The Dead Boys Liver than you'll ever be, NMC/EFA, 2002 |
Stiv Bator | Vocals | |||
Cheetah Chrome | Guitars, Backing vocals | |||
Jimmy Zero | Guitars, Backing vocals | |||
Johnny Blitz | Drums | |||
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1. Sonic reducer | 9. Down in flames | |||
2. I wanna be a dead boy | 10. Son of Sam | |||
3. Caught with the meat in the mouth | 11. Search and destroy | |||
4. I'm calling on you | 12. Ain't it fun | |||
5. I won't look back | 13. Tell me | |||
6. What love is | 14. 3rd generation nation | |||
7. I need lunch | 15. Catholic boy | |||
8. Ain't nothing to do | ||||
Nicht überall wo Punk drauf steht, ist auch Punk drin! Mittlerweile sollte es sich herumgesprochen haben, dass ich recht wenig für die MTVIVA-Mode-Punks übrig habe. Das hat weniger mit der Musik zu tun, als vielmehr mit dem schnieken Saubermannimage und irgendwo fängt man doch an, an seinem Verstand zu zweifeln, wenn sich adrette Vorstadtkiddies aus gut situiertem Elternhaus bei H&M mit 'Punk-Accessoirs' eindecken und dann glauben, sie hätten irgend etwas von dem kapiert, was Punk wirklich ausmacht(e).
Punk ist extrem, wild, rau, laut und ungezügelt. Es ist Rebellion gegen das Establishment, Punk ist politisch und eine Lebensphilosophie.
Ich bin kein Punk, war nie einer und werde nie einer sein, aber ich kann euch versichern, dass Generation Golf, Surfbretter und Handys nun wirklich nichts mit Punk zu tun haben.
Genauso wenig haben die DEAD BOYS mit den glattpolierten Kommerz-Möchtegern-Punks zu tun, die heute die Szenerie beherrschen.
"Liver than you'll ever be", ein Live-Mitschnitt vom 87er-Reunion-Konzert im New Yorker Ritz, das ist echter Punk.
Die Band rotzt sich durch fünfzehn kurze und knackige Rumpelsongs, die den Geist eines Chuck Berry oder Eddie Cochran in sich aufgesogen haben.
Ja, musikalisch war Punk einmal nichts anderes als die Fortsetzung des Rock 'n' Roll mit anderen, extremeren Mitteln.
Wen kümmert es, ob du ein Instrument beherrschst, Hauptsache du bist so laut, dass man dich nicht mehr ignorieren kann.
Der Sound ist autenthisch, sprich eine echte Katastrophe für Hifi-verwöhnte Ohren. Rauschen, Lautstärkeschwankungen, von Transparenz keine Spur, aber auch das ist Punk.
Diese CD klingt bestimmt auf dem Aldi-Portable keinen Deut schlechter als auf einem absoluten HighEnd-Produkt für das man mehr Geld hinblättern muss, als ein durchschnittlicher Punk in einem Jahr versaufen kann.
Jeder echter Punk ist bestimmt schon lange auf dem Weg um sich diese CD und eine Palette Dosenbier zu organisiern, um am Abend mit seinen Kumpels sich zu einem zünftigen Pogo zu treffen.
Und die modernen Trend-Punkies? Ihr werdet die CD hassen, solltet sie - oder wahlweise einen anderen Punkklassiker - zumindest einmal gehört haben. Dann versteht ihr vielleicht warum Sid Vicious und Johnny Thunders in ihren Gräbern rotieren, wenn sie sehen, was heute alles ein Punk sein will.