DeWolff

Love, Death & In Between

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.01.2023
Jahr: 2023
Stil: Psychedelic, Blues And Southern Rock
Spiellänge: 67:59
Produzent: DeWolff

Links:

DeWolff Homepage

DeWolff @ facebook

DeWolff @ twitter


Plattenfirma: Mascot Label Group

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

James Brown

Sam Cooke

Ray Charles

Titel
01. Night Train
02. Heart Stopping Kinda Show
03. Will O' The Wisp
04. Jackie Go To Sleep
05. Rosita
06. Mr. Garbage Man
 
07. Counterfeit Love
08. Message For My Baby
09. Gilded (Ruin Of Love)
10. Pure Love
11. Wontcha Wontcha
12. Queen Of Space & Time
Musiker Instrument
Pablo van den Poel Gesang & Gitarre
Luka van den Poel Schlagzeug
Robin Piso Keyboards, Wurtlitzer & Bass
Gastmusiker:
Levi Vis Bass & Gesang
Hector Wijnbergen Piano, Hammond, Gitarre, Bass, Tambourin & Gesang
Kim Schulte Gesang
Diwa Meijman Gesang
Luca Simonelli Trompete & Flöte
Isaac McCluskey Posaune, Synthesizer & Gesang
Marnix Wilmink Percussion & Bass

DEWOLFF sind eine dieser Bands, die beständig an neuer Musik arbeiten und daher kann man eigentlich die Uhr danach stellen, dass es spätestens alle zwei Jahre ein neues Album des Trios gibt. Und auch dieses Mal hat die drei Musiker die Muse offenbar wieder zur rechten Zeit geküsst, denn die beiden Brüder Pablo und Luka van den Poel halten mit ihrem "partner in crime" Robin Piso diesen Zyklus auch dieses Mal wieder ein. Denn ziemlich exakt zwei Jahre nach "Wolffpack" melden sich die drei Musiker mit dem neuen Werk "Love, Death & In Between" zurück.

Musikalisch scheinen sie für ihre neue Scheibe noch tiefer als zuvor in die 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts eingetaucht zu sein. Denn das neue Album klingt wirklich zu 100% so, als sei es in dieser goldenen Zeit des Psychedelic Rock, Blues und Soul entstanden. Als Genregrenzen eigentlich nicht wirklich interessiert haben, sondern als es zuallererst darum ging, ob eine Scheibe wirklich gut ist. Und was für eine gute Scheibe DEWOLFF da wieder einmal vorgelegt haben.

Dazu muss man sich die Entstehungsgeschichte der Platte allerdings kurz einmal vor Augen halten. Denn die Inspiration für die Herangehensweise an die Songs hatte Pablo van den Poel, als er 2019 in Memphis der Predigt von Al Green in dessen Kirche lauschte. Diese Stimmung, die er dort empfand, wollte er in Musik übertragen. Dann ging es um das richtige Studio. Dazu mieteten sich DEWOLFF in der Bretagne im analogen Studio Kerwax ein und waren dort von Vintage-Aufnahmegeräten aus den 1940er bis 1970er Jahren umgeben.

Foto-Credit: Satelite June

Die Band ging dabei die Aufnahmen live und ohne Overdubs an und wurde dabei von zahlreichen Freunden unterstützt. Dabei waren nach Aussagen der Musiker teilweise bis zu zehn Leute in einem Raum. Alles wurde komplett analog und direkt auf Band aufgenommen. Bei der Produktion des Albums wurden also keine Computer verwendet, denn auch Mastering und der Schnitt  für die Vinyl-Pressung erfolgten vollständig analog.

Und ich finde, diese sehr ursprüngliche Herangehensweise an alle Schritte eines Produktionsprozesses hört man der Scheibe auch absolut an. Ebenso den Umstand, dass DEWOLFF etwa zur gleichen Zeit sehr intensiv mit alten Soul-Künstlern beschäftigt und sehr viel Sam Cooke, Ray Charles & Co. gelauscht haben. Den sehr warmen und wohligen Klang, den die damaligen Scheiben aufwiesen, den findet man auch auf "Love, Death & In Between".

Dabei sind die einzelnen Songs so unterschiedlich. Einige Songs auf dem Album tragen ihr Herz auf der Zunge, wie zum Beispiel das so herrlich abwechslungsreiche Counterfeit Love, während das 16-minütige Epos Rosita ihre musikalische Entwicklung und Fähigkeiten zeigt. Denn zum einen merkt der Hörer gar nicht wirklich, dass da gerade ein so langer Song läuft (vielmehr könnten es gleich mehrere Lieder sein, die da ineinanderfließen) und zum anderen kommen hier diese Vibes sehr deutlich zum Vorschein, die Pablo van den Roel damals bei den "Amen"-Rufen in der Kirche in Memphis aufnahm.

Night Train sowie Message For My Baby sind so mitreißend und ekstatisch wie etwa frühe James Brown-Nummern und verleiten dazu, ständig das Tanzbein schwingen zu wollen. Heart Stopping Kinda Show oder Wontcha Wontcha hingegen sind eher Old Schoool Rock 'n' Roll. Mit Will O' The Wisp, Gilded (Ruin Of Love) oder Pure Love lassen sie es aber zwischendurch auch immer wieder sehr gefühlvoll und soulig angehen. Dagegen ist Mr. Garbage Man ein Slow Blues der Extra-Klasse, der zeigt, dass eine Nummer nicht alt oder vintage sein muss.

"Love, Death & In Between" zeigt DEWOLFF wieder von ihrer besten Seite. Mit viel Seele und Spielfreude wissen die drei Niederländer hier voll und ganz zu begeistern. Zudem stellen sie unter Beweis, dass ihre Musik wahrlich zeitlos ist und man sich sehr gut vorstellen kann, wie in 30 oder 40 Jahren junge Menschen diese Scheibe entecken und beginnen, sich für die Band und diese Form von Musik zu begeistern. Eben weil sie authentisch und voller Gefühl ist und damit auch etwas beim hörer zu schwingen bringt, was viele andere zeitgemäße Musik in dieser Form eben zumeist nicht vermag.

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music