Dio

Stuttgart, LKA, 01.06.2006

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Konzertbericht

Reviewdatum: 01.06.2006

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Stuttgart, LKA, 01.06.2006
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Dio Setlist: Children of the sea, I speed at night, One night in the city, Stand up and shout, Holy diver, Gypsy, 'Drum solo, Sunset superman, Don't talk to strangers, Rainbow in the dark, 'Guitar solo', 'Keyboard solo' I, All the fools sailed away, Man on the silver mountain, Catch the r ainbow, Long live Rock 'n' Roll, Heaven and hell, We rock, The last in line

Nie zuvor bin ich mit so einem unguten Bauchgefühl zu einer DIO-Show gegangen. Nein, das liegt nicht am Besuch eines Schnellimbisses zwischen Büro und Bühne, sondern an der zweifelhaften Qualität des "Holy diver live"-Albums. Dass der Sound dieser Scheibe allenfalls durchschnittliche Bootleg-Qualitäten erreicht lässt sich verschmerzen. Die Gesangsleistung von Ronnie James Dio lässt für das heutige Konzert allerdings Schlimmes befürchten. Erleben wir den Sturz eines Gottes vom Thron?

Dio Eine Support-Band gibt es auf dieser Tour nicht, so dass bereits um 20 Uhr 30 die Stunde der Wahrheit schlägt. Stand up and shout zum Auftakt als leichte Aufwärmübung? Weit gefehlt. Überaus mutig steigt die Band mit dem episch-getragenen Children of the sea in den Set ein und noch vor dem ersten Refrain sind die größten Bedenken im Nichts zerstreut. Ronnie James Dio singt zwar etwas tiefer als in früheren Jahren, aber es passt.

Einmal tief vor Erleichterung durchgeatmet. Scheinbar war der mitgeschnittene Auftritt vom vergangenen Jahr in London nur ein Ausrutscher. Vergeben und vergessen. Überhaupt wirkt Ronnie James Dio fit und agil, wie schon lange nicht mehr. Der Magier des Heavy Metals schlägt das Publikum, im dieses Mal nicht ganz ausverkauften LKA, schnell mit seiner Ausstrahlung und der typisch theatralisch-gestenreichen Performance in seinen Bann.

Auch seine musikalischen Wegbegleiter lassen an diesem Abend zu nichts anbrennen. Kaum zu glauben, dass Bassist Rudy Sarzo schon vor einigen Jahren seinen fünfzigsten Geburtstag feiern durfte, wenn man ihn so über die Bühne fegen sieht. Lediglich die Echtheit seiner Matte wird von einigen Experten im Publikum angezweifelt. Craig Goldy ist nach seiner verletzungsbedingten Zwangspause wieder auf seinen Stammplatz zurückgekehrt und prägt mit seinem unnachahmlichen Gitarrensound die Band wie schon lange nicht mehr. Simon Wright am Schlagzeug und Keyboarder Scott Warren, beide solide und zuverlässig wie eh und je, ergänzen das Line-Up einer Band, die ganz groß aufspielt.

Dio Dabei sorgen DIO für einige Gänsehautmomente, solche die man erwarten konnte (Don't talk to strangers, Rainbow in the dark), aber auch echte Überraschungen. So hat erstmals seit der "Magica"-Tour das göttliche All the fools sailed away den Weg zurück ins Programm gefunden und wird im Gegensatz zu damals sogar in voller Länge dargeboten. Am unerwartetsten trifft aber I von BLACK SABBATHs "Dehumanizer"-Album die Fans. So unerwartet, dass viele den Song gar nicht zu kennen scheinen und Ronnie James Dio im Anschluss daran mit einer ungeplant erscheinenden Ansage für Aufklärung sorgen muss.

Man on the silver mountain erweckt schon früh den Eindruck, dass die Band auf die Zielgerade des Konzertes einbiegt, aber natürlich stehen noch unverwüstliche Höhepunkte wie Long live Rock 'n' Roll und Heaven and hell, beide vom stimmgewaltigen Publikum durch lange Mitsing-Passagen auf Überlänge getrimmt, an.

Dio Doch es ist nicht nur die Musik mit der die Band an diesem Abend punkten kann. Eine überaus variable und stimmungsvoll eingesetzte Lightshow, unterstützt durch das mittlerweile obligatorische "Holy diver"-Backdrop mit rotglühenden 'Evil eyes', sorgen in optischer Hinsicht für die hochwertigste DIO-Bühnenproduktion seit Burgen, Drachen, Spinnen und anderes Deko-Getier der Vergangenheit angehören.

Ich habe mittlerweile eine ganze Menge DIO-Shows erlebt. Wirklich schlecht war dabei kein Auftritt. Die meisten der Konzerte waren sogar richtig gut. Trotzdem, dieser Juni-Abend im Jahr 2006 nimmt eine ganz besondere Stellung ein. DIO ist es gelungen, die Magie der Auftritte Mitte der Achtziger wieder heraufzubeschwören. Damit war nicht unbedingt zu rechnen, und ich muss schon bis ins Jahr 1985 zurückgehen, um einen DIO-Auftritt zu finden der ähnlich intensiv, fesselnd und faszinierend war. Es war ein Abend, an dem mir wieder einmal bewusst gemacht wurde, dass DIO und ihr sympathisch-charismatischer Frontman zu den Ausnahmeerscheinungen in der bunten, weiten Welt der Musik gezählt werden müssen. Ein Abend, an dem die Beziehung zwischen Künstler und Fan nicht nur erneuert, sondern sogar auf eine neue Qualitätsstufe gehoben wird.

Besonderer Dank an Biggi von Brooke Lynn Promotion

Martin Schneider, 05.06.2006

 

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