Derek Sherinian Oceana, Mascot Records, 2011 |
Derek Sherinian | Keyboards | |||
Gäste: | ||||
Simon Phillips | Drums | |||
Tony Franklin | Bass | |||
Jimmy Johnson | Bass | |||
Steve Lukather | Guitar | |||
Tony McAlpine | Guitar | |||
Joe Bonamassa | Guitar | |||
Doug Aldritch | Guitar | |||
Steve Stevens | Guitar | |||
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01. Five Elements | 06. El Camino Diablo | |||
02. Mercury 7 | 07. I Heard That | |||
03. Mulholland | 08. Seven Sins | |||
04. Euphoria | 09. Oceana | |||
05. Ghost Runner | ||||
Mit “Oceana“ liegt bereits der sechste Solostreich von Keyboarder DEREK SHERINIAN vor, kurz nachdem er mit BLACK COUNTRY COMMUNION die Classic-Rock-Fans beglückt hat und ziemlich zeitgleich mit der mit Spannung erwarteten neuen Veröffentlichung seiner ehemaligen Bandkollegen von, DREAM THEATER. Im Vergleich mit den beiden anderen Alben wird SHERINIAN kommerziell sicherlich schlechter abschneiden, die Frage ist aber, was hat der Mann, der auch schon mit KISS, ALICE COOPER oder YNGEWIE MALMSTEEN die Bühne teilte, musikalisch mitzuteilen?
Nun, wie es oftmals bei derartigen Solowerken ist, die man unter der Rubrik “Musician’s musician“ abheften kann, beweist der große Meister, was er so alles drauf hat: fingerflinke Fusion in komplexen Songstrukturen, aber auch ein großes Herz für harte Rocksounds mit satten Gitarren, weshalb er sich auch reichlich Prominenz am Sechssaiter herangeholt hat. Somit schafft SHERINIAN eine ganz gute Balance zwischen staunenswerter Frickelei und kernigem, zeitgemäßem Progmetal, bei dem durchaus spürbar wird, dass die Beteiligten nicht nur bloße Pflichtaufgaben abliefern, um danach ihre Schecks einzulösen, sondern alle durchaus mit Spaß bei der Sache dabei waren.
Schön an diesem Album ist auf jeden Fall, dass hier aufgrund der illustren Gastmusiker und deren speziellen Eigenarten auch Gitarrenfreaks auf ihre Kosten kommen. Wenn man Tony McAlpine im furiosen Opener Five Elements, Steve Lukathers seidigen Ton in Euphoria oder den stampfenden Rocker El Camino Diablo mit Doug Aldritch von WHITESNAKE hört, geht einem richtig das Herz auf. Und JOE BONAMASSA beweis auf I Heard That, dass er nicht nur der straighte Blues-Rocker sein kann, sondern auch bluesgrundierte Fusion beherrscht.
Natürlich kann man immer mäkeln, dass ein Album wie “Oceana“ keine songorientierte, organisch gewachsene Musik enthält, sondern eher jamartigen Charakter hat und gelegentlich ein bisschen wettbewerbsartig ausfällt. Aber wenn alle Beteiligten so gut aufgelegt sind und auch der Hauptverantwortlich wieder wesentlich mehr Herzblut einfließen lässt als beim eher uninspirierten Vorgänger "Molecular Heinosity", dann kann man feststellen, dass hier sehr viel richtig gelaufen ist. “Oceana“ ist jedenfalls ein saftiges, zeitgemäßes Fusionalbum mit angemessen hohem Rockanteil geworden.