Doppler Affect

Which Way To Go

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.04.2008
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Steve Braun


Which Way To Go, Eigenlabel, 2007
Billy PostleVocals, Guitars, Harp
Dave WaugamanGuitars
Brian DehassGuitars
Chris OwokBass, Guitar
Dave PhillipsDrums
Gäste:
Kenny BlakeSax on #5
Produziert von: Doppler Affect Länge: 31 Min 58 Sek Medium: CD
01. One Last Nail05. What Can I Do
02. Which Way To Go06. Ring Of Fire
03. Crystal Teardrops07. See You Again
04. Where Are You Now08. Goin' Home

DOPPLER AFFECT ist mal wieder eine Band [und ich verweise in diesem Zusammenhang gerne auf SNOWBLYNDs "Dirty Water", die mit dem Vorurteil aufräumt, nördlich der Mason-Dixon-Line könnte man keinen authentischen "Southern"-Rock fabrizieren. OLD UNION sind ein weiteres gutes Beispiel für den Beleg des Gegenteils, von den besten europäischen Bands wie NATCHEZ, GENERAL STORE, und LIZARD mal ganz zu schweigen.
Die fünf Herren kommen aus Apollo in der Nähe von Pittsburg, PA, und damit aus dem amerikanischen Kohle- und Schwerindustriegürtel, wo man vorwiegend rauen, folk-inspirierten Rock hört. Allerdings nicht, wenn man wie die Protagonisten von DOPPLER AFFECT von Blues-, Country- und Southern-Rock sozialisiert wurde. So bezeichnen sie ihren Stil als "Outlaw-Rock" und eine Mixtur aus den vorgenannten Zutaten. Natürlich ist diese Outlaw-Attitüde für so manchen West-Europäer ausgereizt bis an die Erbrechensgrenze. Man vergisst allerdings gerne, dass in den US Unmengen von Menschen diesen von Freiheit und Toleranz geprägten Lebensstil "gefühlsecht" leben .... und für solche Freigeister ist diese Musik wie maßgeschneidert.

Nun würde ich DOPPLER AFFECT allerdings nicht in die erste Reihe des "Outlaw-Rock"-Genre, wenn ich das jetzt mal scherzhaft so übernehmen darf, einreihen. Dahin gehören, aller gehässigen Unkenrufe zum Trotz, bis zu ihrem Lebensende LYNYRD SKYNYRD, Charlie Daniels und all die Cracks der ersten Stunde. Dahinter die jungen Bands, die sich dereinst möglicherweise dort einreihen könnten wie bspw. die REBEL PRIDE BAND, SWAMPDAWAMP, TISHAMINGO und andere, wobei das die Zeit erst noch zeitigen muss. Zu kurz sind die Halbwertzeiten solcher Bands, gerade im Southern-Rock. Ja, und dann folgen die ambitionierten Bands, zu denen ich DOPPLER AFFECT gerne zählen würde, die allerdings erst noch ein "standing" zeigen müssen. Zwei, drei Alben reichen i.d.R. nicht für eine seriöse Einschätzung des Potenzials aus. Hier wären Namen wie die JACKSON STONE BAND, OLD UNION, SMITH & HARLEY, SNOWBLYND oder MUDPIE zu nennen.

DOPPLER AFFECT starteten als reines Studio-Projekt verschiedener Musiker. Die Qualität der Aufnahmen wurde maßgeblichen Leuten bekannt und die ermunterten die Jungs, das Material auch live zu präsentieren. Im März 2001 war es soweit: die DOPPLER AFFECT BAND gab ihr erstes Konzert in ihrer Heimatstadt Apollo, PA .... und wie das im Land der unbegrenzten Möglichkeiten so üblich ist, erspielte man sich in Windeseile eine grosse, zuerst lokale, später regionale Fan-Base. Ihr auf ein Drei-Gitarren-Lineup basierendes musikalisches Konzept war von Anfang an auf bluesig-riffigen Rock mit reichlichen Country-Einflüssen ausgerichtet - eben das, was man umgangssprachlich als "Southern"-Rock bezeichnet.

Nun zur Einzelkritik der Songs: zwar sehe ich See You Again als einzige Übernummer von "Which Way To Go", aber der gesamt Rest ist auf jeden Fall im oberen Genre-Drittel anzusiedeln und rechtfertigt den Kauf allemal. Ob eine weitere Version von Johnny Cashs Ring Of Fire wirklich vonnöten war, möge bitte jeder für sich selbst entscheiden.
One More Nail zeigt sogleich, wo der Hammer hängt: die drei Gitarren stehen da, wie eine Wand - darüber quietscht noch die "Hoochie" .... geil!! Der Titeltrack Which Way To Go bedeutet "Gummi" für die Harley, ein Vollgas-Abrocker par excellence. Es folgt mit Crystal Teardrops die erste Ballade und hier kommen die southern-typischen Double-Leads effektvoll zur Geltung. Auch Where Are You Now ist ein Knaller. Diesen Tex-Mex hatte man zuletzt in den glorreichen 70ern von der CHARLIE DANIELS BAND gehört. Die zweite Ballade What Can I Do fällt dagegen für meinen Geschmack etwas ab - das aalglatte Sax finde ich in der rauen Mucke von DOPPLER AFFECT etwas deplaziert, aber das ist wie gesagt reine Geschmackssache. Die x-te Version des Cash-Klassikers Ring Of Fire folgt und gehört mit dieser druckvollen, schmissigen Interpretation eindeutig zu den besseren Versuchen. Und dann folgt mein Lieblingstrack See You Again, eine ganz starke Nummer! Einzig zu bemäkeln ist die kurze, knapp vierminütige Spieldauer des Songs - dieses Thema hätte das Potenzial für einen Longtrack gehabt, ohne Frage. Auf der Zielgeraden gibt es noch einmal Vollgas: Goin' Home rockt munter ab, drei Gitarren duellieren sich und beenden eine äußert ansprechende Scheibe angemessen.

Allerdings gibt's mal wieder Abzüge in der "B-Note", denn nach einer guten halben Stunde ist der Spass bereits vorbei - das wäre bereits zu Vinyl-Zeiten eher schwach gewesen. Da aber der Preis stimmt, kann man über dieses Manko gelassen hinweg sehen. DOPPLER AFFECT machen mit "Which Way To Go" eindeutig Lust auf mehr .... Kauftipp!

Steve Braun, 22.04.2008

 

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