The Steepwater Band

Dortmund, Blue Notez Club, 25.08.2017

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 28.08.2017
Stil: Blues-Rock

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Redakteur(e):

Frank Ipach


The Steepwater Band,
Dortmund, Blue Notez Club, 25.08.2017

Es gibt Tage, da muss man sich auch mal 'ne Überdosis Gitarren gönnen. Sologitarren galore! Für Bluesrock-Fans gehört das einfach dazu. Wenn solch ein stilsicheres Saiteninferno dann versiert und mit unaufdringlicher Leidenschaft präsentiert wird, dann weiß man, dass sich der Weg zum Konzert einmal mehr gelohnt hat. Insbesondere dann, wenn sich eine altgediente Band wie STEEPWATER BAND aus Chicago die Ehre gibt, den in Fan-Kreisen inzwischen etablierten Blue Notez Club zu besuchen.

Seit fast 20 Jahren sind die Jungs um Mastermind Jeff Massey nun auch schon am Start. Mit stoischer Unermüdlichkeit und immerhin sechs guten Alben haben sie sich im Laufe der Jahre hier in Europa und natürlich auch in Deutschland, ein kleines, aber feines Stammpublikum erobert. Das luftige Kellergewölbe des Dortmunder Blue Notez Club war einigermaßen ordentlich besucht und die Truppe aus dem Norden der USA machte von Beginn keine Gefangenen. Volle Breitseite vom ersten bis zum letzten Ton.

Mit Hauptsongschreiber, Sänger und Gitarrist Jeff Massey und seinem kongenialen Kumpel Eric Saylors an der zweiten Gitarre boten die im traditionell ausgerichteten Bluesrock geerdeten Amerikaner reichlich Stoff aus ihren letzten paar Alben. Hauptaugenmerk lag selbstredend auf ihrem aktuellen Studiowerk "Shake Your Faith". Doch gegen Ende des ersten Sets versuchten sich die im Retro-Fieber liegenden Jungs auch an Klassikern wie Sugar Mama und You Don't Love Me. Feine Sache, wenn man die Uraltversionen von TASTE und der ALLMAN BROTHERS BAND noch im Ohr hat.

Photocredit: Peter Schepers via Sounds Of South

Falls während ersten Durchgangs noch irgendwelche Zweifel an der Kompetenz und der Klasse der Truppe bestanden haben sollten, wurden die spätestens im fulminanten zweiten Set rigoros zur Seite gewischt. Jeff Massey, der zwischendurch immer wieder an seinen In-Ear Monitoren rumfummelte und nach fast jedem Song seine Gitarrenstimmung überprüfte, zeigte häufig seine beachtliche Klasse an der Slide-Guitar. Eric Saylors, der sich zwischenzeitlich als fast noch besserer Sologitarrist als sein Chef auswies (glühendes Solo beispielsweise bei Neil Youngs Cortez The Killer), wechselte zwischendurch zur Lap-Steel Guitar (I Will Never Know) und bot zur Abwechslung mal wohltuendes Country-Flair, während Jeff Massey seiner Stratocaster klirrende Twang-Kaskaden entlockte. Schlagzeuger Joe Winters und der obercoole Bassist Tod Bowers zeigten sich als perfekte Teamplayer und zeigten einmal mehr, dass eine gute Band mehr ist, als eine Zusammenkunft vier versierter Einzelkönner.

Photocredit: Peter Schepers via Sounds Of South

Im zweiten Set überzeugte die STEEPWATER BAND vor allem mit geilen Songs wie High & Humble und Last Second Chance und tröstete all jene Fans, die immer noch solchen Bands wie den BLACK CROWES hinterhertrauern. Jeff Massey als Leader mag nicht so ein toller und exaltierter Sänger wie Chris Robinson sein, doch die STEEPWATER BAND zeigte allen Fans des stampfenden, riffbetonten Blues-Rock, dass der sogenannte Nachwuchs nach fast 20 Jahren im Business weiß wo der Hammer hängt. Das Publikum wusste das absolut zu schätzen und verabschiedete das rundum überzeugende Quartett aus Chicago mit lauten Jubelstürmen. Die Jungs bedankten sich mit einem fetten Jumpin' Jack Flash und grinsten sich eins, weil sie genau zu wissen schienen, dass diese mächtige Gitarrendröhnung genau richtig dosiert war, um niemanden zu gefährden.

Frank Ipach, 25.08.2017

 

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