Doyle Bramhall II

Rich Man

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.11.2016
Jahr: 2016
Stil: R&B, Southern Soul
Spiellänge: 72:44
Produzent: Doyle Bramhall II

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Plattenfirma: Concord Music Group


Redakteur(e):

Epi Schmidt


 
 
Doyle Bramhall II Acoustic Guitars, Electric and Lead Guitars, Vocals
Cian Rioardan Organ
Woody Jackson Electric Guitar
Chris Bruce Electric Guitar
Tim Lefebvre, Sebastian Steinberg Bass
James Gadson, Carla Adzar, abe Rounds Drums,
Davey Chegwidden Percussion
Christina Courtin Strings
Glenn Patscha Hammond B3 Organ
     
01. Mama, Can't Help You 08. Rich Man
02. November 09. Harmony
03. The Veil 10. Cries of Ages
04. My People 11. Saharan Crossing
05. New Faith 12. The Samanas
06. Keep You Dreamin' 13. Hear My Train A Comin'
07. Hands Up  

Der Filius des legendären Doyle Bramhall legt mit “Rich Man“ sein erstes Solo-Album seit 15 Jahren vor. Was nicht verwundert, wenn nur einen kleinen Blick auf die Aktivitäten des Ausnahme-Gitarristen wirft.
Eric Clapton ist nur einer, der Künstler, die mit Vorliebe auf die Hilfe von Doyle Bramhall II zurückgreifen, wenn es um Alben oder Tourneen geht. Andere Namen sind Sheryl Crow, Gregg Allman oder Roger Waters, um nur mal ein paar in die Runde zu werfen.
Man erwartet ja nichts anderes, als ein hochklassiges Album von so einem Mann, aber oft genug sind Musiker nur unter der “Führung“ eines anderen zu richtiger Größe fähig.
Nicht so Doyle. Da steckt einfach zu viel Substanz drin. Gelernt und geerbt.

Gleich der Opener Mama Can’t Help You erinnert mich an die frühen Alben von LYNYRD SKNYRD. Wohl mit etwas mehr Soul versehen, als bei den Südstaatlern, aber wunderbar “swampig”. Ronnie, hörst du’s?
Und im Solo-Teil, ja, da klingt der Ton und Stil von Mentor Eric Clapton aber sowas von durch!
Im jahreszeitlich richtig angesiedelten November wird es leicht melancholisch, aber mit sehr hoffnungsvollen, dynamischen Zwischenspurts. Auch hier eine Menge Southern-Soul und R&B, aber nicht das moderne Zeugs, sondern die alte Schule! Dabei macht Bramhall II auch gesanglich eine verdammt gute Figur und die – gleichwohl wundervollen – Backgroundstimmen sind nur die passende Ergänzung. Ganz klar, dass da auch ein paar Bläser “mitschieben“.
So leicht erinnert mich mancher Song und auch der Gesang von Doyle an Terence Trent D’Arby, von dem man einst so eine große Zukunft erwartete und bitter enttäuscht wurde. Eine schwer groovende Nummer, wie The Veil, hätte auch auf dessen Solodebüt gut gepasst.
Um den Tod seines Vaters zu verarbeiten, stürzte sich der Sohn von Doyle Bramhall nicht nur in die Arbeit, sondern unternahm auch lange Reisen, die ihn auch nach Indien und nach Afrika führten. Die Einflüsse, die er dabei aufnahm, sind auch hier zu hören. Unter anderem in dem unterschwellig brodelnden My People. Roots-Blues mit Einflüssen aus den bereisten Ländern. Ähnlich, nur etwas abgedrehter, klingt es bald darauf in Hands Up.

Sehr gefühlvoll “leiert“ die Ballade New Faith, bei dem Norah Jones die wunderbare Duettpartnerin gibt. Etwas mehr Schwung und der Song wäre was für’s Radio.
Einen atmosphärischen “Groover“, wie Keep You Dreamin‘ hat Mick Jagger den STONES manchmal gern untergeschoben, wobei das hier deutlicher südstaatlich dem Soul verbunden bleibt. Der Sound ist auf jeden Fall geil.
Auch im Titelsong vermischen sich wieder Atmosphäre, Zutaten aus exotischen Ländern, Streichern und Backgroundstimmen mit Doyles Gesang und Groove. Klar, hat auch ein bisschen was von Page & Plant, aber erneut deutlich mehr in einem R&B-Groove angesiedelt.
Sicher, der ein oder andere hätte sich von gepriesenen Gitarristen mehr Gitarre auf diesem Album gewünscht, aber Bramhall II hat’s einerseits nicht nötig und zum anderen ist er viel mehr an seinen Songs interessiert. So finden sich folkig orientierte Balladen, wie Harmony, oder klangliche Experimente, wie Saharan Crossing, eben eher, als die plakativen Rocknummern, mit der “ Big Guitar“.
Die es aber in dem wuchtigen Cries Of Ages und dem Hendrix-Cover Hear my Train A Comin’ natürlich auch gibt.
Also, wer was für tolle, geschmackvolle Sounds und Songs, die nur selten im Mainstream agieren, die aber den Southern-Soul atmen – plus ein paar “fremde Zutaten” – , übrig hat, der sollte sich das neue Soloalbum von Doyle Bramhall II mit offenen Ohren anhören. Gut, möglich, dass sich einige Songs im Kopf festhaken

Epi Schmidt, 26.10.2016

 

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