Donny Hathaway

Never My Love - The Anthology

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.10.2013
Jahr: 2013
Stil: Soul

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Donny Hathaway
Never My Love - The Anthology, Rhino Records, 2013
Produziert von: Diverse Länge: 260 Min 00 Sek Medium: CD

Unglücklicherweise war dem grandiosen Soul- und Gospelsänger Donny Hathaway aus Chicago nur eine kurze, aber schillernde Solokarriere beschieden. Zwischen 1970 und 1973 nahm er gerade mal drei Solo-Studioalben, ein Duett-Album gemeinsam mit Roberta Flack und ein hochgelobtes Live-Album auf. Doch diese wenigen Veröffentlichungen machten den am 13. Januar 1979 durch einen Suizid zu Tode gekommenen Pianisten und Arrangeur quasi unsterblich.

Die brandaktuelle 4 CD-Retrospektive "Never My Love" zeigt seine immense Bedeutung mit wichtigen Studio- und Live-Aufnahmen und 23 bisher unveröffentlichten Tracks. Die Box enthält überdies einen ausführlichen, informativen Aufsatz über Hathaways Leben und Musik von Musikjournalist Charles Waring sowie einige bisher selten oder nie gezeigte Fotos.

Disc 1 präsentiert 22 ausgewählte Songs aus seinen Alben “Everything Is Everything” (1970), “Donny Hathaway” (1971), “Extension of a Man” (1973) und dem Soundtrack zu “Come Back Charleston Blue” (1972) sowie seinen ersten großen Hit “I Thank You Baby”, den Donny Hathaway mit Curtis Mayfield zusammen schrieb.
Disc 2 offenbart 13 bisher unveröffentlichte Studioaufnahmen aus den Jahren 1968-1978, darunter einige Tracks aus den späten Siebzigern, jener Zeit, in der Hathaway fälschlicherweise als unproduktiv galt.
Disc 3 enthält 10 bisher unveröffentlichte Live-Aufnahmen aus dem Club "The Bitter End" in Greenwich Village, der Hathaways Resident-Venue war.
Disc 4 schließlich umfasst 13 Hits, die Hathaway im Duett mit Roberta Flack eingesungen hatte – eine der bedeutendsten Soul-Kollaborationen der Siebziger Jahre.

Wer Donny Hathaway bisher gar nicht kannte, entdeckt mittels dieser umfangreich und schön gestalteten CD-.Box eine wahre Fundgrube mitreissender Soul-Songs, die mit leichtem Jazz-Flavour und gelenkigem Funk den Groove der frühen Siebziger Jahre widerspiegeln und sich mit cooler Blaxploitation-Aura umgeben. Im Gegensatz dazu trifft der Hörer aber auch auf reichlich opulente Soul-Tracks mit Pop-Einschlag, die mit Streichern und Bläsern bisweilen ein wenig überladen klingen und dem damaligen Mainstream-Publikum in die Karten spielen sollten. Diverse Zwischenspiele zeigen Hathaway immer wieder als ausgezeichneten Pianisten, der sein Fender Rhodes Piano im Stile eines jazzverliebten Lounge-Barpianisten traktiert, dabei aber gelegentlich auch ein wenig gefällig klingt. Wäre man gehässig, könnte man in diesen Momenten von einem Joe Sample (CRUSADERS) im Fahrstuhl sprechen.

Über jeden Zweifel erhaben bleibt zweifellos Hathaways Wahnsinnsstimme, die mit ihrer magischen und berührenden Intensität eine weitreichende Palette von geschmeidig-zärtlich bis vehement-kraftvoll abdeckt und mit einem unvergleichlich schmelzenden Vibrato daherkommt, das seine Gospelschulung nie verleugnet und sicherlich jeden Soul-Liebhaber in Verzückung versetzt. Großartig.

Die Essenz seiner machtvollen Stimme lässt sich am besten auf den Live-Aufnahmen aus dem "The Bitter End"-Club nachvollziehen, wo Hathaway von einer unheimlich intensiv groovenden Band (u.a. mit Willie Weeks, Phil Upchurch, Cornell Dupree) begleitet wird und sein Ensemble in Songs wie dem 15-minütigem Voices inside (Everything is everything) zur absoluten Höchstform aufläuft. Ain't nothing but a party, y'all.

Frank Ipach, 18.10.2013

 

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