Titel |
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01. The Great Famine |
02. Gypsy Women |
03. Help Me Understand |
04. The One On |
05. Cowboy Blues |
06. In A Dream |
07. Every Note That I Play |
08. With No Way Out |
09. Cold Cold Heart |
10. South Dakota Bound |
11. Make My Move |
Musiker | Instrument |
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Eamonn McCormack | Gesang, Gitarre & Mundharmonika |
Edgar Karg | Bass |
Max Jung-Poppe | Schlagzeug & Percussions |
Gastmusiker: | |
Arne Wiegand | Keyboards |
Irland hat nun wirklich eine ganze Reihe exzellente Musiker – und insbesondere auch Gitarristen – hervorgebracht, angeführt von Rory Gallagher und Gary Moore (wenn man Nord Irland hinzunimmt). In dieser Tradition sieht sich auch Eamonn McCormack, der auf seinem 2009er Werk “Kindred Spirits“ sogar damit auftrumpfen konnte mit solchen Größen wie eben Rory Gallagher, Jan Ackerman (FOCUS) oder Herman Brood zusammen musiziert zu haben. “Storyteller“ sein bislang siebtes Album vorlegt. Aber damals konnte das meinen Kollegen Frank Ipach genau so wenig überzeugen wie einige Jahre später sein Live-Auftritt. Allerdings stieß das spätere Album “Heal My Faith“ (2012) bei unserem Michael Masuch durchaus auf Zustimmung. Nun liegt mit “Storyteller“ das mittlerweile siebte Werk des Iren vor.
Der Titel gibt einen gewissen Hinweis auf die musikalische Ausrichtung des Werks, denn hierauf frönt McCormack nicht mehr „nur“ seinem Faible für Blues-Rock, sondern orientiert sich stellenweise in Richtung Singer/Songwriter. So direkt im ersten Song The Great Famine, der die Geschichte der großen Hungersnot in Irland 1845 sehr atmosphärisch gefühlvoll, überwiegend von Akustik-Gitarre untermalt, thematisiert und dabei weder an der britischen Regierung (Irland gehörte damals noch zum Vereinigten Königreich) noch an der katholischen Kirche lässt. Allerdings kommt die Nummer nie so richtig in Gang und auch der Refrain bleibt blass. Einzig auf der Text-Ebene kann diese Nummer wirklich überzeugen.
Das nachfolgende Gypsy Woman hat schon etwas mehr Drive, beginnt mit einem lässigen Riff (das sich deutlich besser als Album-Opener geeignet hätte), versandet dann aber auch in einer gewissen kompositorischen Mittelmäßigkeit. So kann weder das Boogie-beeinflusste Tie One On, der mit Country-Elementen garnierte Cowboy Blues, die an Eric Claptons Welterfolg Wonderful Tonight angelehnte Ballade Every Note Thet I Play oder die maßgeblich von Stevie Ray Vaughan beeinflusste Nummer Cold Cold Heart wirklich begeistern. Das liegt zum einen daran, dass keines der Riffs wirklich zündet oder aber eben nicht bei jemand anders abgekupfert klingt.
Auf der anderen Seite kann McCormack auch nicht wirklich als Sänger überzeugen, was weniger an der Grundvoraussetzung liegt (seine Stimme klingt so, als habe sie schon den einen oder anderen irischen Whisky genossen) sondern vielmehr an der fehlenden Überzeugung in der Darbietung. Und auch die Texte klingen sehr klischeebeladen und sehr wenig nach tollen Stories, wie es der Titel suggeriert. Als Instrumentalist kann McCormack auf der Scheibe am ehesten mit seinen Soli in Every Note Thet I Play und den Saiten-Läufen in Cold Cold Heart überzeugen – auch das ist eine eher dürftige Ausbeute.
Leider kann Eamonn McCormack auch auf “Storyteller“ nicht überzeugen. Weder das Songwriting, noch der Gesang oder das Können an der Gitarre heben ihn von der Masse ab. Vielmehr hat man sogar das Gefühl, dass das hier Gebotene eher unterdurchschnittlich ausfällt, denn keine der Kompositionen kann länger im Kopf bleiben. Auch beim „Geschichtenerzählen“ – etwas was bei einer CD namens “Storyteller“ ja groß geschrieben werden sollte – kann nur der Opener The Great Famine als nennenswert erachtet werden. Der Rest sind doch sehr klischeehafte Stories, die man schon hunderte Male (und dann auch noch meist besser) gehört hat.