Elliott Murphy

Notes From The Underground

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.04.2008
Jahr: 2008

Links:

Elliott Murphy Homepage

Elliott Murphy @ facebook

Elliott Murphy @ twitter



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Notes From The Underground, Blue Rose Records, 2008
Elliott MurphyVocals, Acoustic & Electric Rhythm Guitars, Harmonica, Piano & Organ
Olivier DurandAcoustic & Electric Lead Guitars, Slide Guitar, Backing Vocals
Alan FatrasDrums & Backing Vocals
Laurent PardoElectric Bass & Backing Vocals
Henny MargolisOrgan, Piano, Electric Piano & Strings
Florent BarbierPercussion
Gaspard MurphyLead and Syncopated Guitar (Frankenstein's Daughter)
Produziert von: Elliott Murphy Länge: 51 Min 58 Sek Medium: CD
01. And General Robert E. Lee07. Crepuscule
02. Lost And Lonely08. Scandinavian Skies
03. The Valley Below09. Razzmatazz
04. On My Mind10. Frankenstein's Daughter
05. Ophelia11. Crying Creatures Of The Universe
06. What's That

Kürzlich war ich mal wieder Italien - meinem bevorzugten Urlaubsland - und diesmal ging's bis ganz runter: nach Sizilien!
Was hat das mit der neuen Scheibe von Elliott Murphy zu tun, außer dass dessen Musik oft ein südeuropäisches Flair durchzieht? Ich hab mich richtig gefreut in Sizilien zu sitzen und Elliotts Song Sicily (vom Album "12") anzuhören: "This is the last place I expected to be, a broken hearted troubadour in sunny Sicily..."
Ich hatte natürlich kein "gebrochenes Herz" , aber das mit dem Troubadour passt auf Elliott Murphy wie auf kaum einen Zweiten. Singer/Songwriter ist mir dafür einfach zu allgemein.
Auch auf seinem neuen Album, "Notes From The Underground", wird dem wieder gerecht und schafft es, nach all den Jahren, immer noch mit etlichen Songs aufhorchen zu lassen. Mit And General Robert E. Lee schon gleich zu Beginn. Ein paar Akkorde auf der Akustischen sorgen für die Vorspannung und schon steigen seine bewährten "Normandy All Stars" ein und bringen diesen Ohrwurm auf einen Trip die Küstenstraße entlang. Der Eingängigkeit zugute, kommen, neben dem General, solch bekannte Namen wie James Cagney, Charlie Chaplin, Peter Pan und Bambi im Text. Hervor sticht, wie immer, Leadgitarrist Olivier Durand, hier mit seiner Melodie führenden Slidegitarre.
Auch das folgende Lost And Lonely geht schnell ins Ohr und hat einen spannungsgeladenen Drive. Wieder ist die Mischung aus akustischen und elektrischen Gitarren perfekt ausgewogen und wird von einer "Background"-Orgel effektiv unterfüttert. Erinnert mich ein bisschen an den Murphy-Klassiker Last Of The Rock Stars.
Das hohe Niveau wird problemlos gehalten, auch mit der countrymäßigen Ballade The Valley Below. Klasse, wie sich die Stimme des Protagonisten aus den Lautsprechern "knurrt". Ich sag's gern wieder: Von solch faszinierenden "Geschichtenerzählern" gibt's nicht viele!

An Peter Greens Green Manalishi. verwiesen, fühlt man sich beim Intro von On My Mind, aber ganz so bedrohlich geht's doch nicht weiter. Allerdings sorgen Durands über dem Song flirrende Gitarren- und die Orgelsounds auch hier für Faszination.
Lockerer gerät die folkige Liebeserklärung Ophelia, ja plätschert geradezu beschwingt dahin. "I'm floating away..." singt Elliott Murphy und der Hörer treibt mit. Nicht zuletzt ein Verdienst von Henry Margolis am Piano.
Noch flotter kommt What's That, das sich wie ein Karussell dreht und dabei einem galoppierenden Rhythmus folgt. Klimpert da ein Banjo mit? Der mehr gesprochene - Rap ähnliche - Text passt das ebenso wie das ein- und aussteigende Akkordeon.
Die erste richtige Ballade ist Crepuscule. Von kaum mehr als Gitarre und Akkordeon getragen geeignet Melancholie heraufzubeschwören, voll bitterer Süße. Irgendwie endet mir der Song zu abrupt. Oder zu früh? Ist wahrscheinlich immer schwer, sich von solchen Gefühlen zu verabschieden...
Mindestens der dritte Ohrwurm auf diesem Album sind die Scandinavian Skies. Eher gemäßigt, stark auf den Sänger und die Story ausgerichtet, aber auch wieder von einer verführerischen Melodiegitarre durchzogen, der auch ein filigranes Neil Young-Solo gegönnt ist. Wunderschön.

Bei dem Wort Razzmatazz erinnert man sich unwillkürlich an die Schotten von NAZARETH, aber mit schwerem Blues-Rock hat das hier natürlich nichts zu tun. Es klingt mehr wie eine südlich-spanische Variante von Knopflers DIRE STRAITS, gekrönt von Durands wildem Desert-Rock Solo. Sollte aufs nächste Live-Album!
Wie schon auf dem letzten Album, "Coming Home Again", hat Murphys Sohn Gaspard auch hier einen Gastauftritt. Dieser erfolgt in dem atmosphärischen - mich an die STONES in den 80ern erinnernde - Frankenstein's Daughter. Dieses Gitarrensolo ist eigentlich viel zu heavy-schredder-mäßig für Elliotts Musik, aber sorgt hier doch mal für einen interessanten Gegenpart und Gaspards Synkopen während der Strophen machen einen Großteil der Klasse dieses Songs aus. Ein weiterer Anspieltipp.
Die Crying Creatures Of The Universe beschließen das Album in bestem Murphy-Stil: Akustikgitarre, dazu etwas Akustikgitarre, ein Mundharmonikasolo und die einnehmende Stimme des Troubadours. Hinter all den Springsteens, Dylans, Mellencamps etc. müsste längst der Name Elliott Murphy stehen. Der Vorteil für Musikliebhaber: Dessen "Notes From The Underground" kann man live aus nächster Nähe erleben und sollte das bei Gelegenheit auch tun. Bis dahin sorgt dieses Album für die Einstimmung zu Hause.

Epi Schmidt, 30.04.2008

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music