Dubioza Kolektiv

Wild Wild East

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.10.2011
Jahr: 2011
Stil: Balkan Pop/Crossover

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Dubioza Kolektiv Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Dubioza Kolektiv
Wild Wild East, koolarrow, 2011
Almir HasanbegovicVocals
Adis ZvekicVocals
Brano JakubovicDJ & Keyboards
Armin BusaticGuitar
Vedran MujagicBass
Mario SevaracSaxophone
Orhan Maslo OhaPercussion
Senad SutaDrums
Produziert von: Dubioza Kolektiv Länge: 38 Min 36 Sek Medium: CD
01. Wake Up07. Move Ya
02. Euro Song08. Celebrate The Riots
03. Making Money09. Whistleblower
04. USA10. Balkan Funk
05. Decisions11. 90's Surprise
06. Warning

Einmal gemischte Balkanplatte (kleine Reminiszenz an Sven Regeners Buch “Neue Vahr Süd“). Aber DUBIOZA KOLEKTIV aus Bosnien-Herzegowina wollen mehr sein, als die spaßige Multi-Kulti-Truppe für die langanhaltende Party/Hochzeit/Trauerfeier (nicht zutreffendes bitte streichen). Denn im Gegensatz zu beispielsweise ZDOB SI ZDUB haben sie, nicht zuletzt dank ihrer Jugend und Sozialisation, die in Kriegszeiten erfolgte, ein politisches Anliegen und einen verschärften Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in ihrer Heimat und dem europäischen Drumherum. Das wird dann auch kritisch reflektiert (Euro Song), wie man ohnehin für den Dienst der guten Sache kein Blatt vor den Mund nimmt.

DUBIOZA KOLEKTIV propagiert Frieden, Toleranz und Respekt und prangert Nationalismus und soziale Ungerechtigkeiten (Making Money, Decisions). Musikalisch verbindet man Hip Hop, Funk, Balkan-Pop, Reggae, Folk, Weltmusik und auch Rockanteile recht schlüssig miteinander, so dass man zwar schwungvoll, aber doch nicht ganz so leichtgewichtig wie z.B. GOGOL BORDELLO daherkommt. Auch die aus den Boxen tönenden Klänge lassen erkennen, dass die Jungs in den 90ern groß geworden sind: Anleihen an FATBOY SLIM (Balkan Funk), leicht metallischen Crossover oder auch ein bißchen Humppa-Sound (Celebrate The Riots).

Geradezu logisch, dass die Bosnier auf dem Perlentaucher-Label koolarrow von Billy Gould, dem Bassisten von FAITH NO MORE gelandet sind, der ja ein Händchen für derartige Acts besitzt (siehe auch KULTUR SHOCK). Jedenfalls ist diese wilde Mischung, die zum nachdenken anregen und dennoch mächtig Laune machen kann, jedem empfohlen, der seine Ohren nicht nur dazu am Kopf hat, damit die Brille nicht runterfällt. Denn die Jungs verbinden eine Message mit unbändiger Spielfreude und sind dabei ebenso authentisch wie unverbraucht.

Ralf Stierlen, 19.10.2011

 

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