Titel |
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01. Guess What |
02. Kiss Me |
03. Here I Am |
04. Love Suicide |
05. No Tomorrow |
06. Give Me A Break |
07. Story Of Our Life |
08. Die My Baby |
09. Trippin‘ |
10. Letter To A Friend |
Musiker | Instrument |
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Marta Jandova | Gesang |
Thorsten Mewes | Gitarre |
Robert Kerner | Gitarre |
Ralph Rieker | Bass |
Jürgen Stiehle | Schlagzeug |
Längere Pausen zwischen den neuen Studio-Alben sind beileibe nichts ungewöhnliches bei DIE HAPPY. Schon vor dem vorhergehende Album “Everlove“ hatten die Fans knappe vier Jahre Geduld zeigen müssen, aber dieses Mal waren es gleich sechs Jahre, die seit dem letzten Output vergangen sind. Zwar war die Band immer wieder mal auf Tournee – das bislang letzte Mal erst im vergangenen Jahr – aber auf eine neue CD mussten die Fans bis jetzt warten. Nun lagt die mittlerweile zum Quintett angewachsen Gruppe endlich “Guess What“ vor, das mittlerweile nente offizielle Album der Band (wenn man die drei Eigenveröffentlichungen “Better Than Nothing“, “Dirty Flowers“ und “Promotion“ nicht mitzählt.
Musikalisch hat sich in der Zwischenzeit aber glücklicherweise nicht geändert. DIE HAPPY stehen nach wie vor für einen hoch-energetischen Alternative Rock (der ab und an auch mal die Grenzen zum Alternative Metal austestet) mit infektiösen Melodien, der einfach mitreißend ist und eine Menge Spaß bereitet. Schon der Einstieg mit dem Titelsong lässt die lange Wartezeit vergessen. Die Nummer empfiehlt sich auch nachdrücklich als Opener für künftige Live-Auftritte und dürfte wohl jeden Club oder jede Halle binnen kürzester Zeit in ein Tollhaus verwandeln. Das folgende Kiss Me zeigt wie perfekt die Gruppe die Kunst beherrscht, Rock-Songs mit Pop-Eingängigkeit zu verbinden. Das gelingt insbesondere über den Gesang von Jandova, die natürlich immer noch ein fantastische Stimme hat, mit der sie auch Here I Am oder das sehr bekannt klingenden Love Suicide veredelt. Man könnte bei letzterem Song fast von einem Eigen-Plagiat sprechen, aber wenn es so charmant und eingängig daherkommt, dann mag man auch darüber locker hinweg schauen.
Bei Give Me A Break oder Story Of Our Life fühle ich mich kurz an INCUBUS (etwa an Anna Molly oder Nice To Know You)erinnert, die einen ähnlichen Sound geprägt haben. Aber auch diese Lieder passen ganz hervorragend zu DIE HAPPY, zumal Jandova bei ersterem Song auch mal schön ihre Rock-Röhre einsetzen kann. Story Of Our Life würde sich allerdings ob seiner hymnischen Melodie und dem nicht ganz so rockigen Ansatz auch sehr gut als Single (sogar für das Mainstream-Radio) eignen. Bevor man nun aber fürchten müsste, dass DIE HAPPY zu sehr auf Massenkompatibilität achten, da haut uns die Band mit Die My Baby und Trippin‘ wieder zwei echte Rock-Brocken um die Ohren. Starkes Riffing und eine betörend-entfesselte Frontfrau machen die Nummer zu einem echten Highlight auf dem Album. Zum – aus meiner Sicht viel zu frühen - Ausklang kommt noch der wehmütig-sentimentale musikalischen „Abschiedsbrief“ Letter To A Friend.
DIE HAPPY liefern auch auf “Guess What“ wieder den gewohnten qualitativ hochwertigen Alternative Rock ab, für den sie bekannt sind, seitdem sie im Jahr 2001 mit der Hit-Single Supersonic Speed mit ebensolcher Wucht in der Szene einschlugen. Sie haben ihren Stil, für den ihre Fans sie lieben und den sie auch auf Album Nummer 9 nicht verändern. Und so lange ihnen dabei solche starken Songs gelingen wie hier, kann man ihnen das wohl auch kaum vorwerfen. Zumal die Band es eben schafft, hart genug zu rocken, um die Fans aus diesem Bereich anzusprechen, aber (insbesondere) mit den Gesangsmelodien auch genügend Pop-Appeal zu verbreiten, um auch in diesem Bereich Fan-Interesse zu generieren. Und mit Hymnen wie Kiss Me, Here I Am, Story Of Our Life, Letter To A Friend sowie Krachern wie Guess What, Give Me A Break, Die My Baby oder Trippin‘ kann der Sommer ruhig kommen, für die Party-Musik ist gesorgt.