Enter Annihilation, Massacre Records, 2008 |
Jon Simvonis | Vocals |
Constantine | Rhythm & Lead Guitars |
Theo | Rhythm Guitars |
Noir | Bass |
Antony | Drums |
Produziert von: R.D.Liapakis | Länge: 46 Min 38 Sek | Medium: CD | |
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01. Enter Annihilation | 07. Your Valentine |
02. Horror Show | 08. Descending |
03. Part Of The Game | 09. Unblind |
04. Killer Instinct | 10. Day To Die = Die Today |
05. Raging Cold Blood | 11. Competition Suicidal Role |
06. The Creation Remains | 12. The Trust |
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Bei Debut-Alben stellt sich immer gleich die Frage : Hot or not ?
Im Gegensatz zu Bands, deren Output man evtl. schon von vorhergehenden Veröffentlichungen einigermaßen einschätzen kann, begibt man sich bei Newcomern immer auch irgendwie auf's Glatteis.
Eigentlich ist das auch ganz gut so, denn schließlich darf kein Review ein durchschnittliches Album nur wegen der glorreichen Vergangenheit der Band über den grünen Klee loben. Die Musik sollte immer Vordergrund stehen und bei Newcomern tut sie das fast zwangsläufig.
DESCENDING aus Griechenland ist so ein Newcomer. Griechenland hat zwar keine große Metal-Tradition aber eine durchaus im Undergrund sehr aktive Szene, aus der unter anderem BLOODSTAINED, REFLECTION und BATTLEROAR hervorgegangen sind.
Die vier Jungs aus dem Land des ehemaligen Europameisters, die ihre Bandgründung erst im letzten Jahr vollzogen haben, versuchen sich in beinhartem Thrash-Metal, der mit einer kleinen Prise Death-Metal versehen ist.
Und so kommen wir wieder zu der Anfangsfrage: Hot or not ?
Mich persönlich hat das Album nicht so überzeugt.
Obwohl "Enter Annihilation" sicherlich in technischer Hinsicht gut gemacht ist (ein bisschen mehr Bass untenrum wäre zwar noch schöner gewesen), hinterlassen die Songs bei mir keinen bleibenden Eindruck.
Dazu sind sie zum großen Teil zu einförmig. Sänger Jon Simvonis wagt es nur ganz selten mal, seinen kreissägenartigen Gesang zu verlassen und auch das Double Bass-Gewitter entwickelt mit der Zeit den Charme eines untertourig gefahrenen Diesels.
Experimente wagen DESCENDING eigentlich nur auf Part Of The Game.
Intolleranten THRASH-Metal-Fans wird das vielleicht egal sein, solange nur eine ordentliche Zahl an Beats per minute erreicht wird. In dieser Hinsicht kann "Enter Annihilation" sicherlich punkten und nach den 46 1/2 Minuten zu erheblicher Nackenstarre führen.
Um es kurz zu machen: in songwriterischer Hinsicht gibt es für DESCENDING und das nächste Album sicherlich noch genug Luft nach oben.
Das würde ich mir auch gerne wieder anhören und hoffen, nur bedingt dabei an das durchschnittliche Debut der Griechen erinnert zu werden.
Kay Markschies, 20.07.2008