Dismal

Quinta Essentia

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.01.2021
Jahr: 2020
Stil: Progressive Rock
Spiellänge: 57:35
Produzent: Bradac

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Plattenfirma: Aural Music

Promotion: Sure Shot Worx


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Rammstein

Titel
01. Gold Leviathan (Part I, II)
02. Turin Black Light (Act I, II, III)
03. Alma Mater (Alchimia Della Natura)
04. Mind & Randomness
05. Hermes The Thrice-Greatest
 
06. Beyond The Matter
07. The Big Bang Is My Light
08. Pale Blue Dot
09. Leviathan of Gold (Part III Become...)
Musiker Instrument
Rossana Landi Gesang & Double-Bass
Bradac Synthesizer, Orchestrierung & Percussion
Daniel Porfido Gitarre
Lautaro Acosta Violine

DISMAL sind eine Band aus Italien, die bereits schon auf 25 Jahre gemeinsame Erfahrung zurückblicken kann. Gemeinhin wird die Band in das Genre Doom eingeordnet, was der musikalische Bandbreite, die DISMAL eigentlich schon seit Beginn ihrer Karriere an den Tag legen, aber mitnichten gerecht wird. Das beweisen sie auch auf ihrem aktuellen, mittlerweile sechsten Album “Quinta Essentia“, das uns nun vorliegt.

Denn wie schon auch in der Vergangenheit gehen hier die Italiener nicht klassisch doomig zu Werke, sondern würzen ihre Kompositionen mit allerlei genrefremden Einflüssen. Dadurch entsteht eine ganz eigene Musikfarbe, die eigentlich auch eine eigene Kategorisierung bräuchte. Denn auch auf “Quinta Essentia“ hört man Elemente aus den Bereichen Folk und Klassik, zudem trifft düstere Wavemusik auf instrumentale Klangexperimente.

Könnte man beim Opener Gold Leviathan (Part I, II) oder später auch noch bei Hermes The Thrice Greatest auf Grund des Klangs und Aufbaus noch von klassischem wenn auch symphonischen Doom sprechen, wird spätestens mit Turin Black Light (Act I, II, III), das in einer philosophischen Diskussion über die Sprache endet, klar, dass die Band sich eher in progressiven Bereichen bewegt. Das wird auch in der Auswahl der verwendeten Instrumente deutlich, die sonst eher in den Bereichen Mittelalter-Rock, Klassik oder Weltmusik Verwendung finden.

Eine Komposition wie Alma Mater (Alchimia Della Natura) wirkt dann in der Strophe fast schon wie eine Spoken Word-Performance, die mit klassischer Musik unterlegt wurde, der man dann sporadisch fast schon Industrial-mäßige Stakkato-Riffs beimischt. Damit ist die Nummer musikalisch betrachtet wohl das ungewöhnlichste Stück auf der Scheibe. Zumal die Italiener dann auch noch gegen Ende sehr überraschende Synthesizer-Momente (die entfernt an RAMMSTEIN-Melodien erinnern) einfließen lassen. Das anschließende Beyond The Matter zeigt dann mit seinen arabesken Gesangs-Melodien und tiefergestimmten Gitarren sowie dem „entrückt“ wirkenden Violinen-Solo wieder die sehr experimentelle Seite der Band.

DISMAL setzen sich auch auf “Quinta Essentia“ wieder konsequent zwischen alle Stühle und spielen bewusst gegen die allgemeinen Hörgewohnheiten. Das ist nicht immer leicht zu konsumieren, aber in der richtigen Stimmung eine wirklich interessante und bereichernde Veröffentlichung. Der Band muss man zu ihrem Mut gratulieren, diesen Weg so konsequent zu verfolgen, der sie wohl niemals aus einer kleinen Nische herausführen wird. “Quinta Essentia“ dürfte sich demnach wohl auch wieder eher an die Prog-Fans als an Doom-Anhänger richten. Aber auch diese müssen sich auf komplexe neue Klangwelten, ungewöhnliche Melodieführungen und akustische Herausforderungen einstellen. Wer aber genau daran Gefallen findet, der wird von DISMAL bestens bedient. Alle anderen werden hier wohl eher überfordert.

 

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