Ringo Starr

Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle, 10.07.2011

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Konzertbericht

Reviewdatum: 21.07.2011
Stil: Pop, Rock

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Redakteur(e):

Maurice Schreiber


Ringo Starr,
Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle, 10.07.2011

Ein milder Sonntagabend ist der ideale Termin, um eine Megalegende wie RINGO STARR und seine All Starr-Band erleben zu dürfen. Es ist die einzige NRW-Show, und dafür ist dieses Event leider nur recht mager besucht: Gerade mal um die 2500 Zuschauer finden sich in der ehemaligen Philipshalle ein, um einem relaxten Blues- und Rockabend entgegenzufiebern. Diese jedoch sind umso gespannter auf eine tolle Jamsession mit vielen ebenso legendären wie grandiosen Musikern: Mit von der Partie sind solche illustre Namen wie Edgar Winter, Rick Derringer, Gregg Bissonette (u.a. Joe Satriani, David Lee Roth Band u.a.), Richard Page (Mr. Mister), Wally Palmar (The Romantics) und Gary Wright (Spooky Tooth). Für jeden Classic Rock-Anhänger und Kenner der 60er, 70er und 80er Rockmusik also ein gefundenes Fressen! Somit wartet eine lange Setlist von Oldies und Überklassikern auf die meist älteren Herrschaften im Publikum. Einen besonderen Anlaß zu feiern gibt es auch, denn der ehemalige Beatles-Schlagzeuger ist vor wenigen Tagen erst 71 Jahre alt geworden und hat zudem sein 17. Album „Y Not“ mit im Gepäck. Somit geht der Einlass sehr entspannt und ohne jegliches Gedränge über die Bühne, was bei sonst proppevollen Veranstaltungen nicht immer selbstverständlich ist. Ein erster Gong verlautet und lädt dazu ein, schonmal den Innenraum oder die seitlichen Ränge zu betreten. Die Platzwahl ist frei und es gibt einen bestuhlten Innenraum, der sich in den vorderen Reihen auch prompt füllt. Schade eigentlich, denn Stehplätze wären hier angebrachter gewesen. Aber sei es drum. Die Bühne ist recht opulent und das Licht sehr gut, was die anwesenden Fotografen auch sehr freut. Denn auch diese haben nicht die alltägliche Gelegenheit, so eine große Nummer wie RINGO STARR aus nächster Nähe zu fotografieren! Zudem sind 2 Drumsets aufgebaut, das verspricht mit Sicherheit eine interessante Vorstellung! Voller Spannung wird also das Kommen des Großmeisters erwartet und pünktlich um 20.00 ist es dann soweit!

Erst die All Starr-Band und dann RINGO STARR hüpfen voller Elan auf die Bühne und prompt stehen alle Fans im Publikum auf! Sofort fällt ins Auge, daß der Mann äußerst agil wirkt und sein Alter schnell vergessen läßt. Mit cooler Sonnenbrille und unrasiert wirkt er sehr jung und grinst permanent ins Publikum. Das steckt an und der Funke springt sofort über! Das ist definitiv eine gute Voraussetzung für einen gelungenen Start! Los geht es mit zwei Rock'n'Roll-Nummern (It don't come easy und Honey don't), bei denen Ringo vorne auf der Bühne steht und sofort den Kontakt zu den Zuschauern sucht. Weiter geht es mit Choose love und Hang on sloopy. Letztere Nummer ist ein Cover der McCoys, bei der Rick Derringer als Gitarrist besonders zum Einsatz kommt. Diese 70er Semilegende rockt und rollt in bester Rockstar-Manier und auch ihm merkt man die Jahre kaum an. Danach folgt mit Free ride ein Song des Keyboarders und Saxophonisten Edgar Winter, der in den 70ern unter anderem zusammen mit seinem Bruder Johnny Winter große Erfolge feiern konnte. Klasse sind die Drumduelle von Ringo zusammen mit Gregg Bissonette, diese tragen zum allgemeinen Jam-Feeling besonders bei. Talking in your sleep kennt man von The Romantics, und das progressivere Dream Weaver läßt den Spooky Tooth- Musiker Gary Wright zum Zuge kommen. Gerade der Abwechslungsreichtum der Stücke bringt eine ungeheure Dynamik in das Programm und die Zeit vergeht wie im Flug! Kyrie ist der erste Song von Mr. Mister mit dem Gesang von Richard Page. Dieser wird sehr wohlwollend aufgenommen, doch wesentlich lauter im Publikum wird es dann, als der Beatles-Song und Dauer-Evergreen Yellow Submarine ertönt. Hier singen und klatschen alle mit, es gibt kein Entkommen! Mit Frankenstein folgt dann ein überlanges und schlicht geniales Instrumental von Edgar Winter, das die unglaubliche Musikalität der Truppe offenbart. Wahrlich typisch 70er und bedauerlicherweise eine vom Aussterben bedrohte Art, Musik zu machen: Hier wird noch mit Herz und Hirn gerockt und man merkt das Herzblut zu jeder Sekunde den Musikern an! Klasse! Ebenso stechen Rock and Roll, Hoochie Koo (Rick Derringer) und Broken Wings (Mr. Mister) heraus. Beendet wird der Gig schliesslich mit With a little help from my friends und einem Outro Give peace a chance. Überhaupt ist das komplette Konzert vom „Peace“-Thema durchsetzt und Ringo zeigt mehrfach das Victory-Zeichen gen Menge. Typisch Flower- Power eben. Die guten 2 Stunden mit runden 20 Songs vergehen im Nu und hinterlassen durchweg zufriedene Gesichter.

Fazit: Diese Show ist der ultimative Trip in 3 Jahrzehnte Pop- und Rockmusik mit exzellenten Musikern und einem äußerst gut aufgelegten RINGO STARR! Abgesehen vom überteuerten Merchandise gibt es nichts zu meckern, und man kann nur hoffen, daß es nicht das letzte Mal ist, daß man solche Legenden auf deutschen Bühnen bestaunen darf! Dann sollte auch der eine oder andere jüngere Zuschauer mehr mit im Publikum sitzen, um eine ordentliche Lektion in Sachen Jamrock zu lernen!

Maurice Schreiber, 10.07.2011

 

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