Davy Knowles

The Outsider

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.05.2015
Jahr: 2015
Stil: Blues-Rock

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Davy Knowles
The Outsider, Just For Kicks Music, 2015
Davy KnowlesVocals, Guitars, Mandolin, Ukulele
Chris BusseyDrums
Chris HargreavesBass
Paul SiddallHammond Organ, Keys, Vocals
Greg GraingerDrums
Gary GraingerBass
Christine Collister, Mia Simone, Paul McKendrick, Cherie GearsBacking Vocals
Produziert von: Steve Chrisanthou Länge: 50 Min 09 Sek Medium: CD
01. Ain't No Grave08. What Doesn't Kill You
02. Uprising09. The Outsider
03. Self Entitled Man10. A Million Miles Away
04. Overload11. In A Little While
05. Work A Little Harder12. Pastures Of Plenty (Bonus Track)
06. Island Bound13. I Knew She Was A Liar (Bonus Track)
07. Catch The Moon

Fünf Jahre Abstinenz vom Plattengeschäft führen oft dazu, in völlige Vergessenheit zu geraten. Insbesondere dann wenn pro anno wenigens einer, wenn nicht zwei neue Bluesrock-Saitenschwinger mit Niveau ins Business drängen. Doch wenn man zwei gute und Hoffnung schürende Platten wie der junge Davy Knowles veröffentlicht, bleibt doch die gute Qualität irgendwo im Hinterkopf hängen.

Jetzt ist er wieder da. Davy Knowles, der Junge von der britischen Isle Of Man, der mit reichlich Talent gesegnet ist und seine beiden Longplayer seinerzeit mit gutem, abwechslungsreichem Songwriting, ansprechendem Gesang und brillanter Gitarrenarbeit ausstattete. Inzwischen 28, gehört er schließlich schon zur älteren Generation, so verrückt das auch klingen mag. Kollegen wie Oli Brown (jetzt mit RAVEN EYE unterwegs), Scott McKeon (in Lauerstellung?), Laurence Jones, Ryan McGarvey, Ben Poole und Jared James Nichols (machen von sich reden) sind alle ähnlich jung bzw. alt und haben mehr oder weniger strebsam ihre Karriere in Schwung gebracht. Jetzt mischt sich auch Davy Knowles wieder ein.

Das gelingt dem Gitarristen mit seinem neuen Album "The Outsider" abermals erstaunlich gut. Seine Fertigkeiten haben sich im Laufe seiner medialen Abwesenheit tatsächlich noch geschärft. Knowles schreibt gute Songs, die einerseits im rifflastigen Bluesrock der 70's verwurzelt scheinen, aber dennoch über genügend Toleranz verfügen, sich der einen oder anderen geschmeidigen, teils recht gefälligen, ja poplastigen Melodie hinzugeben, ohne die tiefer gehende Wertbeständigkeit eines packenden Rock-Songs zu verraten. Da meint man Ähnlichkeiten mit unserem umtriebigen Herrn Bonamassa zu erkennen und eine deutliche Verwandschaft zum verehrten Großmeister Rory Gallagher zu erkennen, dessen Langspielplatten der kleine Davy damals im Plattenregal seines Vaters entdeckte.

Knowles verarbeitet immer wieder gern auch zarte folkige, ins Keltische driftende Anklänge, die er mit Mandolinen-, Ukulele- und Akustikgitarren-Arrangements ausstaffiert. Nicht zuletzt covert Knowles Rory Gallaghers unvergessenes A Million Miles Away auf eine Art und Weise, die ihn unmissverständlich als Kind der Moderne ausweist und ihm durchaus ein paar verdiente Radioeinsätze bescheren sollte. Auch das auf dem Fuße folgende In A Little While steht knietief in der rockorientierten Tradition des verstorbenen Iren aus dem County Donegal. Mitreissend.

In wenigen Momenten muss man als rockorientierter Fan konstatieren, dass sich Knowles mit seinem Grammy prämierten Produzenten Steve Chrisanthou (Corinne Bailey Rae, Rumer) etwas zu arg in zuckrige, dick aufgetragene Arrangements verrennt. Beispielsweise verwässern die recht massiv arrangierten, weiblichen Backing-Vocals in Liedern wie dem lieblichen Folk-Song Island Bound die ursprüngliche Schönheit und Anmut des Liedes. Auch die sicherlich gut gemeinte Woody Guthrie Coverversion Pastures Of Plenty wirkt etwas überproduziert, so dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht. Doch die zumeist äußerst positiven Aspekte dieses Comeback-Albums lassen diese eher nebensächlichen Defizite schnell vergessen.

"The Outsider" verfügt über eine abgeklärte Reife, die man von diesem inzwischen 28-jährigen Davy Knowles nicht unbedingt erwarten durfte. Gute bis famose Songs, eine deutlich verbesserte Gesangsleistung und ein von vordergründigem Geprotzte weit entferntes Gitarrenspiel machen dieses Album zu einem Gewinner. Ein Bluesrock-Album mit Niveau. Sehr empfehlenswert.

Frank Ipach, 05.05.2015

 

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