Side By Side, Fuzzorama Records, 2007 | ||||
Tia Marklund | Vocals & Guitar | |||
David Israelsson | Guitar & Vocals | |||
Fredrik Jonsson | Bass & Vocals | |||
Daniel Israelsson | Drums | |||
Björn Billgren | Guitar | |||
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1. Lock The Cage | 6. Feel The Gold | |||
2. Nyby | 7. In Front Of You All | |||
3. We Don't Care | 8. In The Lion's Pit | |||
4. Conceptual Way | 9. Expectations | |||
5. Sensation | 10. Side By Side | |||
So muss das klingen, wenn man Retro Rock draufschreiben will: Mit einem Schuss Southern, einer Prise Psychedelic, einem Klacks groovigem, souligem Rock und einem Schippchen schweren Blues formen DEXTER JONES CIRCUS ORCHESTRA (grandioser Bandname übrigens) mit "Side By Side" ein in sich stimmiges, rundes Album, das Spaß ohne Ende bereitet. Alle Daumen hoch, Sweden twelve points. Denn aus dem Land der Elche sind die Jungs um Tia Marklund. Muss wohl doch etwas Besonderes im Knäckebrot sein
Schon der Opener Lock The Cage ist ein Gewinner: Ein potentieller Clubhit, der den Hörer sofort auf seine Seite zieht, allerdings sich dann unauslöschbar in dessen Gedächtnis festsetzt. Was für ein Ohrwurm. Man merkt bald, die Jungs haben nicht nur ein Händchen für die richtige Stimmung, den passenden Sound und die adäquate Atmosphäre, sondern sie können einfach auch verdammt gute Songs schreiben (We Don't Care, Sensation oder In The Lion's Pit sind weitere Beispiele). Dazu kommt die abgeklärte Performance von Sänger Tia Marklund, der stetige, leicht southern-infizierte Groove und die immer wieder sparsame, aber treffende Highlights setzende, bis zu dreiköpfige Gitarren-Front. Ein Bekannter stellte Vergleiche mit WISHBONE ASH in den Raum, aber auch die Namen OUTLAWS oder ALLMAN BROTHERS BAND fallen immer wieder als Bezugspunkt. Wobei es hier eben keine ausschweifenden Jams gibt, sondern songdienliche, erst die rechte Würze gebende Verzierungen.
Dabei kommt das Ganze nicht nur kompetent, sondern einfach cool und lässig herüber, als würden sich die Jungs die tollen Hooks und Melodien regelrecht aus dem Ärmel schütteln. Und fallen dabei, obwohl sie natürlich die Siebziger Jahre zitieren, nicht in plumpe Klischees und einfallslose Reproduktion zurück, sondern schaffen einen eigenständigen, originären Sound. Jedenfalls tausche ich gerne sämtliche KINGS OF LEON oder die zuletzt schlapp wirkenden BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB gegen diesen fantastischen Schwedenhappen. "Side By Side" hat einen Platz weit oben in meinen persönlichen Jahrescharts jedenfalls sicher.