitarrenduellen und outet sich bei zwei Tracks als kongenialer Co-Autor. Soundtechnisch wird das Ganze ebenfalls von einem großen seiner Zunft in Szene gesetzt, Bob Clearmountain, den Mischpultmeister, brauche ich wohl keinem echten Musikfreak vorzustellen.

Solch illustres Namedropping ist natürlich kein Garant für ein grandioses Album, doch bei "Coming Up For Air" funktioniert dieses Team aus jung und alt auf's Beste. Der offenbar sehr intensive künstlerische Austausch findet hier auf absolutem Top-Niveau statt. Knowles' Talent, sich aus den Tiefen der Vergangenheit die schillerndsten Perlen zu greifen (Rory Gallagher, SRV, Peter Green, Jimi Hendrix) und sie formgerecht und frisch aufpoliert in seine eigene Blues-Rock-Krone einzusetzen, macht Eindruck und hinterlässt einen wirklich staunenden Zuhörer. Mit seinem zweiten Album, "Coming Up For Air", erklimmt der erst 22-jährige Davy Knowles kompositorisch, gitarristisch und gesanglich schon eine Stufe, die Joe Bonamassa z.B. erst mit Ende Zwanzig auf seinem "Sloe Gin" Album erreichte.

"Coming Up For Air" verlässt wie selbstverständlich die übliche, bei manch anderen Kollegen schon etwas banal daherkommende Blues-Rock-Schiene und verdingt sich mitunter in typisch britischen Folk-Anleihen (Amber's Song), greift zudem auf einen gelungenen Coversong aus der Feder George Harrisons zurück (Hear me Lord) und wagt sogar den Schritt in Richtung Roots-Pop, wenn Davy sich im Bonus-Track Taste of danger mit der Singer/Songwriter-Lady Jonatha Brooke zu einem hinreissenden Duett verabredet.
Bei allem unbestrittenen Talent dieses aufstrebenden Jungspunds Knowles, hat doch der alte Kämpe Peter Frampton einmal mehr die Wichtigkeit eines umsichtigen und sensiblen Produzenten als vertrauensvolle und richtungsweisende Führungsfigur bewiesen. Dieses Album lebt nicht zuletzt von einer vorbildlichen Teamarbeit und gehört ganz sicher mit zu den besten (Blues-)Rock-Alben der letzten 12 Monate. Unbedingte Empfehlung!

'Who Is Davy Knowles?' from Davy Knowles on Vimeo.

Frank Ipach, 30.01.2010

 

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