Titel |
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Vinyl (51:42) |
Side 1 |
01. Throw My Bones |
02. Drop The Weapon |
03. We‘re Alle The Same In The Dark |
04. Nothing At All |
Side 2 |
05. No Need To Shout |
06. Step By Step |
07. What The What |
Side 3 |
08. The Long Way Round |
09. The Power Of The Moon |
10. Remission Possible |
11. Man Alive |
Side 4 |
12. And The Adress |
13. Dancing In My Sleep |
Video |
#1 Roger Glover And Bob Ezrin In Conversation (68:29) |
#2 Live At Hellfest 2017 (92:10) |
01. Time For Bedalm |
02. Fireball |
03. Bloodsucker |
04. Strange Kind Of Woman |
05. Uncommon Man |
06. The Surprising |
07. Lazy |
08. Birds Of Prey |
09. Hell To Pay |
10. Don Airey‘s Solo |
11. Perfect Strangers |
12. Spacetruckin‘ |
13. Smoke On The Water |
14. Peter Gunn/Hush |
15. Black Night |
Musiker | Instrument |
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Ian Gillan | Singer |
Ian Paice | Drums |
Roger Glover | Bass |
Steve Morse | Guitars |
Don Airey | Keyboards |
Guests: | |
Bob Ezrin | Percussion |
Saam Hashemi | Programming |
Nashville Music Scoring | Orchestra |
u. a. |
Über das Album selbst haben wir uns ja bereits an anderer Stelle ausführlich ausgelassen, weswegen ich hier darauf verweisen möchte. Auch die müßige Diskussion ob Vinyl nun „wärmer“ klingt als digital will ich hier nicht mehr aufgreifen. Das Master ist in allen Fällen das Selbe und die geringere Datenmenge bei Vinyl hat man dadurch ausgeglichen, dass man das Album auf zwei LPs verteilt hat, insofern ist dieser Streit zumindest bei heutigen Veröffentlichungen rein akademisch. Deswegen möchte ich mich hier mit der beiliegenden Bonus-DVD beschäftigen, die aus zwei Teilen besteht, der „Konversation“ und der Hellfest 2017 Performance.
„Puristen werden aufschreien“ sagt Roger Glover in der Konversation mit Bob Ezrin über das Album und er hat vermutlich Recht, ebenso wie auch die Puristen zumindest zum Teil Recht haben. Andererseits sind DEEP PURPLE schon lange nicht mehr die Band von einst, die als Vorreiter des Heavy Metal und Ikone des Hard Rock gelten. Wurde das Vorgänger Album noch nach nur einer Single Auskoppelung bereits als neues „In Rock“ gefeiert, so durfte man dies nach dem ersten Hördurchgang getrost revidieren und auch der zweite Hype, wo man das Album im Geiste in „Finite“ umgetauft hatte, ist spätestens jetzt obsolet, geglaubt hatte sowieso keiner so richtig daran.
Aber auch jetzt wird das Thema wieder aufgegriffen und die Band vermutlich von nun an ständig begleiten. Roger Glover will sich aber nicht festlegen lassen: „das letzte Album ist das letzte Album“ und das wird man erst erfahren, wenn es danach tatsächlich kein weiteres mehr gibt. Glover wird diesbezüglich schon mal nach Ruhestand gefragt und er antwortet dann gerne, er sei bereits seit 51 Jahren im Ruhestand, nämlich seit er zu DP gekommen ist und keinen regulären Job mehr ausüben musste um seine Brötchen zu verdienen.
„Putting the Deep back in Purple“ ist so was wie das heimliche Motto von „Whoosh“ und Glover und Ezrin haben sichtlich Spaß, das Album Song by Song sowie Gerüchte und Anekdoten zu zerlegen und obwohl das Szenario erst einmal dröge klingt, ist es im Nachhinein sehr informativ und auch unterhaltsamer als gedacht. Mehr noch, wer das Album bereits nach einigen Durchläufen als belanglos abgehakt hatte (Asche auf mein Haupt), wird es danach mit anderen Augen sehen und auch bewerten. Insofern ist diese kleine Konversation ein echtes Highlight und weit mehr als nur bloßes Beiwerk (leider nur in Englisch ohne Untertitel).
Z. B. erfährt man ganz nebenbei die Herkunft des Albumtitels, welcher einer Szene der britischen Sitcom „Fawlty Towers“ (1975) mit Monty Python Star John Cleese entstammt, oder was hinter einigen Textpassagen steckt. Dazu bekommt man noch einen Eindruck in die Möglichkeiten der modernen Studiotechnik, die Bob Ezrin offensichtlich meisterlich beherrscht.
Die Bonus-DVD enthält neben der Konversation noch die komplette Live Show vom Hellfest 2017, die hier zum ersten Mal auf DVD erscheint. DP spielen am 16. Juni an einem sonnigen Nachmittag auf der Mainstage und rocken das gut gelaunte Publikum mit einem perfekt austarierten Set aus alten Klassikern wie Fireball, Bloodsucker, Strange Kind Of Woman oder Black Night sowie neuerem Material u. a. auch vom damals aktuellen „Infinite“ Album.
Es gibt möglicherweise bessere Konserven der jüngeren Geschichte, trotzdem macht es Spaß den Oldies dabei zu zu sehen, wie sie immer noch ein Megaevent mit ca. 100.000 Fans begeistern können, die allesamt ihre Enkel oder gar Ur-Enkel sein könnten. Respekt.
Fazit: Albumkäufer sollten sich die Bonus-DVD nicht entgehen lassen und sich eine entsprechende Edition zulegen, es lohnt sich.