Distance, Light & Sky

Casting Nets

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.01.2015
Jahr: 2014
Stil: Singer-Songwriter

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Redakteur(e):

Holger Müller


Distance, Light & Sky
Casting Nets, Glitterhouse Records, 2014
Chris Eckmanvocals, guitar, keyboards
Eric Thielemanspercussion
Chantal Acdavocals
Produziert von: Phil Brown Länge: 48 Min 31 Sek Medium: CD
01. Son06. Distance, Light & Sky
02. Still On The Loose07. Souls
03. Cold Summer Wood08. Riding Shotgun
04. This Place09. Western Avenue
05. You Were Done10. 50`s Song

Chris Eckman als Minimalist? Der Kopf der WALKABOUTS hat schon vieles probiert und das immer wieder mit wunderbaren Alben: den Post-Punk der frühen WALKABOUTS-Jahre sowie deren schwelgerische "Devil's Road"-Phase, die zärtlichen Lagerfeuerduette mit Dauerpartnerin Carla Torgerson, den rauen Blues von DIRTMUSIC oder auch Filmmusik.

Aber ein ganzes Album mit sanften, teils fast verhuschten Songs, die wie hinter einer Fensterscheibe im Regen dahintröpfeln? Es braucht eine Weile, bis sich der ganze Charme seines neuen Bandprojekts DISTANCE, LIGHT & SKY auftut, immer wieder ertappt man sich bei dem Gedanken, nun müsste Eckmans Gitarre aber mal einen Kontrapunkt setzen und wie zu Grand Theft Auto-Zeiten aufheulen. Aber es bleibt bei einem gelegentlichen dumpfen Rollen der Bassdrum.

Deshalb dauert es eine Weile, bis die Platte ihren ganzen Charme entfalten kann, sich leise-verführerisch annähert und wie eine schöne Fremde doch immer ein wenig unnahbar bleibt. Manche Songs wie This Place wärmen die Seele mit einem wunderbaren Fingerpicking auf der Akustischen sofort, andere wie Riding Shotgun halten eine unerklärliche Distanz und der Titeltrack ist genau das: Entfernung, Licht und ein am Himmel entlang ziehender, ferner Komet.

Und natürlich weiß der ehemalige Punk-Musiker Eckman ganz genau, dass seine Sandpapier-Stimme sich am besten mit einer klaren Frauenstimme paart. Und die niederländisch-britische Sängerin Chantal Acda ist gewiß keine schlechte Wahl, mit ihrem verlorenen, fast elfenhaft anmutenden Gesang.

Aber einer Carla Torgerson und deren unglaublicher Präsenz kann sie noch lange nicht das Wasser reichen. Deshalb ist es umso bedrückender, dass selbst das WALKABOUTS-Label Glitterhouse im Waschzettel davon schwafelt, dass man "endlich mal wieder Eckmans sonoren Bariton im Duett mit einer großartigen weiblichen Stimme erleben" dürfe. Als ob das phänomenale "Travels In The Dustland" der WALKABOUTS und die ebenso grandiose Live-Platte "Berlin" nicht erst zwei, drei Jahre zurücklägen.

Da bleibt dann doch nur, den schönsten Song des neuen Albums, Western Avenue, mit seinem "On the road"-Rhythmus und dem hingetupften Piano noch einmal anzuhören und sich ganz heimlich vorzustellen, wie diese Perle noch schöner geklungen hätte, wenn Carla Torgerson die zweite Stimme hätte beisteuern dürfen.

Holger Müller, 03.01.2015

 

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