Eliana Cargnelutti

Electric Woman

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.01.2015
Jahr: 2015
Stil: Rock / Blues Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Eliana Cargnelutti
Electric Woman, Ruf Records, 2015
Eliana CargneluttiVocals, Guitars
Roger InnissElectric Bass
John GintyHammond, Piano
Jamie LittleDrums
Albert CastigliaSlide Guitars
Produziert von: Albert Castiglia and Thomas Ruf Länge: 42 Min 21 Sek Medium: CD
01. Why Do I Sing The Blues07. I'm A Woman
02. Just For Me08. There's Gonna Be Some Rockin'
03. Street Corners Talking09. Freedom
04. Soulshine10. I Saw Your Eyes
05. Show Me11. Eliana's Boogie
06. Everybody Needs Love

Ruf’s BLUES CARAVAN rollt wieder durch unsere (und andere) Lande und die Plattenfirma hat erneut drei “Girls With Guitars“ auf die Reise geschickt, die es offenbar in sich haben. Großartig in Erscheinung ist bisher keines der Mädels bei uns getreten, aber das sollte sich bald ändern. Mit einem gemeinsamen Album hat die 2015er Ausgabe der “Gitarren-Gören“ bereits einen prima Start hingelegt und die Italienerin im Bunde, die extrovertierte Eliana Cargnelutti (schon der Name ist Musik, oder?) legt mit “Electric Woman“, ihrem Debüt bei Ruf Records, umgehend nach.
Es sind wohl produktionstechnische und womöglich auch finanzielle Gründe, dass nicht Elianas eigene Band, sondern die bewährten Roger Innis und Jamie Little für den Rhythmus sorgen. Die beiden sind auf etlichen Alben als Bass & Drums zu finden. Des Weiteren hat mit Albert Castiglia ein weiterer Ruf-Künstler nicht nur den Produzentensessel, sondern auch etliche heiße Slide-Gitarren-Parts übernommen.
Da ist der Boden also schon gut bereitet und man darf sich auf dieses Album ebenso freuen, wie auf die Konzerte.

Nicht ganz unberechtigt eröffnet die Frage Why Do I Sing The Blues das Album, denn, wie das “Girls With Guitars“ Album gezeigt hat, ist der Rock-Anteil bei Signorina Cargnelutti ziemlich groß. Über John Gintys Hammondorgel donnern zunächst ein paar fette Akkorde, bevor ein funkiger Rhythmus den Song bestimmt. Die Stimme bringt man mit dem jugendlichen Aussehen kaum in Verbindung, aber anscheinend ist da schon etwas Erfahrung im Spiel. Was sich im Gitarrenspiel noch deutlicher ausdrückt. Ohne zu übertreiben, feuert das Girl da manch gekonnte Salve ab.
Castiglia ist wohl das fette WHITESNAKE-Gedächtnis-Slide-Riff zu verdanken, welches Just For Me einleitet, aber die druckvolle Rock-Nummer hat letztlich Eliana allein geschrieben und rockt da auch richtig gut ab. Ein weiterer Titel, den ich mir gut auf der Bühne vorstellen kann.
Ein Debüt-Album mit ein paar Coverversionen zu schmücken, war noch nie verkehrt und mit SAVOY BROWNs Street Corner Talking ist der erste gute Griff getan. Erneut leicht funky und sehr groovig lädt der Titel zum Tanzen ein und Elianas Griffbrettfertigkeiten blitzen hier und da auf.
Zu meinen Lieblingssongs überhaupt, gehört der Warren Haynes/ALLMAN BROTHERS/GOV’T MULE-Song Soulshine, die ich hier erstmals von einer weiblichen Interpretin höre. Und ich würde mal sagen, das dürfte auch dem Meister Haynes gefallen. An der Vorlage wird natürlich nicht viel geändert, aber was Sound und Spiel der Gitarre angeht, geht da wohl manches Southern-Herz auf und mit dem Gesang darf man zufrieden sein, wenngleich natürlich Warrens raue Stimme voller tönt.

Richtig rockig – da ist vom Blues nicht viel übrig – geht’s bei Show Me zur Sache. Das kommt kernig und würde mancher härterer Band schmeicheln. Geht dazu gut ins Ohr und lässt nicht lange stillsitzen. Was auch bei der folgenden Nummer schwerfällt, was da allerdings am funkigen Rhythmus und dem souligen Gesang liegt. Ähnliches findet man gern auch mal im Repertoire von Ana Popovic. Klasse hier wieder John Gentys Hammond-Sound!
I’m A Woman, daran besteht in diesem Fall kein Zweifel, aber der Titel ist erneut mehr dem rockigeren Bereich gewidmet, wobei die Bridge direkt einen kleinen Ohrwurm aus dem Titel macht.
Ein Ohrwurm ist There’s Gonna Be Some Rockin‘ bereits. Zumindest in den Ohren der Fans von AC/DC. Immer ein Wagnis, sich an den Songs der Australier zu versuchen, machen es Künstlerin und Band aber richtig gut. Eliana versucht gar nicht erst mit Bon Scott zu konkurrieren, sonder bringt den Gesang eher lässig-lasziv und die Slide-Gitarre Castiglias bringt noch mehr Blues-Feeling ein. Spaß und Partyvorbereitung ist hier auf jeden Fall gegeben.
Ein LED ZEPPELIN-Riff legt den Grundstein für Freedom und Eliana treibt die Temperaturen in dem erneut kernig pulsierenden Song mit einem geilen Wah-Wah-Solo nach oben. Sollte neben den Coverversionen als Anspieltipp herhalten.
Wohl um eine stilistische Bandbreite zu demonstrieren, folgt kurz vor Schluss mit I Saw Your Eyes eine angejazzte Soul/R&B-Nummer, die – obwohl eigentlich nicht meine Musik – direkt beeindruckt. Gesanglich fehlt womöglich die letzte Nuance – die unzweifelhaft mit den Jahren kommen wird - , aber einen Song von dieser Güte selbst zu verfassen, muss man erst einmal drauf haben. Würde ich umgehend als Titelsong für den nächsten James Bond-Film einreichen.
Der Instrumental-Texas-Boogie Eliana’s Boogie, gespickt mit Duellen zwischen Eliana und Albert Castiglia beendet das Album dann wieder sehr rockig. Die Zeit hat wohl gefehlt, hier noch Lyrics zu verfassen, aber zumindest für Gitarristen ist auch hier für ordentlich was geboten.
Ich denke, hier reift eine richtige gute Künstlerin heran, der man bereits jetzt, und in Zukunft noch viel mehr, das Attribut anhängen darf: Eliana elektrisiert!

Epi Schmidt, 24.01.2015

 

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