Delain

April Rain

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.03.2009
Jahr: 2009
Stil: Gothic Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Delain
April Rain, Roadrunner Records, 2009
Charlotte WesselsGesang
Martijn WesterholtKeyboards
Ronald LandaGitarre & Gesang
Rob van der LooBass
Sander ZoerSchlagzeug
Produziert von: Länge: 46 Min 42 Sek Medium: CD
01. April Rain07. I'll Reach You
02. Stay Forever08. Start Swimming
03. Invidia09. Come Closer
04. Control The Storm10. Go Away
05. On The Other Side11. Nothing Left
06. Virtue And Vice

Bei DELAIN handelt es sich um die neue Gruppe des früheren WITHIN TEMPTATION-Keyboarders Martijn Westerholt (er musste die Band kurz vor ihrem internationalen Durchbruch auf Grund einer langwierigen Erkrankung verlassen) zusammen mit Front-Frau Charlotte Wessels. Damit ist auch schon klar, in welche Richtung sich die Musik bewegt, symphonischer Gothic Metal. Dabei können Vergleiche zu den Szene-Größen wie NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION nicht vermieden werden, denen DELAIN – so viel sei verraten – jederzeit problemlos standhalten.

Was zunächst als reines Projekt geplant war, entwickelte mit dem sofort einsetzenden Erfolg des Debüts “Lucidity“ eine Eigendynamik, die darin endete, dass DELAIN nun eine „echte“ Band sind und jetzt mit “April Rain“ das zweite Album vorlegen. Im Vergleich zum Erstling stellt “April Rain“ ein echtes Gemeinschaftsalbum dar, da neben Westerholt und Wessels auch die anderen Bandmitglieder Ronald Landa (Gitarre & Grunts), Rob van der Loo (Bass) und Schlagzeuger Sander Zoer voll in den Kreativprozess eingebunden wurden.

Dabei klingen einige Songs von DELAIN frappierend ähnlich wie die kurzen und eingängigen Stücke vom letzten NIGHTWISH-Album “Dark Passion Play“ (wie etwa die Singles Amaranth oder Bye, Bye Beautiful). Dazu trägt natürlich auch bei, dass die Stimme und der Gesangs-Stil von Charlotte Wessels eher Ähnlichkeiten zu Anette Olzon (NIGHTWISH) aufweist, als zu anderen Sängerinnen des Genres wie etwa Simone Simons (EPICA), Sharon den Adel (WITHIN TEMPTATION) oder aber Tarja Turunen (Ex-NIGHTWISH) .

Auffällig ist zudem, dass die Songs auf “April Rain“ im Vergleich zu “Lucidity“ doch einen Tick metallischer daherkommen. Waren die Lieder des Debüts noch sehr symphonisch, wird das zweite Werk von kurzen, prägnanten und harten Stücken dominiert. Doch auch diese bringt Wessels mit Sirenen-gleicher Grazie dar. Dies wird sehr selten mit Grunts oder tiefen männlichen Vocals kontrastiert. Bei Virtue And Vice darf Gitarrist Ronald Landa einmal kurz grunzen und bei Control The Storm sowie Nothing Left hat NIGHTWISH-Sänger Marco Hietala mit seinem einmaligen Organ (wie auch schon auf dem Debüt-Album) seinen Gast-Auftritt.

Aber das wirkliche Highlight des Albums ist das durchgängig hochklassige Songwriting von DELAIN-Mastermind Martijn Westerholt (der trotz dem Kreativ-Input seiner Mitmusiker weiter das Ruder bei DELAIN führt). Mit diesen elf Song-Perlen braucht Westerholt auch Vergleiche zu Tuomas Holopainen von NIGHTWISH (der dort ebenfalls für die gesamte Musik zuständig ist) nicht zu scheuen. Beiden gemeinsam ist das untrügliche Gespür für eingängige Melodien und dafür, wie diese perfekt mit großen Sound-Wänden umfasst werden können. So entstehen zahlreiche (hier: elf) Songs mit Ohrwurm-Charakter.

Kritisieren kann man an “April Rain“ wohl nur, dass alle Songs „auf Nummer sicher gehen“. Kein Stück fällt aus dem Rahmen dessen, was man von anderen Bands des Genres wie eben NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION bereits kennt. Hier gibt es keine Mini-Epen wie The Poet And The Pendulum vom letzten NIGHTWISH-Opus “Dark Passion Play“. Aber das ist wiederum verständlich, wenn man sich vor Augen hält, dass sich DELAIN erst eine große internationale Fan-Gemeinschaft aufbauen müssen und da könnten Experimente eher schaden denn helfen.

Dieses starke Album sei jedem Fan der Musikrichtung empfohlen sei, der nicht unbedingt Opernhaften Gesang wie bei Tarja Turunen oder Simone Simons braucht. Und vielleicht – nur vielleicht – bereuen WITHIN TEMPTATION insgeheim, dass sie damals keine Zeit hatten, um auf eine Genesung von Martijn Westerholt zu warten. Denn einen so überragenden Songschreiber verliert man sicher nur ungern.

Marc Langels, 12.03.2009

 

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