Edible Woman Nation, Santeria Records, 2014 |
Andrea Giommi | Voclas, Guitar & Bass | |||
Federico Antonioni | Synthesizer | |||
Nicola Romani | Drums | |||
Gäste: | ||||
Enrico Pasini | Mellotrone | |||
Fabio Generali | Trumpet | |||
Agazio Consentino | Trumpet | |||
Pyramid Carnaroli | Backing Vocals | |||
Lorenzo Stecconi | Guitar & Bass | |||
| ||||
01. Heavy Skull | 06. Money For Gold | |||
02. Safe And Sound | 07. Nation | |||
03. Psychic Surgery | 08. Call Of The West/Black Merda | |||
04. A Hate Supreme | 09. The Action Whirlpool | |||
05. Cancer | 10. Will | |||
Auf dem internationalen Musikmarkt haben es italienische Bands generell schwer, selbst wenn sie nicht in ihrer Muttersprache singen sondern englisch. Ob dies der Band EDIBLE WOMAN, deren Album aus 2011 nun mit dreijähriger Verzögerung auch hierzulande veröffentlicht wird, anders geht, wage ich zu bezweifeln, denn der bunte Genre- und Stilmix, den sie auf dem Album “Nation“ präsentieren, lässt den Hörer etwas ratlos zurück. Was soll das sein? Ska, Punk, Psychedelic oder doch nur stinknormaler Pop-Rock?
EDIBLE WOMAN scheuen weder Anleihen aus Jahrzehnte zurückliegenden Pop- und RockKlassikern, noch jazzige Klavier-Akkorde, Fuzz-Indie-Gitarrenattacken, verzerrten Pump-Bass, heimliche Ska-Rhythmen oder eindringliche Dark Wave-Atmosphäre. In jedem der 10 Tracks gibt es gewisse Versatzstücke aus diesen Stilen, leider gibt das nur bei einzelnen Ausnahmen ein stimmiges Gesamtbild.
So beispielsweise beim Eröffnungsstück Heavy Skull, das mit einem recht einprägsamen Rhythmus um die Ecke kommt und ordentlich groovt. Safe And Sound ist noch einen Zacken flotter unterwegs und baut auf einem leichten Ska-Rhythmus auf – driftet dann aber ins Punkige ab. Sänger Andrea Giommi klagt an: „Psychic surgery went wrong„.
Diese Zeile gibt dem nächsten Titel gleich seinen Namen und in der Tat handelt es sich hier um einen leicht psychedelisch angehauchten Rocksong der aber mit einem recht einfallslosen Beat daherkommt. Ausrufezeichen setzen hier lediglich die Math-Rock-Passagen, die durch wirre Gitarrenrhythmen oder durch experimentelle Takte vom Schlagzeug kommen.
Cancer hört sich zunächst an wie ein Trip durch den Pop-Sound der 80er und geht dann über in harsche Noise-Attacken um am Ende wieder zum Ursprungsthema zurückzukehren. Da bin ich aber jedes Mal geneigt vorher weiter zu skippen. Money For Gold dagegen ist ein modernes Dub-Step-Stück und wird von sanften Trompeten-Klängen begleitet und weiss durchaus zu gefallen.
Mit zwei recht zahmen Tracks, wovon sich Will als klassischer Folk-Rock-Song entpuppt, klingt ein Album aus was zunächst durch seinen Stilmix verwirrt aber dann doch mit dem einen oder anderen Highlight aufwartet. Aber wie eingangs bereits erwähnt – für den internationalen Durchbruch wird dies aus meiner Sicht (noch) nicht reichen.