Diamond Dogs

Quitters And Complainers

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.08.2015
Jahr: 2015
Stil: 70′s Rock′n′Roll

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Diamond Dogs
Quitters And Complainers, Cargo Records, 2015
SuloVocals
Duko of HonkPiano, Organ, Vocals
Lars KarlssonGuitars
Johannes NordellDrums
Morgan KorsmoeBass
Magic GunnarssonSaxophone on CD 2
Produziert von: Duke of Honk Länge: 105 Min 48 Sek Medium: CD
CD 1: "Quitters And Complainers"
01. Runaway Romeo06. Back To Babylon
02. Alright, Alright, Alright07. Black Ribbon (For Magic)
03. Stop Barking Up The Wrong Tree08. Goodbye Trobuled Soul
04. Broken09. Rollercoaster
05. Silver Star Delight10. Out Of My Heart
CD 2: "Let's Have It - Live In Bilbao"
01. Bound To Ravage10. Brick Chase Bilbao (Jam)
02. Rush For Comfort11. Passing Through My Heart
03. Every Little Crack12. Somebody Else's Lord
04. Goodbye Miss Jill13. On The Sunny Side Again
05. Autopilot14. Sad To Say I'm Sorry
06. Lift It Up15. The Band
07. Yesterday's Nymph16. Wild Side Of Life
08. Honked17. Don't Turn Me Away
09. Raise A Holler18. Not Guilty (Jam)

Erfreuliches wie Betrübliches, gibt es aus dem Lager der schwedischen Vorzeige-Rock’n’Roll-Truppe DIAMOND DOGS zu vermelden: Tragisch wie betrüblich ist der Verlust des Saxofonisten Matt Gunnarsson, kurz “Magic“ genannt, der im letzten Jahr verstarb und der den Sound der Band, wie kaum ein anderes Instrument, geprägt hat. Die Worte, die Lead-Sänger Sulo im Innencover des neuen Albums für ihn niedergeschrieben hat, sind sehr berührend und zeigen den großen Stellenwert von Magic in der Band auf.
Womit wir natürlich in der Abteilung für Erfreuliches sind, denn tatsächlich gibt es ein neues Album der Band! Im letzten Jahr wieder zusammengekommen und durch den unerwarteten Tod Gunnarssons zunächst wieder ausgebremst, hat man sich dann doch entschlossen weiterzumachen und so liegt nun mit “Quitters And Complainers“ ein neues Studioalbum vor, welches – im Gedenken an “Magic“ – auch eine Live-CD von einem Konzert in Bilbao enthält.

Und sie klingen wie eh und je! Runaway Romeo eröffnet den Reigen in bester Rod Stewart/FACES und 70er-STONES-Manier. Riff-rockende Rhythmus-Gitarre, Slide-Tüpferl darüber, die Zwischen-Kicks der Orgel des “Duke of Honk” und Sulos markantes, druckvolles Organ, welches sich mit Energie an den vorderen Bühnenrand drängt. Und bei Alright, Alright, Alright sieht es nicht viel anders aus. Außer dass man etwas mehr Glam-Rock der 70er – Marke SLADE - zu spüren bekommt. Neben Dan Baird und den QUIREBOYS gibt’s, glaub’ ich, nicht mehr viele Bands, die einen so von Beginn an in den Arsch treten und gleichzeitig ein freudiges Grinsen ins Gesicht zaubern. Good Times here we come!
Lange gefackelt wird selten, auch wenn vermeintlich der falsche Baum angebellt wird, wie in Stop Barking Up The Wrong Tree. Wieder strotzt die Nummer vor Rock’n’Roll-Licks und Honks Tasten-Attacken und geht straight ins Hirn. Oder was da hinter der Stirn kommt.
Dazwischen gibt’s auch die obligatorische Ballade, aber dann auch wieder den “Space Age Rock’n’Roll“, wie in Silver Star Delight, wo 70’s Rock und Glam um die Wette buhlen.
Back To Babylon ist ein weiterer abgehender Downhill-Rocker, der schon nahe am Punk ist und den ich gern mal oben genannten Rock-Ikonen gehört hätte (Ähnliches haben es die STONES ja bei Rip This Joint getrieben).

Der ein oder andere kleine Tropfen entwickelt sich im Augenwinkel, wenn man weiß, wie dereinst “Magic“ dem Ganzen noch eine Sax-Krone aufgesetzt hat, die auch hier noch ein paar Prozent herausgekitzelt hätte. Ihm ist das, keineswegs rührselige, Black Ribbons gewidmet, zu welchem der Saxofonist mit Sicherheit ein paar Etagen höher seine “Kanne“ schwenkt. Bei Goodbye Troubled Soul wird die Schwermut schon etwas größer, aber man stimmt in den hymnischen Refrain doch gerne mit ein. Wird einem nicht so schnell aus dem Gehör gehen.
Die beiden letzten Nummern schwenken dann wieder die Party-Flagge, wobei besonders Out Of My Heart an frühe DIAMOND DOGS-Scheiben erinnert und so ziemlich jeden Rockfan zwischen CROWES und QUO glücklich machen dürfte. Für mich ein tolles Album, klasse gespielt rauh und rockig klingend und perfekt präsentiert. Welcome back, DIAMOND DOGS!

Das ruft man wohl auch öfters in Spanien, denn das scheint eines der bevorzugten Auftrittsgebiete der Schweden zu sein. Nun, das Bier ist wahrscheinlich um Einiges billiger, als im Heimatland…
Da gibt’s zunächst ein bisschen “Einstiegs-Lärm“ – ja, auch ein Rock-Orchester will eingestimmt werden – und man jammed etwas vor sich hin, wobei man schon Matts Gunnarssons Saxofon durchschimmert. Dann geht’s aber volle Kanne im Hyper-Tempo los mit Bound To Ravage. Punk ist ein Dreck dagegen!
Um gleich darauf die Handbremse mit der Hymne Rush For Comfort reinzuhauen. Auch hier wird deutlich, wie wichtig “Magic“s Saxofonspiel für den Sound der DOGS war. Sie werden zurechtkommen und weiter rocken, wie die Songs auf dem neuen Album und ihre alten Klassiker beweisen. Von denen gibt’s hier reichlich: Goodbye Miss Jill (freudig bejubelt und wie oft mit einem getragenen Vorspiel vom “Duke of Honk“ eingeleitet), Autopilot (“Magic“ again!), Sad To Say I’m Sorry (was für ein Ohrwurm!) und etliche weitere.
Das klingt natürlich alles rauer, als auf den Studio-Scheiben, aber transportiert die Energie von Rock’n’Roll zwischen trunkenen Balladen und abgehenden Partynummern perfekt durch die Nacht. Dem üblichen Finale, Wild Side Of Life, hat man noch zwei Zugaben spendiert und so beendet man Live-Album und Konzert und hinterlässt eine aufgekratzte aber befriedigte Hörerschaft.
Wir warten auf die DVD und – noch mehr! – auf erneute Konzerte der DIAMOND DOGS in Germany! Bis dahin wird uns “Quitters And Complainers“ manchen Abend erfreuen (und ab und an betrüben).

Epi Schmidt, 28.08.2015

 

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