Electric Light Orchestra

Face The Music

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.10.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Electric Light Orchestra
Face The Music, Sony BMG, 2006 (1975)
Jeff Lynne Guitar, Vocals, Backing Vocals
Bev Bevan Drums & Percussion, Background Vocals
Richard Tandy Piano, Moog, Guitar, Clavinet
Kelly Groucutt Bass, Vocals, Backing Vocals
Mik Kaminski Violin
Hugh McDowell & Melvyn Gale Cello
Produziert von: Jeff Lynne;
Reissue: Jeff Lynne & Jeff Magid
Länge: 52 Min 35 Sek Medium: CD
1. Fire On High8. One Summer Dream
2. WaterfallBonus Tracks:
3. Evil Woman9. Fire In High Intro (Early Alternative Mix)
4. Nightrider10. Evil Woman (Stripped Down Mix)
5. Poker11. Strange Magic (U.S. Single Edit)
6. Strange Music12. Waterfall (Instrumental Mix)
7. Down Home Town

Mit "On The Third Day" waren sie ja noch recht progressiv, im heimischen Europa konnten sie aber keine große Begeisterung dafür ernten. In Amerika sah es anders aus und die Band um Chefdenker Jeff Lynne konnte sich vor Tourangeboten kaum retten.
Auf Anraten von DEEP PURPLE machte sich das ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA für sein fünftes Album aber dennoch auf nach München in die Musicland Studios. Die hatten ja in den 70ern, zusammen mit ihrem Toningenieur Mack, einen fast legendären Ruf, dem neben den genannten noch Bands wie die ROLLING STONES und QUEEN folgten.
Anscheinend hat es auch ELO gut getan, denn "Face The Music" gefällt mir doch eine ganze Ecke besser als seine Vorgänger und nicht umsonst wurde es das erste Top 10 Album der Band.

Der Anfang lässt einen doch etwas unsicher zum Telefonhörer greifen, um die Ghostbusters zu kontaktieren, aber ein Großteil dieser gespenstischen Laute kommt wohl auch durch die rückwärts abgespielten Bänder [wodurch endgültig bewiesen ist, was wir schon immer ahnten: Jeff Lynne ist ein böser böser Satanist; die Redaktion gibt satanisches Fersengeld]. Mit all dem Hallelujah-Gesang ist Fire On High also zunächst etwas gruselig, dann weichen es die Geiger etwas ein, bevor eine dynamisch treibende Akustikgitarre aufhorchen lässt. Naja, irgendwie Kraut und Rüben, durchsetzt von vermeintlich bekannten Melodien. Die E-Gitarre klingt nach BARCLAY JAMES HARVEST. Aber das hatten wir ja schon...
Im recht informativen Booklet erklärt Jeff Lynne Waterfall zu einem seiner Favoriten. Okay, diese Piano-Ballade hat seine gewohnten BEATLES-Wurzeln und gleichzeitig könnten sich OASIS hier bedient haben. Mit seinem ganzen Orchesterkram drum herum hat der Song schon was von typisch ELO.
Liegt's am Studio? Der Beginn von Evil Woman könnte auch von Freddy Mercury stammen. Natürlich leiten die Klavierakkorde dann zu dem bekannten, leicht funkigen Hit-Song über. Ja, es ist schon recht poppig-süß, aber irgendwie, vielleicht auch weil der Song so locker ins Ohr geht, macht die Evil Woman doch Spaß. Muss ich doch gleich mal für die Silvesterparty aufnehmen...
Von der Machart nicht so viel anders, marschiert Nightrider auch ganz munter. Es verwundert ja nicht, hat Jeff doch Teile daraus, rückwärts laufend, in Evil Woman eingefügt. Der ist aber auch ein Teufelskerl.
Donnerwetter, Poker wird von einigen deftigen, harten Gitarrenriffs eröffnet, dass man erst mal Luft holen muss. Dann gibt's eine wahre Tour-de-Force durch alle möglichen Stile. Mal meint man DEEP PURPLE sind am abrocken, dann scheinen sich STATUS QUO die Dustpipe runter zu machen. Kurz darauf sülzen sich die BEATLES ein und für ein paar Kashmir-mäßige LED ZEP Akkorde ist auch noch Platz. Nicht sooo übel, aber recht kann man es damit niemanden machen.
Eine weitere Singleauskopplung war die Ballade Strange Ways, welche ebenfalls die Top 10 meisterte, obwohl von Jeff Lynne gar nicht als potentielle 45er angesehen. Da treffen sich, ziemlich genau in der Mitte, John Lennon und die BEE GEES und zusammen nehmen sie doch von unseren Gehörgängen Besitz.
Mit Down Home Town wollten sie sich, mittels Country- und Bluegrasszutaten ganz offensichtlich beim amerikanischen Südstaatenpublikum einschmeicheln und schämten sich nicht, selbst das Dixie-Thema mitzuverwursteln. Geht gut ab, aber..., ich weiß ja nicht...
One Summer Dream wird von Jeff Lynne noch immer gemocht und manche halten es gar für eine seiner hochwertigsten Kompositionen. Auch da schimmern die BEATLES wieder massiv durch. Mir ist das insgesamt zu schwülstig und zugekleistert, auch wenn's ein netter Song ist.

Auch diese Neuauflage birgt ein paar Bonus Tracks. Obwohl ein 'Alternative Mix', ist Fire On High immer noch zum frösteln. Macht mal das Licht aus und hört euch das an!
Der 'Stripped Down Mix' von Evil Woman gefällt nicht nur Jeff Lynne besser als die Albumversion. Auch ich brauch kein überflüssiges Brimborium und die einzelnen Instrumente kommen hier viel besser raus. Macht immer mehr Spaß, der Song.
Dann haben wir da noch die US-Single-Version von Strange Music und einen Instrumental Mix von Waterfall. Beides nicht zwingend nötig, runden aber diese remasterte Scheibe doch passend ab.

Es sollten bald noch andere, erfolgreichere Zeiten - auch in Europa - kommen. Ich weiß noch, Ende der 70er, als Don't Bring Me Down ein Hit war und die zugehörige Platte von mir, aufgrund mangelnder Englischkenntnisse, "Disco-very" genannt wurde. Ja, ja, das Unterbewusstsein...
Da würde ich doch "Face The Music" vorziehen. Hin und wieder.

Epi Schmidt, 27.10.2006

 

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