Dynazty Titanic Mass, Spinefarm Records, 2016 |
Nils Molin | Gesang | |||
Love Magnusson | Gitarre & Gesang | |||
Mikael Laver | Gitarre & Gesang | |||
Georg Härnsten Egg | Schlagzeug & Gesang | |||
Jonathan Olsson | Bass & Gesang | |||
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01. The Human Paradox | 07. The Beast Inside | |||
02. Untamer Of Your Soul | 08. Break Into The Wild | |||
03. Roar Of The Underground | 09. Crack In The Shell | |||
04. Titanic Mass | 10. Free Man's Anthem | |||
05. Keys To Paradise | 11. The Smoking Gun | |||
06. I Want To Live Forever | ||||
Zwei Jahre ist es her, da legten die Schweden DYNAZTY mit ihrem vierten Studiowerk “Renatus“ ihr bislang bestes Album vor. Darauf wurde die Abkehr vom Hard Rock der frühen Tage hin zu einem melodiösen Metal endgültig manifestiert. Spätestens damals wurden erste Parallelen zu Größen der skandinavischen Metal-Szene wie STRATOVARIUS unüberhörbar. Zudem präsentierten sich DYNAZTY auch kompositorisch merklich gereift. Die Songs gingen schneller ins Ohr und entwickelten eine Langzeitwirkung. Eine Scheibe, die man nicht mal so eben im Vorbeigehen toppen kann, daher nahm sich die Band für den Nachfolger die nötige Zeit.
Auf den Titel “Titanic Mass“ tauften die fünf Schweden das gute Stück, aber kein Anhänger muss jetzt fürchten, dass das Ding absäuft wie das berühmte Schiff. Denn die Band hat die Qualitäten der vorrangegangenen Scheibe kultiviert. Produzent Peter Tägtgren hat der Band einen fetten, harten Gitarren-Sound verpasst, der eine scharfe, metalische Seite aufweist. Dabei kommen aber auch solche Ohrwürmer wie Untamer Of Your Soul heraus, die es locker mit den besten Songs von STRATOVARIUS und vergleichbaren Bands aufnehmen könne. Der Roar Of The Underdog schielt sogar manches Mal in sehr gemäßigte SYMPHONY X-Gefilde hinein. Das hat zum Teil auch mit der Stimme von Nils Molin zu tun, die ein wenig an eine Mischung aus Russell Allen und Johnny Gioeli (HARDLINE, Frontmann bei AXEL RUDI PELL) erinnert.
Aber nicht jeder Song auf dem Album ist ein echter Knaller: zum Beispiel I Want To Live Forever zündet auch nach wiederholtem Durchgängen nicht wirklich und rockt weder richtig noch ist es theatralisch-ergreifend genug, um zu überzeugen. Zudem könnten die Fans der Anfangstage natürlich wieder monieren, dass die klangliche Entwicklung nun endgültig das Ende der Zeiten des Glam und Hard Rock für die Band bedeutet. Aber diese Entwicklung hatte sich ja schon früher angedeutet und wird eben nun einfach nur konsequent durchgezogen.
DYNAZTY ist mit “Titanic Mass“ der erhofft starke Nachfolger für “Renatus“ gelungen. Einige der hier vorhandenen Stücke, wie etwa The Human Paradox, Untamer Of Your Soul, Roar Of The Underdog aber auch The Beast Inside dürften wohl sogar zum Besten gehören, was die Band bisher eingespielt hat. Insofern dürfte die Entscheidung für eine härtere Ausrichtung der Band die genau richtige gewesen sein. Fans des melodischen Metals sind hiermit aufgefordert, der Band und diesem Album ein Ohr zu schenken, so sie es denn noch nicht getan haben sollten.