Duff McKagan's Loaded

'Gespräch nach dem Soundcheck'

( English translation by Google Translation by Google )

Interview

Reviewdatum: 29.06.2011
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Maurice Schreiber


Duff McKagan
"Gespräch nach dem Soundcheck", Interview

Duff McKagan ist den meisten als ex-Basser von GUNS'N'ROSES und als Mitglied von VELVET REVOLVER bekannt. Jedoch ist er auch mit seiner eigenen Band DUFF MCKAGAN'S LOADED aktiv und tourt gerade auf einigen Dates mit ROB ZOMBIE durch Europa. Anlässlich des heutigen Konzerts in der Oberhausener Turbinenhalle haben wir die Gelegenheit, ihm einige Fragen zu stellen:

Duff McKagan

HoM: Duff, du bist nun schon einige Tage in Europa und Deutschland auf Tour, unter anderem auch gestern beim großen Rock-am-Ring-Festival. Wie läuft es bisher? Wie sind deine Eindrücke?

Duff: Bisher läuft es sehr gut! Deutschland ist eigentlich immer sehr angenehm, was die Fans und die Locations anbetrifft. Du weißt, es gibt Orte, die sind wirklich die letzten Löcher. Aber hier gefällt es uns immer gut, wir werden immer gut aufgenommen. Auch gestern beim Rock-am-Ring war es fantastisch, wir haben viel Spaß gehabt. Mit ROB ZOMBIE verstehen wir uns auch bestens. Vor einigen Jahren waren wir ja auch zusammen mit MÖTLEY CRÜE auf Tour in Deutschland, das hat uns sehr gut gefallen. Morgen geht es weiter nach Hamburg, zusammen mit 14 weiteren Bands, das wird bestimmt spannend!

HoM: Siehst du besondere Unterschiede zwischen dem deutschen und dem US-Publikum und zwischen den Konzerten?

Duff: Ja, definitiv! Du würdest in den USA niemals so ein großes Festival wie hier beim Rock-am-Ring/Rock-im-Park mit 3 Bühnen sehen mit KORN und COLDPLAY, die zusammen spielen. Da gibt es auf jeden Fall einen Unterschied. US-Festivals würden gerne so sein wie hier, ha ha! Nein, im Ernst, ich bin schon so oft hier gewesen, ich sehe die Unterschiede kaum mehr. Jedenfalls bin ich schon fast lieber hier als in meiner Heimat. Ein tolles Publikum seid ihr hier in Deutschland!

HoM: Bevorzugst du kleinere Club-Events oder große Festivals?

Duff: Nein, ich weiß nicht, im Endeffekt kommt es auf die Leute an, die zu den Shows kommen. Wenn ein kleiner Club prall gefüllt ist, ist es schon fantastisch! Wenn er leer bleibt, ist es umso schlimmer! Aber eine große Bühne mit vielen Fans hat auch ihre besonderen Reize.

HoM: Da gebe ich dir recht. Du hast ein sehr gutes neues Album herausgebracht, „The Taking“. Es erscheint etwas dunkler und heavier, als das letzte Album, „Sick“. Worum geht es textlich darin? Hast du bevorzugte Tracks darauf? Gibt es besondere persönliche Dinge, über die die Songs handeln? Wie wichtig sind sie für dich?

Duff: Ja, das liegt an ihm! (zeigt auf Isaac, den neuen Drummer) Ha ha! Als Isaac eingestiegen ist, probten wir in einer kleinen, miesen Garage in L.A. mit einer heruntergekommenen Couch! Daran liegt es wohl, daß die Lyrics so düster ausgefallen sind (lacht!). Im Ernst, wir haben schon einige persönliche Erlebnisse in den Songs einfliessen lassen, natürlich sind die Texte auch besonders wichtig. Dennoch sind diese auch durchaus spontan entstanden.

HoM: Ist also jedes Mitglied der Band am Songwriting-Prozess beteiligt?

Duff: Ja, definitiv! Jeder trägt zum Entstehen der Songs bei und ist mächtig involviert. Jedes Mitglied in der Band ist frei, seine eigenen Ideen einzubringen und mitzuentscheiden. Bei uns wird niemandem die Idee des anderen aufgezwungen. Es gibt demokratische und kreative Prozesse, aus denen am Ende gemeinsam entschieden wird. So läßt es sich besser arbeiten!

HoM: Wie war denn die Arbeit mit Terry Date als Produzenten?

Duff: Mit ihm zu arbeiten war klasse! Wir beide leben in Seattle, aber kannten uns vorher kaum. Isaac jedoch hatte bereits mit ihm gearbeitet, und so kamen wir zusammen. Das war wirklich großartig!

HoM: Kannst du uns etwas über dein demnächst erscheinendes Buch und den kommenden Film erzählen?

Duff: Ja, das sind zwei verschiede Projekte. Der Film wird sehr seltsam und lustig werden, es wird dir bestimmt gefallen! Das Buch wird kein typisches „Rockbuch“ werden, vielmehr geht es darin um persönliche Dinge. Bislang bin ich hier jedoch noch am Anfang.

HoM: Du bist in den letzten Jahren an vielen musikalischen Projekten beteiligt gewesen, unter anderem natürlich mit Velvet Revolver. Was können wir mehr in der nahen Zukunft erwarten?

Duff: Nun, wir sind gerade seit 6 Tagen auf Tour, das ist das was ich jetzt erlebe! Ich plane nichts großartig für die Zukunft, ich lebe definitiv lieber im Hier und Jetzt! Eigentlich immer!

HoM: Das ist ein Wort! Außer Musik zu machen, bist du auch ein bekannter und vielbeschäftigter Schreiber und Kolumnist. Was kannst du uns hierüber erzählen?

Duff: Ja, ich bin als Kolumnist für die „Seattle Weekly“ zweimal die Woche tätig. Das mache ich nun seit ca. 2,5 Jahren und ich habe bereits um die 160 Beiträge geschrieben. Die Themen sind sehr unterschiedlich, vieles dreht sich um Sport.

HoM: Kommen wir zurück zur Musik. Wie hat sich das Musikbusiness in deinen Augen verändert? Wie siehst du die ganzen neuen Kommunikationsplattformen? Was sollten deiner Meinung nach junge Bands, die ehrliche Musik machen, tun, um sich zu promoten? Hälts du Casting-Shows auch für einen möglichen Weg?

Duff: Das ist wieder ein langes Thema für sich. Es hat sich eine Menge verändert. Früher habe ich Platten gekauft und diese als Gesamtkunstwerk gesehen. Es hatte einen anderen Wert, als Songs auf einen iPod zu laden. Ich möchte es jedoch nicht werten, es ist einfach wie es ist. Isaac spielt zudem in mehreren Bands 3-4 mal pro Woche live und gibt nebenbei noch Unterricht, um über die Runden zu kommen. Früher konnte man sich dagegen noch auf nur eine Band konzentrieren. Das hat sich schon sehr verändert. Bands sollten auf jeden Fall Gigs spielen und ständig am Ball bleiben. Heute können wir von der Musik alleine jedenfalls nicht leben, definitiv nicht. Casting-Shows mag ich nicht wirklich. Meine Frau selbst arbeitet jedoch in dem Bereich, und ich akzeptiere es. Es sind eben andere Zeiten, als in den 80ern.

HoM: Zu welchen Guns'n'Roses-Mitgliedern hast du noch Kontakt? Wie ist das Verhältnis?

Duff: Eigentlich noch zu allen, ja. Alle fragen mich danach. Aber viel kann ich dazu nicht sagen.

HoM: Vielen Dank, Duff, für das Interview! Es war mir eine große Ehre, mit dir zu sprechen! Viel Erfolg für die Zukunft und eine gute Show heute Abend wünsche ich dir!

Duff: Ja, Danke, Mann, hat mir auch Spaß gemacht. Wir werden uns gleich die größte Mühe geben!

Ein besonderer Dank geht an Black Mamba Promotion und Nicole Schnitzler, die dieses Interview ermöglicht haben!

 

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