Titel |
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01. Rumours |
02. The Night Is Yours |
03. A Flaming Sea |
04. In The Hour Of The Wolf |
05. Labyrinth |
06. Strange Eggs |
07. Death‘s Solitude |
08. Mercury And Sulphur |
Musiker | Instrument |
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Jeppe Wittus | Schlagzeug |
Birk Gjerlufsen Nielsen | Gitarre |
Thor Gjerlufsen Nielsen | Gitarre |
Mikkel Fuglsang | Bass |
Marcus Ferreira Larsen | Gesang |
Im hohen Norden gedeiht die Dunkelheit offensichtlich ganz besonders gut. Wie anders könnte man es sonst erklären, dass insbesondere aus Schweden und Norwegen solch wichtige Bands für den Black Metal hervorgingen? Oder aber, dass MERCYFUL FATE aus Dänemark den okkulten Metal institutionalisierten? Insbesondere der konzeptionellen Vorgabe der Letztgenannten folgt mit DEMON HEAD nun eine weitere Band, bestehend aus Landsmännern, die sich 2012 in Kopenhagen zusammenfanden. Binnen kürzester Zeit konnte sich das Quintett im Untergrund einen exzellenten Ruf erspielen, zum einen mit ihren intensiven Live-Shows aber auch ihre bisherigen Veröffentlichungen trugen dazu bei, dass sich der Status der Band stetig verbesserte und sie mittlerweile ein etablierter Act im Doom-Bereich ist, der nun mit seinem dritten Album, “Hellfire Ocen Void“, vorstellig wird.
Ihre musikalische Inspiration haben die Dänen sich offensichtlich eher von der aufkommenden Metal-Szene Großbritanniens Ende der 1970er Jahre geholt. Das ist kein Hochglanz-Metal sondern orientiert sich eher an frühen JUDAS PRIEST zu deren “Sad Wings Of Destiny“-Tagen, immer noch ein wenig verhaftet in den Klängen des Heavy Metal, wie ihn auch teilweise BLACK SABBATH zusammen mit Ozzy Osbourne spielten (nicht den doomigen wie in Iron Man, War Pigs oder Black Sabbath sondern eher wie Fairies Wear Boots, Dirty Women und Rat Salad). Dabei sind die Lieder auch nicht klassisch strukturiert mit Strophen und dann einem deutlich erkennbaren Chorus, sondern mäandern stellenweise von Part zu Part. Am besten passt das noch zu den ersten drei Stücken des Albums: The Night Is Yours, A Flaming Sea und In The Hour Of The Wolf (meinem persönlichen Anspieltipp von diesem Album).
Leider geht danach dem Album ein wenig der Drive abhanden und die Kompositionen werden etwas langsamer. Das funktioniert bei Labyrinth als Dooom-Ballade noch ganz gut, aber anschließend bei Strange Eggs passt es dann zum nervösen Schlagzeug-Rhythmus nicht mehr so richtig, zumal das Stück gene Ende nahezu komplett den musikalischen Faden zu verlieren scheint. Die Art des Gesangs erinnert hingegen eher an Glenn Danzig ohne aber dessen Timbre, Fülle und Überzeugungskraft zu erreichen. Die sich in ihren Texten mit der Faszination von Tod und Dunkelheit befassen. Das tun DEMON HEAD dabei nicht auf schrille Weise, sondern eher gedämpft und ruhig, so wie es eben am besten zu der Musik passt. Aber zu 100 Prozent begeistern kann Ferreira Larsen mit seinem Vortrag leider nicht, zumal manche Lyrics eben einfach mehr Leidenschaft vertragen könnten, um beim Hörer auch wirklich direkt zu zünden.
DEMON HEAD offenbaren auf “Hellfire Ocean Void“ ins besondere zu Beginn einige sehr gute Ansätze, lassen danach aber auch noch deutlichen Spielraum nach oben erkennen. Gerade in der zweiten Hälfte schwächelt das Album kompositorisch betrachtet schon stellenweise sehr bedenklich in Richtung Desorientierung. Nach Labyrinth zünden die Kompositionen nicht mehr so richtig und sorgen beim Hörer eher für Ermüdung statt für Verzückung. Da hilft es dann auch nicht, dass das Album von niemand geringerem als Flemming Rasmussen (METALLICA, MORBID ANGEL, MERCYFUL FATE u.v.a.) gemastert wurde. So werden es die Dänen sicherlich schwer haben, sich in den oberen Regionen des Doom festzusetzen. Da gefielen mir zum Beispiel die bisherigen Veröffentlichungen der Amerikaner ORCHID deutlich besser.