Electric Light Orchestra

On The Third Day

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.10.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Electric Light Orchestra
On The Third Day, Sony BMG, 2006 (1973)
Jeff Lynne Guitar, Vocals
Bev Bevan Drums
Richard Tandy Piano, Moog
Michael De Albuquerque Bass
Mike Edwards & Colin Walker Cello
Wilf Gibson & Mik Kaminski Violin
Marc Bolan Guitar (Bonus Tracks)
Produziert von: Jeff Lynne;
Reissue: Jeff Lynne & Jeff Magid
Länge: 57 Min 36 Sek Medium: CD
1. Ocean Breakup / King Of The Universe9. In The Hall Of The Mountain King
2. Bluebird Is DeadBonus Tracks:
3. Oh No Not Susan10. Auntie (Ma-Ma-Ma Belle Take 1)
4. New World Rising / Ocean Breakup Reprise11. Auntie (Ma-Ma-Ma Belle Take 2)
5. Showdown12. Mambo (Dreaming Of 4000 Alt Mix)
6. Daybreaker13. Everyone's Born To Die
7. Ma-Ma-Ma Belle14. Interludes (previously unreleased)
8. Dreaming Of 4000

Ich behaupte, der Jeff Lynne wollte eigentlich nie was anderes sein, als ein Mitglied der BEATLES. Nun ja, da hätten andere auch nix dagegen gehabt, aber vielleicht war der Wunsch bei diesem Landsmann noch etwas drängender. Mann, was muss dem einer abgegangen sein, als er in den 80ern mit George Harrison, Bob Dylan, Tom Petty und Roy Orbison die TRAVELLING WILBURYS gründen durfte!
Aber vor den Lohn hat der Herr den Schweiß gesetzt und siehe da "am dritten Tag"...

Tja, weiß man jetzt auch nicht, was damit gemeint ist. Schuf Gott am dritten Tag ELO? Oder ist ELO am dritten Tage auferstanden von den...? Wie auch immer, es waren die frühen 70er Jahre und für das ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA war's auf jeden Fall die dritte Studioscheibe. Ein Live-Album ging diesem voraus und Wirbel hatte man in diversen Charts mit dem Klassikverzierten Cover von Roll Over Beethoven (ein Zufall, dass auch die BEATLES den Titel coverten?) soweit gemacht, dass der Titel noch Jahrzehnte später auf Oldie-Samplern zu finden war.
Jeff Lynne hatte sich zur Gründung von ELO mit dem Ex-THE MOVE Schlagzeuger Bev Bevans sowie dem Multiinstrumentalisten Roy Wood zusammengetan, der aber zum Zeitpunkt dieser Scheibe hier schon weitergezogen war um WIZZARD zu gründen.
So blieb die Songschreiberei an Jeff Lynne hängen und dem machte das durchaus Spaß. Das eröffnende Ocean Breakuo / King Of The Universe klingt leicht theatralisch und schwirrt irgendwo zwischen BARCLAY JAMES HARVEST und, wenn der Gesang dazu kommt, den BEE GEES. Zu Lynnes leicht quäkigen Gesang fiedelt und streicht es munter und - rutsch - ist man schon im zweiten Song, Bluebird Is Dead, und klingt aber ganz stark, nach BEATLES, bzw. in diesem Fall fast wie ein John Lennon Solo-Outtake einer Ballade. Man möchte meinen, George Martin himself hätte produziert.
Dann lässt Jeff seine Streichartisten mal kurz auf Teufelsgeiger machen, etwas progressiv will man ja sein, um bei Oh No Not Susan gleich wieder ins Fahrwasser des vorherigen Liedes zu gelangen. Da verzieht man stellenweise schon mal das Gesicht, ob der Masse an Schmalz. Nicht viel anders ergeht es New World Rising / Ocean Breakup Reprise, der Klassikanteil steigt nur und sorgt für einen leichten Spannungsbogen.
Angeblich hat ja John Lennon in einer Radiosendung, beim Hören von Showdown ELO mal als 'sons of Beatles' geadelt. Jetzt wundert einen ja nichts mehr, über die Macke von Jeff Lynne. Dabei hat der Titel sogar mehr 70's Flair und könnte als Pop-Nummer, mit leichtem Discoanteil, den BEE GEES zum Hit gereicht haben.
Manche der Elemente in Daybreaker meint man auch in der Musik von 10cc, oder auch von ABBA, wiederzuerkennen. Denkt man da nicht öfter an Rubber Bullets? Jedenfalls geht es einem bald auf die Nerven...
Ja, hoppla, was ist jetzt? Fette Rockgitarre mit Riffs wie aus der Feder von Keith Richards, nur mit mehr Glam. Ma-Ma-Ma Belle passte besser in diese Zeit von MUD, SLADE, SWEET, MOTT THE HOOPLE und Konsorten. Zu den weitverbreitetsten Geheimnissen im Popbusiness gehört, dass für diese Gitarre Marc Bolan verantwortlich zeichnete, auch wenn er hier erst bei den Bonustracks als Gitarrist aufgeführt ist. Von dem recht eintönigen Gesang bin ich nicht so angetan, aber ansonsten ist die Nummer schon recht rockig und macht durchaus Party-Laune.
Da profitiert auch das folgende Dreaming Of 4000 noch kurz, aber dann fällt man gleich wieder zurück in alte Gewohnheiten, taucht im Streichersumpf unter und das Gitarrenmotiv blinzelt nur noch kurz hervor. Aus heutiger Sicht tut man sich da schon schwer, wenn man nicht Ur-Fan dieser oder ähnlicher Bands ist.
In The Hall Of The Mountain King gehört auch zu den beliebtesten Stücken, wenn man sich einen gewissen Klassik-Touch geben will. Ritchie Blackmore hat das ja mit seinen RAINBOW-Mannen auch gern mal zur Brust genommen. Ist hier nicht weiter spektakulär, auch wenn es ursprünglich als Nachfolgesingle zu Roll Over Beethoven geplant war.
Man muss dem Album zugute halten, dass es unter schwierigen Umständen - lange Touren durch die Staaten - zustande kam und deshalb "a very experimental mixture of slightly strange things" ist, wie sich Herr Lynne ausdrückt.

Auf den Bonustracks kann man sich die ersten Takes von Ma-Ma-Ma Belle, hier Auntie genannt, anhören, die noch mehr nach T. REX klingen als das fertige Produkt. Außerdem alternative Mixe sowie die Nummern Everyone's Born To Die, klingt stark nach Ian Hunter, und das bisher unveröffentlichte Interludes, dessen leidlich zusammenhängende Klanggebilde bisher auch niemand vermisst hatte.
Im 16-Seiten Booklet liefert Jeff Lynne interessante Infos und ein paar nette Bilder gibt's auch. Ob man die Scheibe braucht? I don't know.

Epi Schmidt, 26.10.2006

 

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