Dziuks Küche Live im Quasimodo, BuschFunk, 2007 |
Danny Dziuk | Vocals, Guitar, Keyboards | |||
Hans Rohe | Electric Guitar, Backing Vocals | |||
Kulle Dziuk | Drums, Backing Vocals | |||
Moe Jaksch | Bass, Backing Vocals | |||
Georg Spindler | Bass, Vocals | |||
Köpf | Mandoline, Vocals | |||
Wolf Wolff | Percussion | |||
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1. Fenster fremder Leute | 7. Geh zu deinem Lover, Liebling | |||
2. Flachland | 8. Überwintern | |||
3. Wenn 2 (zueinander passen) | 9. Kopf & Herz | |||
4. Das war nicht der Hund | 10. Zu alt | |||
5. Lustiger Quatsch | 11. Schon schön # 1 | |||
6. Fisch & Pfeifen | 12. Des iss ja des | |||
Live-Alben markieren oftmals so etwas wie eine Wendemarke, einen Zwischenstop, oder eine Denkpause, ob aus kreativen Gründen oder im Angesicht eines drohenden Burn-Out. Wie auch immer dies bei DZIUKS KÜCHE bewertet werden kann, wird die Zukunft zeigen. "Live im Quasimodo" jedenfalls präsentiert sich als kleine, aber feine Rückschau auf die bislang erschienenen vier KÜCHEN-Studioalben, die dem geneigten Hörer so manch edles Liedgut in deutscher Sprache, aber amerikanisch gefärbtem musikalischen Setting offerierte.
Somit besteht der Großteil des Albums aus bereits Bekanntem, wobei allerdings der erfreuliche Bonusteil dieses Tonträgers mit zwei unveröffentlichten Neueinspielungen geradewegs von DZIUKS SÜDBALKON aufwartet. Hier schlägt der Komponist und Wortschmied Danny Dziuk die Brücke von seiner momentanen Heimat Berlin in Richtung Bayern, genauer gesagt in die herrliche Umgebung des Ammersees, wo er gemeinsam mit den süddeutschen Musikern Georg Spindler (Bass, Vocals) und Köpf (Mandoline, Vocals) gemeinsame Sache macht. Ebenfalls live aufgenommen wurde das Ganze in Stefan STOPPOKs (Dziuks altem Kollegen) Wohnzimmer, der dann auch gleich die Co-Autorenschaft an einem der beiden frischen Songs (Schon schön #1) für sich in Anspruch nimmt. Nun ist es also gewiss, dass Bayern nicht nur ein schönes Urlaubsgebiet, sondern auch einen fruchtbaren Boden für musikalische Überraschungen bereithält. [Wie der über Bayern spricht... Red.]
Danny Dziuk gibt sich dann auch eher ländlich, natürlich nicht unbedingt bayrisch volkstümlich, sondern eher country-esk, im Sinne einer Bluegrass-Variante mit leicht bayrischem Tonfall. Für den süddeutschen Zungenschlag auf Dziuks neuer Aussichtsplattform sorgen die ebengenannten Kollegen, die letzlich dafür Sorge tragen, dass Dziuks bissig sarkastischer Unterton stets von einem milden Augenzwinkern begleitet wird. Falls diese Kapriole einen Ausblick auf Dziuks nächste Arbeit zulässt, dürfen wir wohl gespannt sein.
Der Quasimodo-Gig als solcher beinhaltet, abgesehen von mehr oder weniger krassen Arrangementvariationen, keine großen Überraschungen. Selbstredend spielt die Band hier anders als im Studiokontext, der Puls schlägt schneller, der Wind weht rauer, man lässt sich Zeit für so manchen Ausritt in die freie Wildbahn. Gitarrist Hans Rohe brilliert z.B. mit einigen bemerkenswert lässigen Gitarrensoli.
Der zunächst für Stirnrunzeln sorgende Umstand, man höre doch tatsächlich mehr als nur die vier im Booklet angegebenen Musiker, löst sich nach einem Blick auf Dziuks neugestaltete Internetpräsenz in Wohlgefallen auf, derweil dort von einigen kleinen Nachbearbeitungen die Rede ist. Aha, also doch ein fünfter Mann in Dziuks Laboratorium, der allerdings namentlich unerwähnt bleiben möchte. Das regt zu Spekulationen an, immerhin.
Weder reine Spekulation, noch irgendein blubberndes Gerücht, sondern verbürgte Tatsache ist die Verpflichtung von DZIUKS KÜCHE für das alljährlich an Pfingsten stattfindende 'Orange Blossom Special'-Festival im Garten des deutschen Vorzeige-Mailorder bzw. Plattenlabels 'Glitterhouse'. Eine schöne Angelegenheit, und Grund zur Freude, denn ein wenig mehr Aufmerksamkeit und eine entsprechende Medienpräsenz gönne ich der KÜCHE schon lange.