DIO The Very Beast Of Vol. II, Niji Entertainment Group, 2012 |
Ronnie James Dio | Gesang | |||
Craig Goldy, Doug Aldrich, Tracy G., David Feinstein | Gitarre | |||
Jimmy Bain, Jeff Pilson | Bass | |||
Vinny Appice, Simon Wright | Schlagzeug | |||
Scott Warren | Keyboards | |||
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01. Killing The Dragon | 10. Hunter Of The Heart (Live) | |||
02. Push | 11. One More For The Road | |||
03. The Eyes | 12. Lord Of The Last Day | |||
04. Along Comes A Spider | 13. Electra | |||
05. Better In The Dark | 14. As Long As It's Not About Love | |||
06. Fever Dreams | 15. This Is Your Life | |||
07. Black | 16. Metal Will Never Die | |||
08. Feed My Head | 17. The Prisoner Of Paradise | |||
09. Shivers | ||||
Am 16.10.2010 verstarb Ronnie James Dio, einer der besten Heavy Metal-Sänger aller Zeiten. Nach einer kurzen Trauerperiode wird der Markt seitdem mit immer mehr Material des Sanges-Gottes geradezu überflutet. Dabei sind einige sehr interessante Veröffentlichungen dabei – insbesondere Live-Aufnahmen aus den frühen Jahren –, aber sicherlich auch das ein oder andere Werk, bei dem RAINBOW-, BLACK SABBATH-, DIO-, und HEAVEN & HELL-Fans dankend abwinken werden.
Mittlerweile steht nun auch schon die fünfte Best-Of-Zusammenfassung an (“Diamonds – The Best Of DIO“, “The Very Beast Of“, “Stand Up And Shout – The DIO Anthology” und “Collection”). Nun also “The Very Beast Of Vol. II“. Die Kollektion setzt im Jahr 1996 an, also sogar bevor im Jahr 2000 die erste Version auf den Markt kam. Präsentiert werden die besten Songs der Alben “Angry Machines“ (1996), “Magica“ (2000), “Killing The Dragon“ (2002) und “Master Of The Moon“ (2004).
Dabei muss von vorneherein klar sein, dass die Songs es nicht ganz mit den Glanzleistungen der 80er Jahre aufnehmen können. Hier gibt es kein Holy Diver, Rainbow In The Dark, We Rock, The Last In Line oder auch All The Fools Sailed Away. Wer bisher noch nichts von DIO besitzt, sollte sich am besten die ersten vier Alben der Band zulegen. Dennoch sind Dio und seinen wechselnden Mitstreitern auch in späteren Jahren einige wirklich außergewöhnlich gute Songs gelungen, die aus Gründen damals vorherrschender musikalischer Geschmäcker oftmals nicht so gewürdigt wurden, wie sie es eigentlich verdient gehabt hätten.
Dabei fallen mir hier sofort die Tracks Fever Dreams, One More For The Road, Lord Of The Last Day und As Long As It’s Not About Love ein. Generell überstrahlt aus meiner Sicht “Magica“ die anderen Spätwerke deutlich. Hier passten wieder Stimmung, Musik und vor allen Dingen die Melodien wieder hervorragend zusammen. Weniger nötig fand ich hier die Berücksichtigung der beiden “Angry Machines“-Tracks Black und This Is Your Life. Wie viele andere DIO-Fans bin ich nie richtig warm geworden mit diesem Album (gleiches gilt aber auch für das andere Album mit Tracy G. an der Gitarre “Strange Highways“). Dieser moderne Sound passte aus meiner Sicht nicht zu den eher klassisch angelegten Melodien und der prototypischen Metal-Stimme von Ronnie. Aber wer DIO liebte, hat auch diese CDs im Schrank stehen.
Aber wirklich interessant wird diese Zusammenstellung sowieso erst durch die drei Bonus-Stücke, die hier enthalten sind. Metal Will Never Die hatte Dio mit seinem Cousin David „Rock“ Feinstein zusammen eingespielt. Es wurde bereits kurz nach seinem Tod im Internet vorgestellt und ist auf Feinsteins Album “Bitten By The Beast“ erhältlich. Der Track kommt aber über einen soliden Durchschnitt nicht wirklich hinaus. The Prisoner Of Paradise entstand während der “Master Of The Moon“-Sessions und war als Bonus-Stück bereits auf der japanischen Pressung des “Master Of The Moon“-Albums vorhanden. Das Stück fällt in die Kategorie guter DIO-Track. Das Highlight ist hingegen der dritte Bonus-Song des Albums mit dem Titel Electra. Der Song stammt aus dem geplanten zweiten Teil von “Magica“, an dem Dio bis kurz vor seinem Tod arbeitete. Im Gegensatz zum ersten Teil der Geschichte arbeitete Dio hier mit Doug Aldrich an der Gitarre zusammen (auf “Magica“ war es Craig Goldy gewesen), der mir insbesondere bei den Soli besser gefällt, aber das ist reine Geschmackssache. Aber es ist insbesondere Dios Stimme, die hier wieder glänzt. Natürlich sind die Jahre nicht spurlos an ihm vorbeigegangen, aber die Geschichte von “Magica“ scheint auch Dio wieder etwas mehr von seiner früheren Magie wiedergegeben zu haben. Leider wird das auf drei Teile ausgelegte Konzept nun für immer unvollendet bleiben. Angesichts der Klasse von Electra ist dies besonders schade.
Irgendwie ist es schwer, eine angemessene Bewertung für “The Very Beast Of Vol. II“ zu finden. Denn DIO-Fans brauchen dieses Album eigentlich nicht. Schließlich dürften sie fast alle Songs bereits im Schrank stehen haben. Auf der anderen Seite ist die Zusammenstellung reizvoll für diejenigen, die sich eben nicht wegen eines Songs das Album von David „Rock“ Feinstein (Metal Will Never Die) oder die Japan Edition von “Master Of The Moon“ (The Prisoner Of Paradise) oder das “Tournado Box Set“ (Electra) für teures Geld kaufen wollen. Für Einsteiger ist die vorliegende CD auch nicht wirklich die richtige Wahl. Sie sollten vielmehr mit den ersten Alben beginnen.