Electric Light Orchestra

Out Of The Blue

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.03.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Out Of The Blue, Sony BMG, 2007 (1977)
Jeff Lynne Lead & Vocals, Lead & Rhythm Guitar, Slide Guitar, Gibson EDS 1275, Les Paul Custom, Marauder, Ovation 1615/4, 1619/4, Wurlitzer E.P. 200, Mini-Moog, Percussion
Bev Bevan Slingerland Drums, Remo Roto Toms, Avedis Zidjian Cymbals, Slingerland "Bev Bevan" Drumsticks, Remo Drum Heads, Gong, Various Percussion Instruments, Backing Vocals
Richard Tandy Polymoog, Mini-Moog, ARP 2600m Odyssey, Omni, Sequenzer, Minus Noise Mixer, Wurlitzer E.P. 200, Piano, Moog, Guitar, Clavinet
Kelly Groucutt Vocals, Backing Vocals, Gibson G.3 Bass, Percussion
Mik Kaminski Barcus Berry Violin
Hugh McDowell William Levis Cello
Melvyn Gale William Levis Cello, Piano
Produziert von: Jeff Lynne Länge: 76 Min 29 Sek Medium: CD
1. Turn To Stone11. Big Wheels
2. It's Over12. Summer And Lightning
3. Sweet Talking Woman13. Mr. Blue Sky
4. Across The Border14. Sweet Is The Night
5. Night In The City15. The Whale
6. Starlight16. Birmingham Blues
7. Jungle17. Wild West Hero
8. Believe Me NowPreviously Unreleased Bonus Tracks:
9. Steppin' Out18. Wild West Hero (Alternate Bridge: Home Demo)
Concerto For A Rainy Day:19. The Quick And The Daft
10. Standin' In The Rain20. Lattitude 88 North

Den progressiven Status hatten ELO immer mehr hinten angestellt und entsprechend wuchs der kommerzielle Erfolg. Mit "Face The Music" war der Band - richtiger wäre wohl: dem Projekt von Jeff Lynne - schon Charterfolg beschert worden und mit "A New World Record" ging die Kurve weiter nach oben. Tja, die 70er trieben schon seltsame Blüten. Die Rock-Dinosaurier wie THE WHO und LED ZEPPELIN und auch die STONES zogen nur noch bedingt, gleichzeitig kam die Punk-Welle auf, es fand aber auch die große Zeit der Disco-Musik statt.
ELO Mastermind Jeff Lynne verzog sich, nachdem die Band mit besagtem "A New World Record" zu Starruhm gekommen war, in die Schweizer Berge und nach leichten Starschwierigkeiten schrieb er tatsächlich nahezu das komplette geplante Doppelalbum in zwei Wochen. Die Hitsingle Mr. Blue Sky sogar gleich zu Beginn. Für die Aufnahmen ging man in die bewährten Musicland Studios in München. Bekanntermaßen hat es neben den ROLING STONES ja auch QUEEN dort gut gefallen. Ob in deren Fall auch, weil hinter den Studios ein Fußballplatz lag, wo man beim Spiel so schön den Kopf frei bekam wie Jeff Lynne, dürfte fraglich sein.
Wenn im Studio, war der Kopf des Songwriters aber, wie üblich, mit feinstem Pop in der Tradition der BEATLES angefüllt.

Diesen Melodien und Rhythmen kann man sich schwer entziehen, auch wenn sie stellenweise so zuckersüß sind, dass man vom Zuhören fast schon Zahnschmerzen bekommt. Turn To Stone nimmt einen mit seiner Eingängigkeit sofort gefangen. Dass man manche Elemente davon schon bei 10cc und deren Rubber Bullets gehört zu haben meint, trägt dazu sicherlich bei.
An die BEATLES erinnert der sehr Harrison-mäßige Gesang Lynnes, der natürlich noch entsprechend aufgepeppt wurde. An die BEACH BOYS wiederum verweist der Stil von It's Over und die Harmonien bringen dann auch noch QUEEN ins Spiel. Natürlich streichen durch diese Reihen zusätzlich die ELO-typischen Violinen und Celli.
Die liefern denn auch einen so genialen Einstieg für Sweet Talkin' Woman, dass das Wort Hit direkt aufleuchtet. Die Fab Four linsen auch hier um die Ecke und den Gesangs-Vocoder, der hier zum Einsatz kommt, entdeckte Neil Young erst 5 Jahre später für sein "Trans" Album für sich.
Einen Anflug von Rock'n'Roll birgt Across The Border, doch leider wird die eigentlich recht rockige Gitarre vollkommen zugekleistert. Und die Blaskapelle, wenngleich noch so bemüht mexikanisch, ist mir dann doch zu, na ja, albern.
Mmh, Night In The City scheint mir dann bei den BEE GEES angelehnt - die waren ja damals auch gut im Geschäft. Dem Jeff war nix heilig. Da wird auch mal kurz das Gitarren-Riff aus Pinball Wizard integriert, alles unter dem Deckmäntelchen der Brass-Abteilung und der einschmiegsamen Stimmen.

Kommt meine Freundin ins Zimmer und erzählt mir, wie sehr sie damals auf Jungle abgefahren ist! Schön, hat in seiner simplen Art was vom Glam-Rock und ob der Geräusche was animalisches. The Lion Sleeps Tonight geht in eine ähnliche Richtung. Will sagen: Muss man Nachsicht haben.
Ganz massiv hat man sich für Steppin' Out wieder bei den BEATLES bedient, ohne allzu originell zu sein. Dann folgt mit dem 'Concerto For A Rainy Day' wohl so eine Art Konzept, aber am Stil ändert sich natürlich nix. Die Big Wheels scheinen wieder QUEEN zu zitieren, vor allem deren Now I'm Here (war das nicht erst später?).
Noch einen Querverweis? Bitteschön: Summer And Lightning (welch lustiges Wortspiel) hat was von SUPERTRAMP und man geniert sich auch nicht Steve Millers The Joker einzuflechten.
Mr. Blue Sky, nun, da sind wir, wenn wundert's, wiederum beim Liverpooler Vorbild. Zunächst klingt es nach A Day In The Life und später erkennen manche Ähnlichkeiten zu Hello Goodbye. Innovationsarm genug also, um sich sofort unwiderrufbar im Gehörgang festzusetzen.
Ähnliches gilt für das folgende Sweet Is The Night, welches mir vielleicht wegen seiner All The Young Dudes Ähnlichkeit deutlich besser gefällt. Zum Geblubber um The Whale und dem schwülstigen Drumherum fällt mir nicht viel ein. Dazu könnten sich vielleicht Bond-Girls Unterwasser winden, aber sonst...
Auf erdigen Blues sollte sich beim Birmingham Blues keiner Hoffnung machen, aber immerhin ertönt mal eine verzerrte E-Gitarre. Der folgende Wild West Hero tritt gleich zweimal auf, den ruckzuck sind wir in den Bonus Tracks. Allerdings sind die 24 Sekunden 'Alternative Bridge' zwar ein netter Satzgesang, aber nun wirklich nicht sonderlich lang. Auch The Quick And The Daft ist mehr instrumentales Warmmachen.
Lattitude 88 North ist da schon eher ein 'Song'. Der klingt ein bisschen nach SMOKIE, fügt sich ansonsten bestens hier ein und hätte auch auf die damalige Doppel-LP problemlos gepasst.

Wer mit all den Ähnlichkeiten zu anderen Gruppen und dem nahezu kantenlosen Pop keine Probleme hat, kann sich hier von einer Melodie in die nächste fallen lassen und sicher sein, dass er immer wieder weich landen wird. "Out Of The Blue" hat wahrscheinlich nicht umsonst so eine UFO-artiges Objekt auf dem Cover. Ähnlichkeiten zur Band BOSTON erscheinen mir ziemlich deutlich. Hier wie da sind die Fäden in den Händen eines perfektionistischen Mastermindes der bestimmt wo es lang geht - und gerade um diese Zeit herum, 1977, verkauften sich deren Werke ja gar prächtig. Da sollten sich auch heute noch locker Käufer finden.

Epi Schmidt, 03.03.2007

 

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