Daybreakdown Make Me Wiser, Dirt Road Records, 2005 |
Eric Carlton | Piano, Organ | |
Patrick McClary | Lead Guitar, Vocals | |
Big John Patrick | Bass | |
Tyler Rayburn | Drums | |
Reid Stone | Rhythm Guitar, Vocals | |
Rich Marlar | Banjo (Blue Tomorrow) | |
Tommy Turan | Bass (Elephant Dance) |
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1. Shake The Shackles | 6. Skin To Skin | |
2. One Less Traveled | 7. The Ante | |
3. Make Me Wiser | 8. Stolen Days | |
4. Dirty Sanford | 9. Naked | |
5. Blue Tomorrow | 10. Elephant Dance | |
Die im Sommer 2003 gegründeten DAYBREAKDOWN sind angetreten um die erste prominente Southern Rock Band des Bundesstaates Mississippi zu werden.
Dazu legen sie mit "Make Me Wiser" ihr Debütalbum vor und, unschwer erkennbar, sind sie gut vertraut mit der Musik des Südens.
Soundmäßig merkt man der CD stellenweise noch einen gewissen semiprofessionellen Charakter an, aber mir ist das allemal lieber als eine Hochglanzproduktion, zumal die Songs dadurch einfach rauer und direkter kommen.
Das geht schon gleich recht fetzig mit Shake The Shackles los. Leicht funkig, aber auch hart im Stile der FOUR HORSEMAN.
Auch etwas GOV'T MULE, bzw. ALLMAN BROTHERS ist herauszuhören und eine leichte Neigung zum Jam-rock blitzt bereits auf.
Bei One Less Traveled kommt ein Schuss Country dazu, es bleibt aber funkig-groovig und hat starke Ähnlichkeit zum Stil von JUPITER COYOTE. Das liegt nicht zuletzt am Gesang von Patrick McClary, an den Allman-Soli und dem klimpernden Chuck Leavell-Piano von Eric Carlton.
Jener Eric Carlton liefert natürlich auch den 70's Orgelsound, wie z.B. in Make Me Wiser gut zu hören ist. Fröhlich galoppiert und shuffelt der Song dahin und birgt sogar ein gehöriges Hitpotenzial. Die eher Country orientierten Southern Rock Bands, wie die OUTLAWS, lassen grüßen. Allerdings durchläuft der Titel auch mal bluesigere Phasen, streift Rockballaden-Grenzen und schwingt sich ein ums andere Mal wieder auf, sodass die sechs Minuten locker überschritten werden. Das ist aber gar nix, gegen die bald 20 Minuten, die das folgende Dirty Sanford auf die Waage bringt. Hier wird natürlich reichlich gejammt zwischen Desert-Rock und südamerikanischen Grooves a la Santana. Auch Leadgitarrist McClary orientiert sich da stellenweise an Carlos, geht aber auch mal härter zu Werke.
Das ist schon klasse, wie die Band sich hier durch die Stile harmoniert. Wer ein bisschen Sinn für längere Instrumentaltitel hat wird hier bestens bedient. Natürlich klingen bei so einem Titel bekannte Jam-Rock Größen immer mal durch. Die größte Ähnlichkeit scheint mit aber doch zu den frühen Scheiben von JUPITER COYOTE zu liegen - mit z.T. heftigeren Sounds.
Nicht zuletzt der Einsatz eines Banjos (und der Songtitel) sorgt für den Bluegrass- und Countrycharakter von Blue Tomorrow. Wiederum ein flott galoppierender Song mit dem Good Time - Faktor:
In ähnlicher Form präsentiert sich das folgende Skin To Skin, das mehr angezerrte Gitarren über das perlende Piano von Eric Carlton legt. Auch hier klingen, in den soli, erneut die ALLMAN BROTHERS durch.
Wenn man einen Schwachpunkt in dieser Band finden will, könnte man höchstens beim Gesang ansetzen. Da ist Patrick McClary nichts Herausragendes, was aber im Jam-Rock widerum nicht so außergewöhnlich wäre, da man da eh mehr aufs Instrumentale schielt. Sänger wie Gregg Allman oder Warren Haynes stehen halt nicht an jedem Bühnenrand herum.
An letzteren denkt man bei rockigeren Songs wie The Ante. Außerdem fallen mir bei hier wieder die bereits erwähnten FOUR HORSEMAN ein, wenngleich die mit deutlich mehr Power arbeiten. Ach ja, und in Deutschland gibt's da durchaus auch "Verwandte": Die mittlerweile aufgelösten DJANA LOVES PAISLEY und natürlich FLATMAN aus Oberfranken.