Davy Knowles & Back Door Slam Live At The Gaiety Theatre, Duke/Just For Kicks, 2009 |
Davy Knowles | Guitar, Vocals | |||
PK | Bass | |||
Ty Bailie | Keyboard, Piano | |||
Steven Barci | Drums | |||
Chrsitine Collister | Backing Vocals | |||
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01. Riverbed | 09. Outside Woman Blues | |||
02. Coming Up For Air | 10. Country Girl | |||
03. Messin' With The Kid | 11. Amber's Song | |||
04. Almost Cut My Hair | 12. Keep On Searching | |||
05. Come Home | 13. In A Little While | |||
06. Gotta Leave | 14. It'll All Come Around | |||
07. You Don't Love Me | 15. Hear Me Lord | |||
08. Tear Down The Walls | 16. Roll Away | |||
In den USA stellt Davy Knowles dank ausgedehnter Tourneen im Vorprogramm namhafter Künstler wie z. B. CHICKENFOOT schon eine etwas größere Nummer dar. Hier in Deutschland soll sich sein Bekanntheitsgrad nun allmählich auch steigern. In den Medien ist er derzeit, na ja, sagen wir mal präsent. Online und Printmagazine berichten über den Jungspund. Immerhin habe ich seinen George Harrsion Coversong Hear me Lord (vom brandaktuellen Album "Coming Up For Air") innerhalb weniger Tage schon 2x im Radio gehört ( und ich höre wahrlich selten Radio). Doch Classic-Rock oder besser gesagt Blues-Rock im Sinne eines Davy Knowles wird übers Radio sicher nicht zum Megaseller. Das ist Träumerei.
Beim Fußball sagt man, die Wahrheit liege auf dem Platz. Bei einem Rockmusiker heißt's im Umkehrschluss: "Die Wahrheit liegt auf der Bühne".
Da mich "Coming Up For Air" tatsächlich in Verzückung geraten ließ, war ich mehr als gespannt auf Knowles' Bühnenwirken. Die vorliegende DVD zeigt einen Gig aus dem historisch anmutenden Gaiety Theatre auf Davys Heimateiland Isle Of Man. Gemeinsam mit seiner neuformierten BACK DOOR SLAM Combo, Ausgabe 2009, donnert sich Mr. Knowles ziemlich energiegeladen, forsch und unbekümmert, aber manchmal auch ein wenig hechelnd durch seine 16 Songs umfassende Setlist. Seine drei neuen Kumpanen, die allesamt aus Seattle stammen, machen dabei eine recht gute Figur, spielen relativ unauffällig, aber jederzeit solide und souverän, wobei der Keyboarder Ty Bailie noch die interessanteste, weil mit diversen filigranen Orgelsoli gespickte Darstellung abliefert.
Das ist natürlich nicht die von Peter Frampton für's Studioalbum ausgesuchte Edelbesetzung, aber sie verrichten ihren Job dennoch sehr ordentlich. Die Bühnenpräsenz aller vier Jungs, Knowles inklusive, wirkt mithin etwas statisch, will sagen wenig impulsiv oder auch ein bisschen heruntergespielt, ohne das ansteckende lodernde Feuer. Davy spielt zwar eine ziemlich irre Gitarre, brilliert mit enormer Fingerfertigkeit und recht ordentlicher Stimme (auch wenn er manchmal etwas überdreht), aber letztlich merkt man ihm trotz der 400 absolvierten USA Gigs noch an, dass einem Charisma natürlich nicht so einfach in den Schoß fällt. Im Moment wirkt er noch wie der supernette Junge von neben an, der mit einem enormen Talent gesegnet ist (das beweist das grandiose neue Album ganz zweifelsfrei), aber noch nicht den Dreh gefunden hat, sein Publikum von der Bühne herab zu umgarnen, sie gefangen zu nehmen, sie richtig umzuhauen.
Um Himmels willen, vertsteht mich jetzt nich falsch, Leute, der Gig bleibt ansprechend genug, um den Kauf dieser Konzert-DVD vorbehaltlos zu empfehlen, für fanatische Bluesrock-Fans allemal. Aber aufgrund des neuen BACK DOOR SLAM Albums, war meine Erwartungshaltung wohl einfach zu hoch. "Live At The Gaiety Theatre" ist gut, aber nicht umwerfend. Ich bin gespannt auf Davy Knowles weitere Karriere. Kommt der Junge eines Tages nach Deutschland, werde ich mich jedenfalls bemühen, dabei zu sein. Denn eine Konzert-DVD kann nie der Weisheit letzter Schluss sein...