Elliott Murphy

Aquashow Deconstructed

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.05.2015
Jahr: 2015
Stil: Folk, Country, Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Elliott Murphy
Aquashow Deconstructed, Blue Rose Records, 2015
Elliott MurphyVocals, Stratocaster Guitar, Acoustic Guitar, Nylon Guitar, 12 String Guitar, Harmonica, Wurlitzer Electric Piano, Fender Rhodes Electric Piano
Gaspard MurphyGuitar, Bass, Keyboards, Vocals, Percussion
Olivier DurandGuitar, Mandolin, Dobro
Tom DaveauDrums
David GauguéCello
Thomas RousselViolin
Produziert von: Gaspard Murphy Länge: 38 Min 03 Sek Medium: CD
01. Last Of The Rock Stars06. Poise 'N Pen
02. How's The Family07. Marilyn
03. Hangin' Out08. White MIddle Class Blues
04. Hometown09. Like A Great Gatsby
05. Graveyard Scrapbook10. Don't Go Away

Ja, da schau her. Da hört man die Musik von Elliott Murphy praktisch seit Jahrzehnten und auf einmal stellt sich heraus, dass der Gute eigentlich ein “Jr.” an seinen Namen hängen müsste!
Nicht dass das jetzt so ins Gewicht fallen würde, aber man will ja doch informiert sein. Der Senior gleichen Namens hatte nämlich um 1950 herum eine Show, die sich – Achtung, Trommelwirbel – “Elliott Murphy’s Aquashow“ nannte! Die “Wassershow“, welche der Junior hier “auseinandernimmt“, hat er allerdings selbst vor über 40 Jahren ins Leben gerufen. Und zwar in Form seiner ersten LP, welche 1973 erschien.
Schon damals hatte Murphy einen starken Bezug zu Europa und die Songs für sein Debüt wurden überwiegend hier geschrieben. Die Idee, diese Songs neu, in etwas abgewandelter Form aufzunehmen, wurde diesmal natürlich in Paris umgesetzt, wo Elliott längst eine neue Heimat gefunden hat und natürlich auch seinen langjährigen Gitarristen Olivier Durand kennengelernt und immer an Bord hat.
Auch Sohn Gaspard spielt als Produzent und Musiker längst eine wichtige Rolle in Elliots Musik.

Lange Rede, kurzer Sinn (die LP-Spielzeit ist auch nicht viel länger, aber wer braucht schon 80-minütige Epen?), man muss die 1973er Scheibe nicht zwangsläufig sein eigen nennen, um mit Murphy Jr.‘s Neuauflage “Aquashow Deconstructed“ seine Freude zu haben.
Das liegt auch daran, dass mit Last Of The Rock Stars die Scheibe mit einer Nummer startet, welche heute noch ein fester und wichtiger Bestandteil im Repertoire des Barden ist, und die über die Jahre noch in jedem Kleid eine absolut perfekte Figur gemacht hat. Ein Hit und Evergreen, denn jeder Musikliebhaber sofort identifiziert und der seine Wirkung noch nie verfehlt hat. Ein richtiger toller Folk Rock-Song!
Durch Zuhilfenahme von Gaspard und Olivier bekommt das Ganze auch einen absolut frischen Charakter, ohne dass die Songs “zu modern“ geraten.
Direkt “sakral“ klingt das subtile How’s The Family und auch das ist eine Auszeichnung von Murphy: Dass man ihm einfach zuhört. Gern zuhört. Seinen Geschichten und seiner Stimme. Ich hab ihn schön öfter als Troubadour bezeichnet und auch auf seinem neuesten Werk wird er dem absolut gerecht. Für mich gibt es wenige Künstler, die auf ähnliche Art und mit wenigen Mitteln so die Aufmerksamkeit fesseln können.
Hangin‘ Out gerät flott, direkt fröhlich und erscheint für eine unternehmungslustige Tour durch die Stadt ebenso geeignet, wie für die Strandfete.
Spannend gestaltet sich Hometown mit leicht psychedelischen Anleihen und zart gezupften Akustikgitarren.

Graveyard Scrapbook erinnert durchaus an die frühen Songs von Bruce Springsteen und ist vielleicht mit ein Auslöser für die zeitweilige Zusammenarbeit der beiden Sänger gewesen.
Wie gesagt, man hört dem Mann zu, und wen er verkündet Marilyn “she died for our sins“, schluckt man doch ein paar Mal leicht betroffen. Klingt dann im Verlauf des Songs etwas nach Steve Harley, was ich ja völlig positive finde. Etwas melancholische Kost ist es trotzdem.
Natürlich fehlt im Zusammenhang mit Elliott Murphy auch selten der Querverweis auf Bob Dylan, und Songs wie White Middle Class Blues gießen auf diese Mühlen gehörig Wasser. Ähnlich klang das bei jenem auch gern, wenn er über einen Highway philosophierte.
Wer in New York gelebt hat, dem fliegen Songs wie Like A Great Gatsby sicher öfter mal zu. Klingt ein bisschen wie Under The Boardwalk aus dem frühen STONES-Repertoire und macht auf jeden Fall richtig gute Laune.
Das abschließende Don’t Go Away ist wieder ein typischer Murphy-Erzählsong, bei dem man der Story einfach gern zuhört und sich dabei wegträumt.
Also erneut und wie gewohnt ein tolles Album von Elliott Murphy, welches weder damals noch heute ein Schlag ins Wasser ist, sondern einfach eine perfekte Bühne für einige der besten Songs des Troubadours, welche nicht von ungefähr noch heute häufig in seiner Setlist zu finden sind.

Epi Schmidt, 29.04.2015

 

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