Titel |
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01. Hard To Be Easy |
02. Linger At The Edge Of My Memory |
03. Tiny Little Fires |
04. Right Where You Should Be |
05. The Weary One |
06. Mama |
07. I'm Not Afraid |
08. Weighs Me Down |
09. Walking On Water |
10. Anywhere The Wind Blows |
11. Anywhere You Should Be (Alternative Version) |
12. The Weary One (Alternative Version) |
Musiker | Instrument |
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Nick D'Virgilio | Gesang, Schlagzeug & Percussion |
Neal Morse | Gesang, Bass & Keyboards |
Ross Jennings | Gesang & Gitarre |
Wenn drei solch legendäre Namen aus der Progressive Rock- und Metal-Szene sich zusammentun, wie es bei Nick D'Virgilio (Ex-SPOCK'S BEARD, KARMAKANIC, BIG BIG TRAIN), Neal Morse (ebenfalls Ex-SPOCK'S BEARD, TRANSATLANTIC) und Ross Jennings (HAKEN, NOVENA) der Fall ist, dann erwartet man für gewöhnlich ein Feuerwerk an instrumentalen Spitzenleistungen, komplexes Songwriting sowie jede Menge komplizierte Takt-Wechsel. Aber das war den drei Koryphäen offenbar zu langweilig oder vorhersehbar. Also haben sie sich dazu entscheiden, einen ganz anderen Weg einzuschlagen und stattdessen eher dem Singer/Songwriter-Stil zu frönen. Zwei Jahre nach dem ersten Werk, "Troika", legen sie nun mit "Sophomore" nach.
Und wenn man nicht die individuellen Fähigkeiten an den Instrumenten in den Vordergrund des Interesses stellt, dann muss man natürlich etwas anderes haben, was das Interesse weckt und das sind in diesem Fall die Kompositionen und die Harmonie der drei Stimmen, denn D'VIRGILIO, MORSE & JENNINGS sind allesamt wunderbare Sänger. Und tatsächlich muss man feststellen, dass es gerade dieses Zusammenspiel ist, dass diese Platte so hörenswert macht. Dabei erinnern sie teilweise an etwa die BEATLES und deren Harmoniegesang, andere Vorbilder waren sicherlich YES oder CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG.
Ganz akustisch ist das Album dann am Ende doch nicht ausgefallen, denn Mama ist keine Cover-Version des GENESIS-Klassikers sondern eine Komposition, die mit ihren abwechselnden Keyboard-Sounds und der leicht angezerrten Wah-Wah-Gitarre recht deutlich aus dem übrigen Material heraussticht. Denn ansonsten dominiert die Akustik-Gitarre zusammen mit dem Gesang das Klangbild der Scheibe. Dabei ist es so, dass die Scheibe aus meiner Sicht mit zunehmenden Verlauf immer stärker wird.
Mein persönlicher Favorit neben dem leicht funky daherkommenden Opener Hard To Be Easy ist Walking On Water, der zumindest auch ein paar "proggy" Elemente enthält, das aber nicht übertreibt. Und auch die Single, Anywhere The Wind Blows, ist einfach eine wunderbare Nummer, die man lange Zeit im Ohr behält. Abgerundet wird die vorliegende Scheibe von zwei alternativen Versionen zu den Songs Right Where You Should Be und The Weary One, die mir persönlich beide etwas besser gefallen als die "Originale" zuvor.
Das Überraschende ist bei "Sophomore" (und das galt auch schon für "Troika"), wie homogen das Resultat klingt, obwohl die Beteiligten das erste Mal wirklich in Person zusammen muszierten, als sie für einige Videodrehs zusammenkamen. Aber das unterstreicht eigentlich auch nur, wie gut die (musikalische) Kommunikation zwischen D'Virgilio, Morse und Jennings erneut funktioniert hat, die offenbar wirklich auch eine gemeinsame Vision für das Projekt haben. Das lässt für die Zukunft auf weitere entspannte aber auch spannende Scheiben der Gruppe hoffen - und vielleicht sogar ja ein paar kleine Tourneen.