Dream Theater

Live At Budokan

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 02.11.2011
Jahr: 2011
Stil: Progressive Metal

Links:

Dream Theater Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Dream Theater
Live At Budokan, Eagle Rock, 2011
James LaBrieGesang
John PetrucciGitarre & Gesang
John MyungBass
Jordan RudessKeyboards
Mike PortnoySchlagzeug & Gesang
Produziert von: Ethan Mesmer (Bild) & Kevin Shirley (Ton) Länge: 246 Min 00 Sek Medium: DVD
01. As I Am10. New Millenium
02. This Dying Soul11. Keyboard Solo
03. Beyond This Life12. Only A Matter Of Time
04. Hollow Years13. Goodnight Kiss
05. War Inside My Head14. Solitary Shell
06. The Test That Stumped Them All15. Stream Of Consciousness
07. Endless Sacrifice16. Disappear
08. Instrumedley17. Pull Me Under
09. Trial Of Tears18. In The Name Of God
Bonusmaterial
Riding The Train Of Thought - Japanese Tour DocumentaryJohn Petrucci Guitar World
Jordan Rudess Keyboard WorldMike Portnoy Drum Solo
The Dream Theater Chronicles - 2004 Tour Opening VideoInstrumedley Multiangle Bonus

Technische Perfektion im Studio ist eine Sache der Geduld, es ist aber etwas ganz anderes, diese technische Perfektion denn auch Abend für Abend live auf der Bühne darzubieten – und das ist eine Leistung, die kaum eine andere Band dermaßen perfekt beherrscht wie DREAM THEATER. Die Live-Veröffentlichungen der Band gehören zumeist (die einzige Ausnahme ist das Werk “Once In A LIVEtime“) in die Kategorie Pflichtkauf.

Das gilt dann auch logischerweise für “Live At Budokan“, das nun auch in hochauflösender Optik als BluRay vorliegt. Aufgenommen auf der "Train of Thought"-Tour im berühmten Budokan in Tokyo, boten Dream Theater einen repräsentativen Querschnitt durch ihre bis dato erschienen (und -by the way- überaus genialen) Alben. Lediglich das Debüt "When Dream And Day Unite" ist nur mit einem Track vertreten. Während auf dem damaligen Vorgänger-Live-Album "Live Scenes From New York" ganz klar das Konzeptalbum "Scenes From A Memory" im Vordergrund stand ist gerade das die Stärke des hiesigen Programms: die Ausgewogenheit. Natürlich spielen Petrucci, Portnoy & Co. viele Songs des damals aktuellen Albums "Train of Thought", aber auch die anderen Alben werden berücksichtigt. Dies kam mir persönlich auf "LSFNY" ein wenig zu kurz.

Was direkt ins Ohr springt ist der hervorragend produzierte Sound der Aufnahmen. Dies ist gerade bei einer Band, die so viel wert auf musikalische Fertigkeiten legt und im Bereich der Progressiven Rock- und Metal-Musik oberste Priorität. Und es ist ihnen hier ohne Abstriche gelungen. Manchmal muss man sich in Erinnerung rufen, dass es sich hier um eine Live-Aufnahme und nicht die Studio-Versionen handelt. So perfekt ist alles. Die Abstimmung zwischen den einzelnen Instrumenten sowie dem Gesang sitzt. Dafür zeichnete in diesem Fall Kevin Shirley verantwortlich

Auch optisch ist die BluRay (wie damals die DVD) hoch-professionell mit hochauflösenden Kameras eingefangen. Aus zahllosen Positionen und Winkeln werden die Musiker eingefangen und so kann man schon mal etwas länger etwa John Petrucci und John Myung bei ihrer Griffbrett-Akrobatik oder Jordan Rudess dabei zusehen, wie er seine Finger über die Tasten flitzen lässt. Die Bilder sind dabei auf natürliche Weise gestochen scharf. Auf diesem Medium ist es gleich noch mal eine so große Freude diese Band in der Form ihres Lebens zu erleben.

Dabei hört man auch, dass hier niemand versucht, sich in den Vordergrund zu spielen. Entscheidend sind der künstlerische Gesamteindruck und der Song und bei DT stimmt eben beides. Aber hier kommt noch etwas Neues hinzu, was bei manchen Studio-Alben fehlt (auch wenn man das erst bei der Live-Aufnahme hört): Es entsteht auf der Bühne eine zusätzliche Dynamik zwischen den Musikern, die sich in der Einzelsituation "Studio-Take" nicht oder nur sehr, sehr selten herstellen lässt. Die Fünf aus New York wachsen live noch einmal über sich hinaus und hauchen den Songs zusätzliches Leben ein. Und das, obwohl die Songs schon auf Studio-Alben brillant sind.

Zudem leisten sich DT hier einige instrumentale Ausflüge, weg vom Blueprint des Songs (so zum Beispiel im Mittelteil von "Beyond This Life"). Dabei klingen auch ein paar musikalische Idole an. So würde sich Frank Zappa über einige der Parts, die unverkennbar seine Handschrift tragen (und mit seinem Bild auf einer der Videoleinwände versehen sind) wohl sehr freuen. Und die Überleitung zu "Hollow Years" mit der Akustik-Gitarre (zumindest mit dem Sound einer Akkustik-Gitarre, obwohl John alles auf seiner Music Man spielt) erinnert ein wenig an das hervorragende Jordan Rudess/John Petrucci-Album "An Evening with JR&JP". Einfach nur Klasse.

Auch der für die Aufnahmen zu "Once in a LIVEtime" oft (und sicherlich auch ein wenig zu Recht) gescholtenem Sänger James LaBrie kann hier beweisen, was wirklich in ihm steckt. Schon auf "Live Scenes From New York" hatte er bewiesen, dass "OIAL" ein Ausrutscher war (zumal er bei den Aufnahmen wohl mit einer schweren Erkältung zu kämpfen hatte). Hier ist er sehr sicher. Leider verliert seine Stimme in den seltenen ganz hohen Lagen etwas an Präsenz und man wird das Gefühl nicht los, dass er da keine Worte mehr singt, sondern vielmehr lautmalerisch zu Werke geht. Das liegt sicherlich daran, dass es sehr schwer zu singende Passagen sind und er live eben nur eine Chance hat. Das schmälert seine Leistung in den drei Stunden aber kein bisschen. Schließlich muss das (mit Ausnahme von QUEENSRYCHE-Sänger Geoff Tate oder FATES WARNING- und REDEMPTION-Frontmann Ray Alder) erst einmal jemand schaffen.

Meine persönlichen Favoriten bei diesem rund dreistündigen Prog-Metal-Gourmet-Menü sind: Beyond This Life, alleine schon wegen des Instrumental-Parts im letzten Drittel; New Millenium, auch wenn das anderen DT-Fans anders sehen, ich mag das "Falling Into Infinity"-Album sehr gerne und diesen Rocker besonders; sowie Pull Me Under: Okay, dazu bedarf es wohl keiner Erklärung mehr. Aber einige wenige Stücke aus den insgesamt 18 Songs hervorzuheben fällt schwer, denn hier gibt es einfach keine langweilige Minute. Es ist einfach phantastisch, was die fünf Musiker abliefern. Sie bewegen sich mit traumwandlerischer Sicherheit in schwierigsten musikalischen Gefilden und es unterläuft ihnen kein auffälliger Verspieler. Das muss ihnen auch im Bereich Prog-Rock/-Metal (der über sehr viele hoch-talentierte Musiker verfügt) erst einmal jemand nachmachen.

Schon alleine das Konzert alleine wäre die Anschaffung dieser BluRay wert, aber für Fans hält die Disc auch noch die Dokumentation zur Tour mit vielen Einblicken in die Geschehen hinter und abseits der Bühne, zudem noch Einblicke in die “John Petrucci Guitar World“ und die “Jordan Rudess Keyboard World“ sowie das herausgeschnittene Schlagzeug-Solo. Des Weiteren kann man sich das Instrumedley im Multi-Angle-Modus anschauen und dabei seinem Lieblings-Musiker noch genauer auf die Finger/Hände schauen. Aber Vorsicht: dabei besteht erhöhte Frustrationsgefahr.

Fazit: Lange Vorrede, kurzer Sinn. Das vorliegende "Live At Budokan" ist eine Perle der DT- und vielleicht sogar der Rock-Geschichte. Selten war eine Band so gut. Freunde von DT werden sowieso blind zugreifen, sie wissen ja, was sie erwartet. All denjenigen, die Dream Theater noch nicht kennen und sich einen Überblick über das Schaffen dieser Band machen wollen, sei diese BluRay als Einstieg wärmstens empfohlen. Hier bekommen sie beste Musiker, beste Musik, besten Sound und beste Bilder und beste Unterhaltung alles in einem Paket.

Marc Langels, 01.11.2011

 

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