Elliott Murphy Murphy Gets Muddy, Blue Rose Records, 2006 |
Elliott Murphy | Acoustic Guitar, Vocal, Electric Guitar, Harp | |||
Olivier Durand | Electric Guitar, Slide Guitar, Dobro, Backing Vocals | |||
Ernie Brooks | Bass, Backing Vocals | |||
Danny Montgomery | Drums | |||
Kenny Margolis | Piano, Mellotron, Wurlitzer | |||
Patrick Riguelle | Backing Vocals | |||
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CD: | ||||
1. Terraplane Blues | 8. Open City | |||
2. I Got My Mojo Working | 9. Who Am I Blues | |||
3. Hey Gunslinger | 10. Baby What You Want Me To Do | |||
4. Baby Please Don't Go | 11. Mannish Boy | |||
5. I'm Ready | 12. Artificial Paradise | |||
6. The Thrill Is Gone | 13. I Can't Be Satisfied | |||
7. Tip On In (Part 1) | 14. The Beginning And The End | |||
DVD: | ||||
1. Spoonful | 4. Back Door Man | |||
2. You Can't Judge A Book By Its Cover | 5. I Just Want To Make Love To You | |||
3. I Ain't Superstitious | ||||
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Die Idee, CDs mit zusätzlicher DVD zu veröffentlichen, scheint sich im Hause BLUE ROSE immer mehr durchzusetzen, wie man unlängst an der Live-Scheibe von Chris Cacavas sehen konnte und sich auch beim aktuellen Album von Elliott Murphy fortsetzt.
Der Elliott gehört ja zu den Schlachtrössern des Labels und hochklassige CDs, DVDs und Tourneen gibt's fast am Fliesband. Treuer Begleiter ist ihm dabei seit etlichen Jahren der französische Gitarrist Olivier Durand, der mich mit seinen Sounds und Fähigkeiten auf der akustischen Gitarre schon desöfteren beeindruckt hat und auch hier mit von der Partie ist.
"Elliott Gets Muddy" ist der bedeutungsschwangere Titel und, richtig geraten: Es geht um Blues. Jetzt ist Elliott nicht unbedingt der Bluesinterpret, sondern halt doch eher ein Troubadour, ein Folk-Player, Geschichtenerzähler und auch Rocker. Von seiner Frau stammt die These, dass Rock'n'Roller, wenn sie nicht jung sterben, irgendwann zu Bluesmusikern werden und da sich Elliott hier und da (vor allem am Ende einer Tournee) schon mal alt fühlt, fühlte er die Zeit reif, endlich sein seit Jahrzehnten geplantes Blues Album zu verwirklichen.
Es geht hier nicht, wie der Titel vielleicht suggerieren mag, nur um Muddy Waters, sondern überhaupt um Bluesgrößen wie Robert Johnson, dessen Terraplane Blues den Anfang macht. Schwungvoll, jumpy und locker in den Hüften federnd wird der Titel interpretiert.
Muddy Waters' I Got My Mojo Working erinnert mich eher an I Ain't Superstitiuos, kommt mit seinem schleppenden Drive doch ganz nett und Durands E-Slidegitarre sorgt für die nötige Rauheit.
Ein paar eigene Songs hat Elliott auch eingestreut, die sich auch eher in dem von ihm gewohnten Stil bewegen. Hey Gunslinger hat natürlich schon entsprechende Blue Notes, ist aber doch eher jazzig cool gehalten.
Wie üblich, ist es immer interessant Elliott zuzuhören, ob bei seinem atmosphärischen Slow-Blues Artificial Paradise, oder The Beginning And The End, wenn er den Late-Night Blues Crooner gibt. Sollte seine Autobiografie mal erscheinen, muss er die unbedingt als Hörbuch rausbringen, so gerne hört man dieser Stimme zu.
Ob jetzt diese ganzen Coverversionen sein mussten weiß ich nicht, denn davon gibt's doch schon mehr als genug und insgesamt ist mir bei denen die Stimmung etwas zu entspannt. Willie Dixons I'm Ready kann nur schwer an die erotische Offensive des Originals erinnern, wohingegen mir allerdings The Thrill Is Gone, mit seinem gospelhaften, leicht vibrierenden Groove sehr gut gefällt.
Ein netter Zug ist es allemal, auf die großen Paten dieser Musik zu verweisen und auf der DVD nimmt sich Elliott Murphy auch die Zeit, zu erzählen, wie die britischen Bands in den 60ern den Blues zurück nach Amerika und Leute wie Muddy Waters, Willie Dixon, Jimmy Reed, Slim Harpo u.a. wieder in Erinnerung brachten.
Dazu hockt er sich mit Olivier Durand in sein Wohnzimmer und spielt 5 Songs von Willie Dixon als Tribut an diesen. Mit zwei Akustischen und Harp kommt das denn auch richtig gut. Zu jedem Song werden ein paar einleitende Worte geäußert und von Jeff Beck, Rod Stewart, Rory Gallagher, der BUTTERFIELD BLUES BAND und etlichen anderen berichtet.
Optisch bringt es nicht viel, aber ist doch schön, mit den beiden Herren zusammen zu sitzen und ihren gelungenen Interpretationen zu lauschen, vor allem Olivier Durands Spiel, und eine gute Blues Time zu haben.