Delusion Squared

II

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.04.2012
Jahr: 2012
Stil: Progressive Rock

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Delusion Squared Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Delusion Squared
II, Eigenvertrieb, 2012
Lorraine YoungGesang & Akustik-Gitarre
Emmanuel de Saint MéenBass, Keyboards & Gesang
Steven FrancisGitarre & Schlagzeug
Gastmusiker
ClaraGesang
Jacques "Maestro" SavonaKeyboards
Produziert von: Delusion Squared Länge: 59 Min 02 Sek Medium: CD
01. Providence: Double Vision06. Oblation: Revelation
02. Providence: Necrogenesis07. Oblation: Abduction
03. Primordial Sin: Faith Mission08. Atonement: Naked Solipsism
04. Primordial Sin: Recipe For Disaster09. Atonement: Unexpected Messiah
05. Primordial Sin: Veridicial Paradox

Auf “I“ folgt “II“ – das war bei LED ZEPPELIN so, es war bei BILLY TALENT so und nun ist es auch bei DELUSION SQUARED so. Aber in diesem Falle ist es mehr eine Aussage als bei den anderen beiden Bands, denn die Franzosen schreiben hier die Geschichte ihres Debütalbums aus dem Jahre 2010 weiter.

Auch das Cover verweist von seiner Gestaltung her auf das Debüt. Dort sah man einen See, umrandet von Bergen, über denen sich Licht und Schatten abwechseln. Hier sieht man nun eine verlassene Ebene, an deren Ende sich ein Berg erhebt. Aber dieses Mal ziehen dunkle Wolken auf und vertreiben das Licht. Ein Vorzeichen der düsteren Geschichte vor uns.

Denn auf “II“ geht es um das Ende der fiktiven Zivilisation, die uns DELUSION SQUARED auf ihrem Debüt vorgestellt haben. War es auf dem Dbüt noch die Ge schichte, wie ein junges Mädchen in einer kalten, technologisierten Welt nach den großen Kriegen zur „Mutter aller Menschen“ wurde. Hier sind nun anscheinend viele Jahre – vielleicht Jahrhunderte – ins Land gezogen. Die Geschichte wird nun aus der Sicht einer „Hohe-Priesterin des Mutter-Kultes“ erzählt. Sie beschreibt, wie das Ende der Welt herbeigeführt wird.

Die Geschichte ist spannend und phantastisch, aber nicht ohne Widersprüche, Lücken und unerklärten Entwicklungen. Es scheint fast so, als ob sich die Band etwas in ihrer erdachten Welt verirrt hat. So baut “II“ nur anscheinend auf der Geschichte von “I“ auf, verlässt aber in wesentlichen Teilen die Logik des ersten Albums oder aber erklärt die Entwicklung der Geschichte nur unzureichend. Das ist schade, denn es trübt etwas den Gesamteindruck.

Musikalisch ist das Album wieder eine Offenbarung für Freunde progressiver Klangwelten, die sich lieber auf ausladende und sich wandelnde Kompositionen einlassen. Hier ist Muße gefragt, die Geduld wirklich zuzuhören, sich einzulassen und zu verstehen. Phasenweise erinnert die Musik stark an OSI, das Neben-Projekt von Keyboarder Kevin Moore (CHROMA KEY, Ex-DREAM THEATER) und Jim Matheos (FATES WARNING). Hier wechseln Keyboard-Flächen, gezupfte Akustik-Gitarren sich mit auftürmende Sound-Gewalten und krachenden Gitarren-Riffs ab. Aber auch RUSH standen hier sicherlich stellenweise Pate. So bedienen sich DELUSION SQUARED bei Primordial Sin: Faith Mission doch recht offensichtlich bei RUSHs The Trees (von “Hemispheres“).

Aber auch hier ist nicht alles perfekt. Denn bei all der wundervollen Musik bleibt einfach der Gesang von Lorraine Young ein Schwachpunkt. In den ruhigen Phasen weiß sie zwar mit ihrer klaren, gefühlvollen und fast fragilen Stimme zu gefallen. Dann schmeichelt sie sich ins Ohr und ergänzt die Musik sehr sinnvoll. Allerdings bleibt ihr Vortrag auch in den auf wühlenden musikalischen Momenten dann weiter zurückhaltend und transportiert nicht die nötigen Emotionen der Verzweiflung, der Angst, der Agonie über das herannahende Ende. Aber das erfordert die Geschichte, das fordert die Musik. Und das fordert auch der Hörer, der emotional mitgenommen werden möchte von der Geschichte und das Ende der Welt ist ja nun nichts, was man im neutralen Nachrichten-Ton vermelden kann.

Insofern bleibt am Ende ein zwiespältiges Fazit des Albums. Denn “II“ ist musikalisch wieder eines der selten Kleinode, die der großen Musikwelt wohl entgehen werden, die aber größere Beachtung verdient hätten. Auf der anderen Seite gibt es aber eben diese Unzulänglichkeiten in der Story und im Gesang, die den ansonsten so strahlenden Eindruck doch trüben, wenn man sich mit dem Gesamtpaket auseinandersetzt. DELUSION SQUARED sind eine Band, mit der man auch in Zukunft rechnen muss, aber es gibt auch noch eine Menge zu tun für die Franzosen.

Marc Langels, 09.04.2012

 

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