Diana Jones My Remembrance Of You, NewSong Recordings, 2006 |
Diana Jones | Vocals, Acoustic Guitar, Mandolin, Fiddle | |||
Duke Levine | Electric & Acoustic Guitars, Mandolin, National Guitar | |||
Bob Dick | Bass | |||
Lorne Entress | Drums, Percussion | |||
Ferron | Harmony Vocals | |||
Jane Karras | Acoustic Guitar | |||
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1. Pretty Girl | 7. Cold Grey Ground | |||
2. My Beloved | 8. Fever Moon | |||
3. All My Money On You | 9. Lay Me Down | |||
4. Pony | 10. Willow Tree | |||
5. A Hold On Me | 11. My Remembrance Of You | |||
6. Up In Smoke | ||||
Ist es Zufall oder pure Absicht ? Das Coverbild auf Diana Jones' neuem, mittlerweilen dritten Album "My Remembrance Of You" gleicht doch erstaunlicherweise dem auf Gillian Welchs Debutalbum von 1996. Die sitzende Haltung, das gepunktete, alte Kleid, nur das Jones 2006 ein Farbfoto bevorzugt. Sei's drum, witzigerweise wird Diana Jones in der einschlägigen Presse tatsächlich mit Künstlerinnen wie Gillian Welch oder Iris DeMent verglichen.
Diana Jones' musikalischer Ansatz ähnelt in seiner traditionellen Ausrichtung in der Tat dem der eben genannten Ladies. Country-Blues, Folk, Bluegrass, Appalachen-Mountain-Songs sind zweifellos die Essenz in Jones' musikalischem Schaffen. "My Remembrance Of You" vermittelt die unbedingte Zeitlosigkeit dieser musikalischen Form.
Diana ist allerdings keine Novizin, orientiert sich also nur bedingt an Größen wie Welch oder deMent, weil sie ihrerseits einen ausreichend grossen Erfahrungsschatz besitzt und schon einige Jährchen im Business tätig war, obwohl mehr im Verborgenen. Die lokale Szene in Austin/Texas z.B. weiss darüber ein Liedchen zu singen.
"My Remembrance Of You" strotzt vor naturbelassener Musikalität. Hier dominiert die ungefilterte Kunst des Songwritings, denn Diana Jones schafft es mit Leichtigkeit sämtliche Tugenden der amerikanischen Country-Musik in ihre selbstkomponierten Lieder zu transzendieren. Diese Platte hätte durchaus auch vor 20, 30 oder 40 Jahren erscheinen können. Dies nur als Kompliment nebenbei.
Wer solche Lieder schreibt, sie mit einer solch wunderbar warmen Stimme interpretiert und sie dann auch noch dermassen stilsicher zu instrumentieren versteht, gehört absolut in die 1. Liga. Aus der Eliteklasse stammen sicherlich auch Jones' Begleitmusiker. Sämtliche Gitarren und Mandoline steuert der langzeiterprobte und feinfühlig agierende Duke Levine (Mary Chapin-Carpenter, Catie Curtis, John Gorka, Lori McKenna) bei, das verhaltene Schlagzeug federt aus Lorne Entress' Händen (Kris Delmhorst, Mark Erelli, Lori McKenna), die herzerweichende Fiddle streichelt Jay Ungar (Cindy Cashdollar, Natalie Merchant, Sarah Lee Guthrie), den Bass zupft Bob Dick, während Diana selbst mit akustischer Gitarre brilliert und durch kleine Spots auf Fiddle und Mandoline überrascht.
Diana Jones gelingt mit ihrem neuen Album ein durch und durch überzeugendes Statement in Sachen Country-Musik reinsten Wassers. Für alle Fans des Genres ein unbedingter Tipp.