Devon Allman

Ragged & Dirty

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.10.2014
Jahr: 2014
Stil: Southern Soul′n′Blues

Links:

Devon Allman Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Devon Allman
Ragged & Dirty, Ruf Records, 2014
Devon AllmanVocals and Guitars
Felton CrewsBass
Giles CoryGuitar
Tom HambridgeDrums, Percussion, Background Vocals
Marty SammonB3 Organ, Piano, Wurlitzer
Bobby Schneck Jr.Lead Guitar on Leavin', Harmony Vocals on Ten Million Slaves, Background Vocals on Times Have Changed
Wendy MotenBackground Vocals on I'll Be Around
Produziert von: Tom Hambridge Länge: 48 Min 15 Sek Medium: CD
01. Half The Truth07. Ten Million Slaves
02. Can't Lose 'Em All08. Blackjack Heartattack
03.Leavin'09. Back To You
04. I'll Be Around10. Times Have Changed
05. Traveling11. Ragged & Dirty
06. Midnight Lake Michigan12. Leave The City

Also machte sich Devon Allman auf den Weg nach Chicago, wohin man einst den Country Blues transferiert hatte, dort elektrifiziert und mit besten Grüßen wieder zurück gesandt hatte. Als Südstaaten-Gentleman nahm er die Gastfreundschaft der windigen Gesellschaft… Verzeihung, der windigen Stadt muss es heißen, natürlich an und umgab sich mit einer Handvoll Studiocracks, die genau wussten, woher der Wind weht und wohin er soll. Als Produzent fungierte Tom Hambridge, der sowohl Alben von Stars wie George Thorogood oder Buddy Guy unter der Fuchtel hatte, als auch gern hinter dem Schlagzeug Platz nimmt, damit das Ganze den richtigen Drive bekommt. Nebenbei schreibt er auch noch Songs, u. a. für Delbert McClinten (als wenn der so etwas nötig hätte).
Natürlich hat er auch auf Devons neuem Album ein paar Songs mitverfasst.
Der Allman-Sprößling hat sich indes ganz schön entwickel, was man durchaus seiner Mitgliedschaft in der ROYAL SOUTHERN BROTHERHOOD zuschreiben darf.

Mit Hambridges druckvollem Sound ausgestattet, eröffnet Half The Truth das Album sehr rockig, mit einem kernigen Riff ausstaffiert, welches Devon unterwegs in Tennessee aufgelesen haben muss. Ja, und beim folgenden Can’t Lose ‚Em All braucht es keine drei Sekunden, bis der Kenner ”ALLMAN BROTHERS”! ruft. Die zweistimmigen Gitarren und der Swamp-Groove lassen keinen Zweifel am geistigen Ursprung dieser Nummer und warum sollte Devon seine Wurzeln auch verheimlichen? Lediglich der Gesang kann noch nicht mit dem Vater mithalten.
Soll keinesfalls heißen, dass Devon keine gute Stimme hätte – ganz im Gegenteil! Da muss man sich nur mal so eine Ohwurm-Nummer wie Leavin‘ anhören. Bester Country Rock, bei dem es an nichts mangelt. Herrlich crunchige Gitarren, tolle Melodie, spannungsvoll aufgebaut und sofort im Gehörgang verankert. Das ist I’ll Be Around schon seit gut 40 Jahren. Seitdem ihn die THE SPINNERS damals zum Hit gemacht haben. Na ja, schön, und ja auch gut, dass Devon und Mannen diesen souligen R&B gut interpretieren, aber ob es das wirklich hier gebraucht hat? Für meinen Geschmack nicht, aber vielleicht hat mal jemand Damenbesuch…
Dann vielleicht doch lieber das brodelnde Travelling, oder die sachte vor sich hin köchelnde Blues-Ballade, die mich sowohl an die oben genannten BROTHERS, als auch an Gary Moore, zu dessen “Still Got The Blues”-Zeiten erinnern.
An dem folgenden Ten Million Slaves dürften sich Heerscharen von Southern Rock-Fans die Bäuche wärmen. Würde praktisch allen Südstaatenbands gut zu Gesicht stehen. Auch textlich!

Es geht auch mal ein bisschen funky zu, wie in Blackjack Heartattack, auch mal gemächlicher, wie in der Ballade Back To You, wobei es spätestens beim Soloteil vorbei ist, mit der Beschaulichkeit. Da haut Herr Allman nämlich dermaßen erregt in die Saiten, dass die Emotionen schier aus dem Lautsprecher purzeln. Hat schon was los, der Bursche.
Er – oder Produzent Hambridge? – weiß aber auch, wann mal Fünfe gerade sein lassen muss und schiebt locker so eine Good-Time-Boogie wie Times Have Changed dazwischen, die für ausgelassene Party-Stimmung sorgt, die man auch öfter bei den rockorientierten Alben von, sagen wir, Kid Rock findet.
Der Titelsong des Albums great dann wieder recht funky und Devons bemüht sich sehr, recht “schwarz” zu klingen. Könnte er einiges vom Bruderschafts-Kollegen Cyril Neville abgekuckt haben. Die Abreise gen Süden kommt dann – passender Weise – als puristischer Country-Blues, nur mit Resonator-Gitarre und etwas Percussion eingespielt. Heißt ja auch Leave The City.
Devon Allman hat hier sicher ein paar Stile untergebracht und vermengt, seine Klasse als Gitarrist und auch als vielfältiger Sänger unterstreicht er mit “Ragged & Dirty“ und hebt sich damit auf ein neues Level.

Epi Schmidt, 17.10.2014

 

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