Elder Lore, Stickman Records, 2015 |
Nicholas DiSalvo | Guitar & Vocals | |||
Jack Donovan | Bass | |||
Matt Couto | Drums | |||
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01. Compendium | 04. Deadweight | |||
02. Legend | 05. Spirit At Aphelion | |||
03. Lore | ||||
Mit wahrer Urgewalt brechen ELDER über den Hörer herein. Schon der Opener Compendium fegt alles weg, was sich in den Weg stellt. Eine fulminante Mischung aus Sludge, Doom, Post Rock, Heavy Psych und klischeefreiem Prog Metal bahnt sich hier ihren Weg. Hmm, “Lore“ ist schon das dritte Album, warum sind mir die Jungs, die schon über sieben Jahre aktiv sind, bisher noch nicht unter die Finger gekommen? Schwerer Fehler. Irgendwo zwischen ISIS, den frühen MASTODON, BARONESS und den ANCESTORS haben sich die Bostoner eingerichtet, ohne allzu deutlich einen vorgegebenen Weg einzuschlagen.
In fünf langen Riemen, die gerne auch in wuchtigen Jams münden, schlagen sie genügend Haken und haben ausreichend Wendungen parat, um nicht in irgendeiner Schublade zu verschwinden. Legend beginnt ruhig und melodisch, aber das ist die Ruhe vor dem Sturm, denn ein Gitarrengewitter zieht auf. Das postrocktypische Laut-Leise-Spielchen beherrschen sie hier auch meisterlich. Auch der Titeltrack Lore verbirgt eine Melodie in harter Schale, mäandert aber mit zunehmender Dauer zu einem dunklen, unaufhaltsamen Koloss.
Herrlich gegen den Strich ist das zähe Deadweight, bevor Spirit At Aphelion ein fulminantes Album beschließt. Mächtige Riffwände, eine Breitseite an Fuzz-Effekten und eindringlicher Klargesang als Bindeglied zwischen den instrumentalen Brocken ergänzen sich zu einem geheimnisvoll schimmernden, dunkel urgewaltigen Edelstein. Auch wenn das Jahr noch früh ist – dies hier ist ein erster Höhepunkt und eine dringende Empfehlung für alle Liebhaber intelligenter harter Klänge, die weiter über die üblichen Post Rock-Landschaften und Heavy Psych Fuzzorgien hinausgehen.