Dean Owens

Sinner’s Shrine

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.02.2022
Jahr: 2022
Stil: Americana, Desert-Folk, Tex-Mex
Spiellänge: 39:20
Produzent: Joey Burns

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Promotion: CRS Continental Europe


Redakteur(e):

Holger Müller


s. weitere Künstler zum Review:

Calexico

Titel
01. Arizona
02. The Hopeless Ghosts
03. New Mexico
04. Companera
05. Here Comes Paul Newman
06. The Barbed Wire’s Still Weeping
 
07. La Lomita
08. Land Of The Hummingbird
09. We Need Us
10. Summer In Your Eyes
11. After The Rain
Musiker Instrument
Dean Owens Vocals, Guitar
Joey Burns Vocals, Bass
John Convertino Drums
Paul Niehaus Guitars, Pedal Steel
Jacob Valenzuela Trumpet, Keyboards
Sergio Mendoza Piano, Keyboards, Accordion
Grant Lee Phillips Vocals, Guitar
Gaby Moreno Vocals
Tony Pró Guitarron
Craig Schumacher Organ
Naim Amor Guitar

Dieser von einsamen Gitarren geprägte Sound wie ein Wüstenwind, die Drums meist mit dem Besen geschlagen wie Schritte auf kargem Boden, melancholische Mariachi-Gitarren - und dann heißt der erste Song auch noch Arizona… keine Frage, das muss ein neues CALEXICO-Album sein. Selbst die Stimme von Joey Burns ist eindeutig da … und dann doch wieder nicht… was zum Teufel ist hier los?

Ausgerechnet der schottische Songwriter Dean Owens hat ein großes Herz für die staubigen Straßen des amerikanischen Südwestens und schon vor Jahren drei EPs namens „The Desert Trilogy“ aufgenommen. Anfang 2020 nahm er dann die Einladung der beiden CALEXICO-Masterminds Joey Burns und John Convertino an, in Tucson eine gemeinsame Platte aufzunehmen. Jetzt erscheint „Sinner’s Shrine“ als Album von Dean Owens, aber genauso gut könnte es ein neues Werk von CALEXICO (feat. Dean Owens) sein.

Und zwar ein verdammt gutes, wenn man die früheren Platten der Band (bis „Algiers“) mehr liebt, als die Soundexperimente von „Garden Ruin“ und anderen Spätwerken. Da reitet er wieder, der „Lonesome Ranger“, durch irgendein gottverdammtes Kaff und pfeift sich sogar eins. Sergio Leone mit seinen Spätwestern lässt grüßen, Ennio Morricone sowieso. Grant-Lee Phillips darf einmal mitspielen, Gaby Moreno singt auf Spanisch. So sehr nach New Mexico wie im Song New Mexico haben selbst CALEXICO schon lange nicht mehr geklungen. Und während The Barbed Wire’s Still Weeping erklingt, kann man den verzweifelten Migranten aus Mittelamerika, die an der abgezäunten Grenze stehen und für den kargen Sound Pate standen, fast in die Gesichter schauen. Wer an diesem Zaun entlang geht, hat nichts als den trockenen Wind im Gesicht.

Man kann sich natürlich fragen, ob dieses Album nicht ein ganz dreistes Plagiat ist – bis hin zu der verzerrten Stimme am Beginn von La Lomita, die direkt von The Crystal Frontier geklaut sein könnte. Aber dann erklingt dieser Mariachi-Tanz-Sound mit den hellen, fanfarenartigen Trompeten – kaum jemand spielt das Instrument so sparsam und doch so einprägsam wie Jacob Valenzuela – und es ist wieder völlig egal, ob hier ein Schotte die Amerikaner nachahmt oder die Amerikaner einem großartigen schottischen Songwriter ihren Sound leihen. Am Ende macht die Platte so viel Spaß wie eine Flasche guter Tequila mit der richtigen Prise Salz und Zitrone… mindestens! 

 

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