Dein Schatten

Das Ewige Eis

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.06.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Dein Schatten
Das ewige Eis, Bad Boyzz Roxx Records, 2004
Dieter "bornzero" Bornschlegel all instruments
Produziert von: bornzero Länge: 65 Min 04 Sek Medium: CD
1. Wo anders sein (Clubmix)8. My name is Luc(if)a
2. Dein Schatten9. Tränen der Seele
3. Schuld und Sünde10. Geister in mir
4. Er kommt zurück11. Abschied
5. Das Tier12. Respekt!
6. Ewiges Eis13. Wo anders sein (Radio edit)
7. Free14. Hallo?

Dieter Bornschlegel verdient, bezogen auf die deutsche Rockszene, ohne Zweifel das Attribut 'Pionier'. Seit 1971 veröffentlicht er Alben und trat vor allem als Gitarrist der Krautrock-Legenden GURU GURU und ATLANTIS in Erscheinung.

Anno 2004 ist Bornschlegel, der sich nun bornzero nennt, mit seinem Projekt DEIN SCHATTEN am Start und steigt damit - man höre und staune - hinab in die tiefsten Abgründe der (Dark-)Wave und Gothic-Szene.
Normalerweise müsste einem das zumindest ein wenig suspekt vorkommen, doch bornzero hat in Laufe seiner Karriere dermaßen unterschiedliche und widersprüchliche Stilpfade eingeschlagen, war stets ein unberechenbarer Individualist, so dass man ihm jetzt auch den musikalischen Eintritt in die schwarze Szene abnimmt.
"Das ewige Eis" ist zudem so überzeugend ausgefallen, dass die Frage nach der Credibility angesichts seiner Qualitäten bedeutungslos wird.

Beeindruckend ist vor allem die enorme stilistischen Bandbreite, mit der kaum ein anderer Genrekünstler im klassischen Gothic-Rock aufwarten kann.
Am einen Ende steht My name is luc(if)a, eine musikalische Adaption von Suzanne Vegas Tom's diner, die durch Beklemmung erzeugende Orgelklänge in die atmosphärische Schnittmenge eines Andrew Lloyd Webber-Musicals und Johannes Bertholds "Narrenturm" gerückt wird.
Free dagegen, am anderen Ende des Spektrums, vereinigt mitreißende Electro-Dancebeats mit einer treibenden an Joe Satriani erinnernden Heavy Metal-Gitarre. Da merkt man, dass bornzero von zu Hause aus Gitarrist ist. Die Nummer hätte sich für die Clubpromotion mindestens genau so gut geeignet, wie Wo anders sein, auf das letztendlich die Wahl fiel.

Dazwischen nisten sich Kompositionen wie Das Tier oder Tränen der Seele ein, die mit ihrer Eindringlichkeit an die kreativen Schöpfungen eines Oswald Henke erinnern. Besinnliche Momente wie Schuld und Sünde entführen den Hörer sanft, aber unwiderstehlich in düster-melancholische Traumwelten.

Hier ein bisschen Joachim Witt, da ein Schuss DREADFUL SHADOWS... Okay, wirklich Neues bieten DEIN SCHATTEN nicht.
DEIN SCHATTEN machen aber einfach Spaß, und überzeugen durch qualitativ hochwertige Kompositionen und deren kompetente Umsetzung.

Vielleicht gelingt es bornzero ja dank seiner Reputation in anderen musikalischen Welten, den einen oder anderen Hörer an die düstere Seite der Musik heranzuführen.
Jedenfalls bleibt zu hoffen, dass "Das ewige Eis" kein einmaliger Ausflug des wandlungsfähigen Künstlers in die schwarze Szene bleibt.

Martin Schneider, 23.06.2004

 

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