Delusion Squared Delusion Squared, Eigenproduktion, 2010 |
Lorraine Young | Gesang | |||
Steven Francis | Gitarre, Schlagzeug & Keyboards | |||
Emmanuel de Saint Méen | Bass & Keyboards | |||
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01. The Very Day | 07. By The Lake (Seeding) | |||
02. In My Time of Dying | 08. Rebirth | |||
03. Copyrighted Genes | 09. What We Will Be | |||
04. The Betrayal | 10. The Departure | |||
05. Sentenced | 11. A Creation Myth | |||
06. By The Lake (Mourning) | ||||
Eine mysteriöse Band macht sich auf, um im erweiterten Bereich Prog-Rock möglicherweise auf sich aufmerksam zu machen. Viele Informationen lassen uns die Franzosen leider nicht zukommen. Aber somit tut man das, was man ohnehin am besten tun sollte, man konzentriert sich auf das, was vor einem liegt: die Musik. Erstes Zeichen von DELUSION SQUARED ist ein Konzept-Album mit dem gleichen Titel, eben “Delusion Squared“.
Die Geschichte liest sich – leider – wie viele andere Science-Fiction-Stories. Die Erde ist nach den „großen Kriegen“ ein verwüsteter, lebensunwirtlicher Ort, an dem nur noch wenige Menschen an der Oberfläche leben. Die meisten Menschen haben sich in abgeschlossene Gebäudekomplexe zurückgezogen, wo die Konzerne das Sagen haben und der technologische Fortschritt „berauscht“ die Menschen. In diese Welt wird ein Mädchen geboren, das sich nach dem richtigen Leben sehnt und nicht in dieser virtuellen Welt der Computer leben will. Ich weiß, dass es schwer ist, sich eine packende und vor allem neue Geschichte auszudenken, aber muss es gleich so vorhersehbar und absolut ohne eigene Kreativität zusammengeklaut sein?
Musikalisch sieht die Sache schon wesentlich besser aus. Sicher, hier wird nicht allzu viel gerockt, aber die Kompositionen sind wohldurchdacht, spannend arrangiert und besitzen immer wieder überraschende Wendungen und eine Fülle an Details, die das Werk interessant halten. Dafür sorgt vor allem die sehr abwechslungs- und facettenreiche Gitarrenarbeit von Steven Francis.
Aber die Sängerin Lorraine Young ist leider eine mittlere Katastrophe. Es tut mir wirklich leid, aber entweder singt sie fast komplett unmotiviert oder aber aufgeregt und fast schon hysterisch-hoch. Die junge Dame kann einem den Spaß an der Musik schon recht leicht vergällen. Dabei hat sie eigentlich kein schlechtes Gesangs-Organ, was die Sache umso trauriger macht. Aber es fehlen die magischen Momente, die mitreißenden Melodien, kurz und gut: es fehlt das Begeisternde.
So bleibt am Ende ein Album mit wunderbarer, teils sphärischer, teils rockender, aber immer packender und interessanter leicht progressiver, leicht Ambient-gefärbter Musik, die leider immer wieder durch die suboptimale Gesangsleistung gemindert wird. Denn über die Musik könnte man beinahe die zusammengeklaute Story vergessen. Und das ist schon sehr schade, denn das Werk hätte wirklich etwas Besonderes sein können.