Titel |
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Disc 1: |
01. Introduction |
02. Stand Up And Shout |
03. Holy Diver |
04. Gypsy |
05. Drum Solo |
06. Caught In The Middle |
07. Don‘t Talk To Strangers |
08. Straight Through The Heart |
09. Invisible |
10. Rainbow In The Dark |
11. Shame On The Night |
12. Guitar Solo |
13. Shame On The Night (Ending) |
Disc 2: |
01. Introduction |
02. Tarot Woman |
03. Sign Of The Southern Cross |
04. One Night In The CIty |
05. Gates Of Babylon |
06. Heaven And Hell |
07. Man On The Silver Mountain |
08. Catch The Rainbow |
09. Long Live Rock 'N‘ Roll |
10. Encore: Ronnie Thanks The Fans |
11. We Rock |
Musiker | Instrument |
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Ronnie James Dio | Gesang |
Doug Aldrich | Gitarre |
Rudy Sarzo | Bass |
Scott Warren | Keyboards |
Simon Wright | Schlagzeug |
Es gibt in den Karrieren von Künstlern meist ein Album, das aus dem gesamten Backkatalog herausragt und so gerne und treffend als Magnum Opus bezeichnet wird. Im Falle von Ronnie James Dio und seiner Solo-Band DIO dürfte das ohne Frage das Debüt, “Holy Diver“, sein, das 1983 erschien und gleich zahlreiche Klassiker sowie Live-Konstanten bereit hielt. Und im Jahr 2005 brachten DIO dieses Werk dann in seiner Gesamtheit und Original-Reihenfolge im London Astoria auf die Bühne und ließen das Band und die Kameras mitlaufen. Nun haben die Nachlassverwalter von Dio entschieden, die seit einigen Jahren nicht mehr erhältliche CD neu aufzulegen.
Die erste CD dieses Doppel-Packs steht dann auch komplett im Zeichen von “Holy Diver“. Schon das Intro macht das Publikum heiß auf das, was da noch folgen wird. Und dann geht es Schlag auf Schlag los: Stand Up And Shout und der Titelsong sind ein Traum-Einstand für das Metaller-Herz. Die Band präsentiert sich von ihrer besten Seite. Neben Dio und Keyboarder Scott Warren gehören der Band erneut (wie schon beim parallel ebenfalls wieder erhältlichen “Evil Or Divine“) Gitarrist Doug Aldrich und Schlagzeuger Simon Wright an, lediglich am Bass gibt es eine Veränderung: Ur-Basser Jimmy Bain wird von Rudy Sarzo (Ex-QUIET RIOT, -Ozzy Osbourne, -WHITESNAKE) ersetzt.
Gemeinsam liefern sie eine exzellente Leistung ab und präsentieren das Material so frisch, als sei es gerade erst auf den Markt gekommen und nicht (zum damaligen Zeitpunkt) schon 20 Jahre alt. Dabei tut sich erneut Aldrich mit seinen mitreißenden Riffs und begeisternden Soli hervor. Bei einem Solo im Track Gypsy (und damit eigentlich überraschend früh im Set) darf aber auch Wright mal zeigen, dass er ein exzellenter Schlagzeuger ist, ebenso wie später Doug Aldrich bei einem Solo-Spot seine Fähigkeiten an den sechs Saiten unter Beweis stellen kann. Für diejenigen, die mit Soli eher weniger anfangen können, sind die jeweiligen Soli aber als individuelle Tracks angelegt, so dass sie problemlos übersprungen werden können.
Die Stimme von Dio wirkt auf diesem Mitschnitt weniger strahlend wie man sie vom Album her gewohnt ist, auch erreicht er nicht mehr so spielend leicht wie früher die hohen Noten in einigen Songs. Bei manchen Songs (insbesondere im zweiten Teil der der Show) scheint man es auch beim Remastering etwas übertrieben zu haben, denn der Gesang wirkt etwas übersteuert und daher verzerrt. Aber Dio besticht trotz allem durch seine enorme Präsenz und singt die Songs mit jeder Menge Feeling und Ausdruck. Merkwürdig erscheint mir allerdings die Reaktion (oder aber die Aufnahme) des Publikums bei manchen Songs, wie etwa Invisible. Dabei sind die Zuschauer so leise, dass man meinen könnte, der Song sei einfach live im Studio neu eingespielt worden.
Die zweite CD präsentiert dann einen Querschnitt durch die zahlreichen Höhe in Ronnie James Dios langer und erfolgreicher Karriere, die ja auch noch die Stationen RAINBOW und BLACK SABBATH umfasste. Dabei setzten DIO an diesem Abend einen besonderen Schwerpunkt auf Dio‘s RAINBOW-Phase, die mit gleich fünf Songs bedacht wurde, nämlich mit Tarot Woman, Gates Of Babylon (das dem Gedenken von Cozy Powell gewidmet wurde), dem leider nur kurz angestimmten Catch The Rainbow, Long Live Rock ‘N‘ Roll und natürlich dem Man On The Silver Mountain. Leider hat er aus seiner BLACK SABBATH-Phase nur den Jahrhundert-Song Heaven And Hell und eine leider verkürzte Version von Sign Of The Southern Cross in den Set geschafft. Aber das wiegen die feurig vorgetragenen RAINBOW-Versionen wieder auf.
Die beiden CDs in diesem sehr schicken Digipack begeistern dann mit insgesamt fast 113 Minuten Spielzeit und einer Setlist, die kaum Momente zum Durchschnaufen lässt. Und wenn schon die Live-Versionen der “Holy Diver“-Songs sehr stark sind, so sind es die Versionen von Tarot Woman, Gates Of Babylon, One Night In The City (einem viel zu selten gespielten Song von “Last In Line“), Long Live Rock ‘N‘ Roll mindestens genauso sehr. Damit ist “Holy Diver Live“ ein musikalisches Fest für alle Fans insbesondere der Frühphase von Ronnie James Dio‘s langer musikalischer Karriere.