Def Leppard

Viva! Hysteria

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.10.2013
Jahr: 2013
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Def Leppard
Viva! Hysteria, Frontiers Records, 2013
Joe ElliottGesang
Phil CollenGitarre
Vivian CampbellGitarre
Rick SavageBass
Rick AllenSchlagzeug
Produziert von: Def Leppard Länge: 143 Min 20 Sek Medium: CD
Disc 1
01. Women08. Don't Shoot Shotgun
02. Rocket09. Run Riot
03. Animal10. Hysteria
04. Love Bites11. Excitable
05. Pour Some Sugar On Me12. Love And Affection
06. Armageddon It13. Rock Of Ages
07. Gods Of War14. Photograph
Disc 2
01. Good Morning Freedom09. On Through The Night
02. Wasted10. Slang
03. Stagefright11. Let It Go
04. Mirror Mirror12. Another Hit And Run
05. Action13. High 'n' Dry (Saturday Night)
06. Rock Brigade14. Bringin' On The Heartbreak
07. Undefeated15. Switch 625
08. Promises

Im Jahr 1987 erschien ein Album, das durch seinen Erfolg die Band in eine neue Stratosphäre des kommerziellen Erfolges schießen sollte: das Album hieß “Hysteria“ und die Band war DEF LEPPARD. Das Werk war eine Abkehr vom bisher eher straighten Hard Rock der Marke “On Through The Night“, “Hign ’N’ Dry“ oder auch noch des direkten Vorgängers “Pyromania“. “Hysteria“ entstand in mühevoller Kleinarbeit unter der akribischen Leitung des Sound-Tüftlers Robert John, genannt Mutt, Lange. Dieser ließ die Band jedes Instrument einzeln einspielen, so dass die Musiker am Ende eines Tages teilweise froh waren, wenn sie ein Solo, eine Bass-Linie oder die Drums für einen Song so eingespielt hatten, dass es den Ansprüchen von Lange genügte. Der Erfolg sollte allen Beteiligten später Recht geben, denn bis heute ist “Hysteria“ eines der weltweit am meisten verkauften Alben aller Zeiten.

Auch mehr als 25 Jahre nach dem Erscheinen ist die Magie des Albums nahezu ungebrochen und so verwundert es nicht, dass DEF LEPPARD im vergangenen Jahr gefragt wurden, ihr Rekord-Album in voller Länge auf die Bühne zu bringen. Dazu wurde die Band dann eine ganze Woche lang für eines der Casinos in Las Vegas gebucht. Keine Frage auch, dass diese Auftritte zur späteren Veröffentlichung mitgeschnitten wurden. Nun liegt das Ergebnis in Form einer Doppel-CD (die DVD gab es leider nicht) vor und hört auf den Namen “Viva! Hysteria“.

Dabei steht die erste CD nahezu komplett im Fokus von “Hysteria“. Das Album wird in seiner Gänze und der entsprechenden Reihenfolge dargeboten. Bei einem Album, das dermaßen von seiner produktionstechnischen Perfektion lebte, kann es nicht verwundern, dass die Band an diesen Abenden auf zahlreiche unterstützende Hilfsmittel wie Samples zurückgriff, um dem Original-Sound so nahe wie möglich zu kommen. Das gelingt denn im musikalischen Bereich auch nahezu perfekt. Die Gitarristen Phil Collen und Vivian Campbell, der seit 1992 für den leider viel zu früh verstorbenen Original-Gitarristen Steve Clark dabei ist, beherrschen das Material perfekt und verpassen logischerweise keinen Einsatz oder versemmeln etwa ein Solo. Auch Drummer Rick Allen und Basser Rick Savage sind an ihren Instrumenten eine Live-Bank.

Die große Krux dieser Aufnahme ist der Gesang, der stellenweise nahe dran ist unerträglich zu sein (man höre sich nur einmal den Refrain von Rocket an). Weder die Backing-Vocals noch der Lead-Gesang kommen zu irgendeinem Zeitpunkt an die Strahlkraft der Original-Aufnahmen heran. Vereinzelt wäre dies ja noch zu verkraften, aber insbesondere Sänger Joe Elliott enttäuscht nahezu auf der kompletten Läge der Aufnahme (nur vereinzelte Lieder kommen seiner Stimme an diesem Abend durch mittlere Tonlagen entgegen). Zugegeben, er war noch nie ein großer Sänger vom Schlage eines Ian Gillan oder Ronnie James Dio, aber eine solche Vorstellung wie hier ist zum Teil schon erschreckend. Sein Gesang klingt auch unter Zuhilfenahme aller technischen Unerstützungsmöglichkeiten meist kratzig, ohne die nötige Power und eben oftmals auch komplett neben dem Ton. Und das kann dem Hörer den Genuss an den Liedern schon mehr als nur einmal komplett verleiden. Zumal ihn die Background-Gesänge wie schon angedeutet auch nicht wirklich unterstützen, sondern es phasenweise sogar noch schlimmer machen.

Man möchte sich gar nicht ausmalen, was der Perfektionist Lange zu einem solchen Material gesagt hätte. Aber eines ist definitiv sicher: ohne eine entsprechende Nachbearbeitung der Gesangsspuren im Studio wäre bei ihm “Viva! Hysteria“ wohl kaum erschienen. Da helfen auch die 17 größten Hits aus den anderen Phasen der Band-Historie nicht, die als Quasi-Bonus der Aufnahme beigefügt sind. Tracks wie Rock Of Ages, Photograph, Stagefright, On Through The Night, High ‘N’ Dry, Bringin’ On The Heartbreak oder das abschließende Switch 625 sind große Rock-Klasse und auch sie verdienen eine bessere Darbietung als die hier gebotene. Auch hier gilt „gut gespielt“, aber das alleine reicht eben nicht um eine lohnenswerte Live-CD zu bekommen. Dazu gehört schon auch eine entsprechende – zumindest ordentliche – Leistung des Sängers.

Vor einigen Jahren hatte Joe Elliott auf die Frage danach, warum DEF LEPPARD bislang kein Live-Album veröffentlicht hatten, sinngemäß geantwortet: „die Fans sollten sich lieber die VHS oder DVD von “In The Round/In Your Face“- entstanden auf der “Hysteria“-Tournee - anhören“, diese würde DEF LEPPARD live am besten repräsentieren. Nach “Viva! Hysteria“ würde man sich fast wünschen, dass er seinem damaligen Rat selber gefolgt wäre. Denn von ihrer besten Seite zeigen sich DEF LEPPARD hier leider nur instrumentell, ansonsten leider nicht wirklich. Und das haben ein solch phantastisches Album wie “Hysteria“ und auch eine Band wie DEF LEPPARD nun wahrlich nicht verdient.

Marc Langels, 17.10.2013

 

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