Devin Townsend

Infinity [25th Anniversary Edition]

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.11.2023
Jahr: 2023
Stil: Modern Metal
Spiellänge: 85:38
Produzent: Devin Townsend

Links:

Devin Townsend Homepage


Plattenfirma: Insideout Music

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Steve Vai

The Devin Townsend Band

Devin Townsend Project

Titel
CD 1:
01. Truth
02. Christeen
03. Bad Devil
04. War
05. Soul Driven Cadillac
06. Ants
07. Wild Colonial Boy
08. Life Is All Dynamics
09. Unity
 
10. Noisy Pink Bubbles
CD 2:
01. Om (Demo)
02. Sit In The Mountain (Demo)
03. Processional (Star Child Rise - Welcome Home - Metamorph - Infinite Waltz) (Demo)
04. Love-Load (Demo)
05. Sister (Demo)
06. Hide Nowhere (Live Acoustic)
07. Man (1996 Demo)
Musiker Instrument
Devin Townsend Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards & Programming
Gene Hoglan Schlagzeug
Christine Olde Wolbers Upright Bass
Andy Codrington Posaune
Jamie Meyer Piano
Erin Townsend, Lyn Townsend, Dave Townsend, Naomi, Tanya Evans, Lara Uthoff, Chris Valagao, Brad Jackson & Jennifer Lewis Gesang

Das erste Mal trat der Kanadier Devin Townsend 1993 in den Fokus der Öffentlichkeit, als er die Position des Sängers in der Band von Steve Vai einnahm und sie gemeinsam das Album "Sex & Religion" herausbrachten. Und auch wenn diese Zusammenarbeit nicht lange Bestand haben sollte, so legte sie doch den Grundstein für seine folgende Karriere, die neben Solo-Alben (die je nach Stimmung und Ausrichtung der Musik unter den Bezeichnungen Devin Townsend Project und Devin Townsend Band erscheinen) auch das Extreme-Metal-Projekt STRAPPING YOUNG LAD umfasst.

Vor 25 Jahren erschien das dritte Solo-Album, "Infinity", das in gewisser Weise einen Wendepunkt für Townsend darstellte, bei dem kurz zuvor eine bipolare Störung diagnostiziert worden war. Diese Klarheit darüber, woher die extremen Stimmungen kommen und warum er so extrem unterschiedliche Musik produzierte, trug dazu bei, dass sich das neue Werk ebenfalls klarer anfühlte und auch einen inneren Frieden und Ruhe ausstrahlt. Zudem experimentierte Townsend während der Aufnahmessessions mit LSD und anderen psychedelischen Drogen, was die experimentellen Elemente der Scheibe erklärt. Später bezeichnete er "Inifinty" als sein Lieblings-Solo-Album.

Das ist auch verständlich, wenn man sich das Werk heute wieder anhört. Die fast schon patentierte Wall of Sound baut sich schon nach wenigen Sekunden des Openers Truth auf und wirkt dabei wie eine Breitwand-Leinwand, auf die Townsend, der hier einmal abgesehen vom Schlagzeug und einigen selten eingesetzten Instrumenten sowie dem Background-Gesang alles selber eingespielt hat, sich nach Lust und Laune austoben kann. Dabei entstehen spektakuläre Klanglandschaften, die beinahe überlebensgroß wirken und den Hörer in manchen Momenten fast zu erschlagen drohen mit all den Geräuschen, die auf einen einstürmen.

Diese musikalischen Freiheiten nutzt Townsend dann auch weidlich aus, etwa bei dem zwar sehr eingängigen und dennoch aggressiven Christeen und dem herrlich überdrehten Bad Devil, das zwischenzeitlich in eine Art verrückte Jahrmarktsmusik abdriftet, um dann nur mit umso mehr (gefühlter) Wucht wieder mit ohrenbetäubenden Riffs den Hörer in seinen Sessel zu pressen. In der zweiten Hälfte der Scheibe wird sie sogar richtig experimentell und man hgat wirklich das Gefühl, dass bei Kompositionen wie wie Ants oder Noisy Pink Bubbles das LSD einen gehörigen Einfluss auf die Arbeit genommen hatte. Dadurch bleibt das Album wirklich von der ersten bis zur letzten Minute musikalisch spannend und abwechslungsreich. Und man merkt den Kompositionen trotz der massiven Gitarren- und Keyboard-Wände sowie dem teilweise sehr aggressiven Gesang doch irgendwie auch immer an, dass Townsend bei den Arbeiten sehr entspannt und wohl auch zufrieden war.

Daher wurde es zum 25-jährigen Jubiläum nun neu aufgelegt. Das Album wurde neu gemastert und erscheint als limitierte Doppel-CD im Digipak und als Gatefold Doppel-LP mit Booklet auf 180 Gramm schwerem Vinyl. Das Remastering der Scheibe macht überraschend wenig aus, was nur dafür spricht, wie hervorragend Townsend das Original damals schon produziert hatte. Dabei enthalten beide Ausgaben die Bonustracks aus dieser Ära, einschließlich der ersten Vinyl-Veröffentlichung der Demotracks von der "Christeen EP". Dabei sticht aus meiner Sicht der Track Processional heraus und das nicht nur wegen seiner Länge, sondern wegen seiner positiven Vibes, die er ausstrahlt.

Abgerundet wird die Neuauflage dadurch, dass das ikonische Cover-Artwork des nackten Devin Townsend ebenfalls neu fotografiert. Zudem enthält die Verpackung neue Linernotes, die Townsend selber verfasst hat. Auch wenn es nicht seine erste Solo-Scheibe war, so ist "Infinity" doch das Album, das entscheidend war für den weiteren Verlauf der Karriere von Devin Townsend. Denn zum ersten mal fühlte es sich so an, als sei der Kanadier auch musikalisch ganz mit sich im Reinen und genau dort, wo er sein wollte. Und das wird bei dieser wunderbaren "25th Anniversary Edition" nur noch einmal deutlicher.

 

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