Deep Purple

The BBC Sessions 1968 - 1970

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.11.2011
Jahr: 2011
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Deep Purple
The BBC Sessions 1968 - 1970, EMI, 2011
DEEP PURPLE Mk 1:
Rod EvansVocals
Jon LordKeyboards
Ritchie BlackmoreGuitar
Nick SimperBass
Ian PaiceDrums
DEEP PURPLE Mk 2:
Ian GillanVocals
Jon LordKeyboards
Ritchie BlackmoreGuitar
Roger GloverBass
Ian PaiceDrums
Produziert von: Nigel Reeve, Helen Owens and Simon Robinson Länge: 98 Min 25 Sek Medium: CD
CD 1: Mk 1 1968 - 1969
Top Gear June 196808. Brian Matthew interviews Rod Evans
01. Hush (vsn one)09. Hey Joe
02. One More Rainy Day10. It's All Over
03. HelpSounds Like Tony Brandon Show July 1969
Dave Symonds Show July 196811. The Painter (vsn one)
04. And The Address12. Lalena
Top Gear February 1969Chris Grant's Tasty Pop Sundae July 1969<(b>
05. Hey Bop A Re Bop13. The Painter (vsn two)
06. Emmaretta14. I'm So Glad
07. Wring That Neck15. Hush (vsn four)
CD 2: Mk 2 1969 - 1970
Symonds On Sunday August 196906. Bloodsucker
01. Ricochet07. Living Wreck (vsn two)
02. Bird Has FlownTranscription Service September 1970
Stuart Henry Noise At Nine November 196908. Brian Matthew interviews Jon Lord
03. Speed King09. Black Night
04. Jam Stew (aka John Stew)10. Grabsplatter
Mike Harding's Sounds Of The Sventies April 197011. Into The Fire
05. Hard Lovin' Man12. Child In Time

In den 70ern gab es mal eine Doppel-LP betitelt "Deep Purple Mark I & II" (mit dem Jeans-Cover, wenn ich mich recht erinnere). Das war so 'ne zeitlang eines unserer bevorzugtesten Alben. Wir waren jung und mit der Härte nahmen wir es noch nicht so genau. Deswegen gingen uns auch Songs wie Hush gut ins Ohr (die Bedeutung des Wortes wurde evtl. aber falsch ausgelegt ... ), wobei ich damals schon BEATLES-Fan war und die Version von Help mich nicht recht begeistern konnte. Nun ja, das ist lange her und mittlerweile hab ich mitreißendere Versionen von Hush kennen gelernt.
Meine Vorlieben, was DEEP PURPLE angeht, haben sich dann immer mal gewandelt und eigentlich hab ich eher auf dem "Rückweg" über "Made In Europe", und die Alben mit David Coverdale, die vorherigen Besetzungen schätzen gelernt. Ja, ja, ich weiß, das fördert einen Aufschrei im Lager der Fans, aber so war es nun mal.
Wem der Übergang von der Ur-Besetzung - mit Rod Evans als Sänger und Nick Simper als Bassist - zur legendären Mark II Besetzung nicht oder nicht mehr so geläufig ist, für den hat man bei EMI jetzt ein paar, ja, man kann schon sagen historische Bänder ausgegraben. Wie viele andere Bands in den 60er und 70er Jahren, waren auch DEEP PURPLE häufig bei den Radio-Sessions der BBC zu Gast und einiges ist davon erhalten, aber leider auch einiges verschütt gegangen. Im letzten Jahr wurden nun einige dieser Aufnahmen wieder entdeckt und werden nun erstmals auf "The BBC Sessions 1968 - 1970" veröffentlicht.

Im löblich ausführlichen Booklet wird einiges berichtet, über die Zeit und Art dieser Aufnahmen. Dazu gibt es genaue Angaben über Ort und Datum der jeweiligen Einspielungen und auch über die Songs, die leider nicht mehr vorhanden sind und warum das teilweise so ist. Also gleich rein in die erste CD und sich erfreut am pulsierenden Hush. Das hat natürlich noch den 60's-Charme, kommt aber trotzdem gut und Jon Lords Orgel ist schon damals ein Genuss. Ebenso wie Ian Paice' Schlagzeugspiel, welches das folgende One More Rainy Day jazzig wuchtig einleitet, wonach man allerdings mehr in den Flower-Psychedelic-Bereich abdriftet. Tja, das war halt der Zeitgeist 1968.
Help, wie gesagt, auf der Studioaufnahme nicht mein Ding, zeigt hier im Laufe seiner über fünf Minuten, dass es durchaus entwicklungsfähig war und in der Band schon ganz schön Potenzial steckte. Es zieht sich etwas, aber ist wegen der Schlussoffensive des Wartens wert.
Wohin das alles laufen sollte, davon gibt es weitere Einblicke in And The Address. Da darf Blackmore schon ganz anders vom Leder ziehen, als in den ersten Songs und es geht schon richtig geil und wild ab. Der Sound war im folgenden Jahr durchaus noch verbesserbar, aber spätestens bei Wring That Neck geht einem doch das Herz auf. Von jeher einer meiner Favoriten! Läuft hier nicht ganz so rund, wie in späteren Live-Mitschnitten, aber trotzdem ein toller Song.
Interessant ist auch, welche Entwicklung der funkige Song Be Bop A Re Bop durchmacht, und bei einer späteren Session zu The Painter mutiert ist. Sollte man sich durchaus mal hintereinander anhören. Offensichtlich hat die Band diese Aufnahmen auch immer mal genutzt, neues Material auszuprobieren und zu entwickeln.
An eigenen - guten - Songs hat es damals noch gemangelt, was die Coverversionen von Hush, Hey Joe und I'm So Glad erklärt. Vielleicht waren aber auch diese Songs mit ein Grund, warum die Band damals in Amerika weitaus erfolgreicher war, als zu Hause in England. Lag aber sicher teilweise auch an den psychedelischen Zutaten, welche man in den Staaten deutlich mehr honorierte. Blumenkinder in England sind ja auch nicht so gut vorstellbar...

Trotzdem hatte die Kernmannschaft eigentlich anderes im Sinn und das schon länger, denn wo im Juli 1969 die letzte Sendung mit Simper und Evans über die Bühne ging, standen Ian Gillan und Roger Glover - von EPISODE SIX - schon bereit und im August, konnte man schon die Vorstufe zu Speed King, namens Ricochet, live hören. Da ging es schon deutlich härter und rockiger ab, auch wenn das folgende Bird Has Flown der Band erst kürzlich einen Platz auf einem Prog Rock Sampler sicherte.
Im November brüllte Gillan dann schon sein legendäres "Good golly said littly miss molly ..." zu den harten Riffs von Blackmore, denen Jon Lord hier teilweise noch Klavierklänge entgegen setzte.
Im Gegensatz zur ersten CD ist wohl alles auf der zweiten CD schon irgendwo irgendwie mal veröffentlicht worden, aber das mindert die Freude an diesen Tracks nicht. Hard Lovin' Man, mit seinem galoppierenden Rhythmus ungeheuer dynamisch, hätte eigentlich viel öfter live gespielt werden müssen und kommt hier richtig gut und roh.
Überhaupt ist es toll, wieder mal diese irrsinnige Stimme des jungen Gillan zu hören. Der ist die Zugnummer in Songs wie Bloodsucker (man höre nur den Schrei Gillans an!) und Living Wreck, auch wenn die Soli von Blackmore und Lord die Sahne auf dem Kuchen sind.
Natürlich machen sich auch Ian Paice und Roger Glover an diesem treibenden und doch öfter vertrackten Rhythmus verdient. Da konnten wohl wenige Bands damals mithalten.
Ein kurzes Interview mit Jon Lord geht der Nr. 1 Single Black Night voran verdeutlicht wie verblüfft die Band selbst über diesen Erfolg war. Wie geil er immer noch klingt, gibt’s hier zu hören, auch wenn die Soli noch nicht die bekannten und ins eigene Genmaterial übergegangenen sind.
In Into The Fire und natürlich in seiner Paradenummer Child In Time zeigt Gillan noch einmal seine ganze Klasse, wobei er sich kein bisschen schont.
Also, wer sich an den bekannten Versionen schon ein bisschen sattgehört hat und sie vielleicht kaum noch auflegt, der könnte hier noch einmal Blut lecken. Für PURPLE-Fans wohl ein ziemliches Muss und Fans der damaligen Zeit dürfen hier ruhig auch einmal reinhören.

Epi Schmidt, 30.10.2011

 

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