Deep Purple

Total Abandon Australia '99

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.05.2012
Jahr: 2012
Stil: Heavy Rock, Classic Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Deep Purple
Total Abandon Australia '99, Eagle Rock, 2012
Ian GillanGesang
Steve MorseGitarre
Roger GloverBass
Jon LordKeyboards
Ian PaiceSchlagzeug
Produziert von: Darren Schneider & Mat Gearing Thomas Länge: 73 Min 56 Sek Medium: CD
01. Ted The Mechanic07. Watching The Sky
02. Strange Kind Of Woman08. Fireball
03. Bloodsucker09. Sometimes I Fell Like Screaming
04. Pictures Of Home10. Smoke On The Water
05. Almost Human11. Black Night
06. Woman From Tokyo12. Highway Star

DEEP PURPLE sind nicht nur eine der größten Rock-Bands aller Zeiten mit unvergleichlichen Songs, sie sind auch eine der größten Live-Bands dieses Planeten. Eine Tatsache, die sie auch schon auf zahlreichen Live-Alben und –Videos unter Beweis gestellt haben. Dabei ist es auch fast egal, von welcher der vielen verschiedenen Besetzungen man da gerade spricht, sie alle haben ihre individuellen Stärken.

Zweifellos ist dabei die Mk. II mit Blackmore, Gillan, Glover, Lord und Paice der Inbegriff oder die Essenz von dem, was der Rockfan sich unter DEEP PURPLE vorstellt. Aber daneben hat es mir vor allen Dingen die Mk. VII angetan, mit Gillan, Glover, Paice, Lord und dem Blackmore-Nachfolger Steve Morse an der Gitarre.

Zusammen nahmen sie die Alben “Purpendicular“ und “Abandon“ auf, bevor Jon Lord sich aus der Band verabschiedete. Auf der “Abandon“-Tournee wurde dieses Dokument mitgeschnitten, das damit eine Art Abschied von dem legendären Keyboarder darstellt, der überwiegend mit seinen Hammond-Sounds die Band über Jahrzehnte hinweg geprägt hatte.

Dabei ist dieser Mitschnitt bereits 2004 einmal als Doppel-CD erschienen. Hier fehlen nun das knapp neunminütige Gitarren-Solo, bei dem Morse all seine Tricks vorführt. Daneben wurden auch Lazy, Perfect Strangers und Speed King rausgeschnitten. Damit fehlen schon einige entscheidende Stücke aus der DEEP PURPLE-Historie. Außerdem wird weitestgehend auf Ansagen oder die Interaktion mit dem Publikum verzichtet, dadurch bekommt das Album in weiten Teilen den Charakter einer Zusammenstellung.

Die Tracklist der CD besteht zu etwa zwei Dritteln aus alten Klassikern und einem Drittel Material neuerem Datums. Dabei klingen die altbekannten Hits jedoch durch den anderen Stil von Morse irgendwie wieder neu und spannend, was auf der letzten Tournee mit Blackmore nicht immer der Fall war. Dabei sind es nicht nur die unbestrittenen technischen Fähigkeiten von Morse, sondern auch sein feines Gespür für gefühlvolle Melodien und die richtigen Noten, die den Hörer berühren. Dazu sollte man sich mal in Ruhe das Outro-Solo aus Sometimes I Feel Like Screaming anhören, ein modernes Paradebeispiel für ein perfektes Solo.

Mit seinen singenden Melodielinien stellt Steve Morse einige Mal Sänger Ian Gillan in den Schatten. Dabei muss man auch sagen, dass Gillan schon damals extreme Probleme mit den hohen Passagen hatte. Das wird vor allen Dingen gegen Ende des Konzerts immer deutlicher. Seine Stärken liegen eben mittlerweile ganz deutlich in den mittelhohen Tonlagen. Aber ein weiterer positiver Aspekt von Morse ist, dass er auch den anderen Band-Mitgliedern wieder den Spaß an der Musik zurückgegeben hat, der am Ende der Blackmore-Ära ein wenig abhanden gekommen war.

So klingen auch altbekannte Klassiker wie etwa Strange Kind Of Woman, Woman From Tokyo, Fireball, Smoke On The Water, Black Night oder Highway Star hier deutlich interessanter, energiegeladener und frischer als auf den letzten wohldokumentierten Tourneen mit Blackmore, der wohl bereits innerlich mit der Band und dieser Art Musik abgeschlossen hatte. Natürlich sind die Riffs rein Akkord-technisch gesehen die gleichen, aber Morse bringt eben eine leichte individuelle Note ein, ohne dabei zu übertreiben. Schließlich handelt es sich hier um wahre Klassiker und Zeit- sowie Kultur-prägende Großtaten.

“Total Abandon Australia '99“ mag kein zweites “Made In Japan“ sein, es steht der Qualität aber in kaum etwas nach. Die Band zeigt einen Ausbund an Spielfreude und haucht den Klassikern neues Leben ein. Aber im Zweifel sollte man versuchen, sich die Doppel-CD-Variante zu besorgen, denn die vier Stücke und rund 38 Minuten Spielzeit runden das Paket erst wirklich ab. In dieser Hinsicht ebenfalls sehr empfehlenswert ist der 1996er-Mitschnitt “Live At The Olympia“.

Marc Langels, 30.04.2012

 

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